Die Zukunft

29

"Okay okay, aber wieso lügt mich Angie an?" fragt er mich ernst. "Weil sie mich noch nie wirklich leiden konnte, und ich, um ehrlich zu sein, sie auch nie wirklich. Bruce war bei der Armee mein Kollege. Dann kam die Schnepfe und beanspruchte ihn für sich. Es war schon toll, zu beobachten wie er in der Beziehung aufging, aber er nahm sich keine Zeit mehr für mich. Als wir dann einrückten, so blöd wie es wohl klingen mag, war ich froh. Denn ich war sie los. Als wir dann vor ein paar Tagen ankamen war ich froh, und anfangs war sie auch nett, aber sie erfuhr dann das ich etwas von Emma will" murmle ich. "Das klingt verrückt, aber du wirst es mit ihr aushalten müssen" sagt er. Das ist meine Realität, zusammenarbeiten mit der Schlampe von Bruce.

Emma Pov

Was ich heute gesehen habe, muss ich nicht noch einmal erleben. Ich habe in der Schule, in Geschichte von Massengräbern schon gehört, aber ich wurde nie damit konfrontiert. "Hey, kann ich reinkommen?" fragt jemand. "Ja komm rein" bitte ich denjenigen. Angie betritt das Zimmer und sieht sich um. "Hat er dich verärgert?" fragt sie.

"Nein nein wir haben nur....das Massengrab gesehen. Der Anblick und der Geruch haben mir auf den Magen geschlagen."

"Und was habt ihr dort verloren?"

"Uns war langweilig und wir hatten die Nase voll vom 'unter der Erde sein'."

"Ist jetzt auch egal. Ich wollte mit dir eigentlich über etwas anderes reden."

"Wenn es um Ben geht bin ich vorgewarnt."

"Das glaube ich nicht, er hat so seine Maschen. Kind, das ist ein Frauenheld."

"Ich bin kein Kind mehr. Ich bin immerhin 21."

"Vertrau mir, wenn er dich dann im Bett hatte legt er dich ab. Glaubst du wirklich er interessiert sich für dich?!"

"Was hast du gegen Ben?"

"Er ist ein Frauenheld. Der interessiert sich nich für eine Beziehung. Das stört mich."

"Du nervst, geh jetzt bitte."

"Ich nerve?" lacht sie "dann werde unglücklich mit ihm wenns dir gefällt. Aber was ich gehört habe wurde dir damals von ihm ein sehr interessantes Angebot gemacht."

"Achso was denn?"

"Was ich gehört habe ging es um....naja bedeutungslosem Sex."

"Das geht nicht. Liebe.ist.jetzt.unbrauchbar." "Und einfach bedeutungsloser Sex?" Ich ziehe die Augenbraue hoch und fangean zu lachen. "Das war jetzt nicht im Ernst ein Angebot?" "Naja, vielleicht?"

Ich rufe das Gespräch in meinem Kopf ab. Darauf lacht sie wie eine Hyäne. "Gut dann ist das geklärt" sagt sie selbstsicher. "Aber er hatte wenigstens den Anstand mich das zu fragen" antworte ich darauf. "Und ihm wird das egal sein. Denk an meine Worte" sagt sie. Dann geht sie und schließt hinter sich die Tür.

Hat sie recht? Interessiert er sich nur für Sex? Aber eine Frage beschäftigt mich noch mehr, woher weiß sie vom Gespräch im Wald?

Ich gehe ins Badezimmer und nehme meine Medikamente ein, welche ich mit Wasser hinunter spüle. Dann klopft es schon wieder.

"Angie geh mir nicht auf den...." Ich blicke in das Gesicht von Ben. Er steht mit aufgerissenen Augen an. "Angie war bei dir?" fragt er, gerade mal so laut, dass ich ihn hören kann. Ich nicke nur. Sein Gesichtsausdruck wechselt von erschrocken auf wütend. "Was hat sie gesagt?" fragt er mit zusammengebissenen Zähnen. "Wie kommst du darauf mir Fragen zu stellen? Mich würde es eher interessieren wieso sie behauptet, dass du mich verarschst" antworte ich etwas verletzt. Er schiebt sich an mir vorbei und stellt sich mitten in den Raum. Ich mache die Tür zu. "Ich meine es ernst mit dir" wirft er in den Raum. "Kann ich mir da wirklich sicher sein? Ich meine, ja ich lasse jetzt Gefühle zu und ja ich denke ich habe Gefühle für dich aber kann ich mir sicher sein, dass du mich nicht nur schnell bumsen willst und mich dann abschreibst?" frage ich zittrig. Ich merke wie im Gespräch immer mehr Zweifel in mir hochkommen. "Hör mir jetzt mal bitte zu. Ich kenne dich jetzt 6 Jahre und ich würde niemals auch nur auf die Idee kommen dich zu verarschen. Außerdem kannst du dich wohl noch an das Gespräch von damals im Wald erinnern. Ich habe direkt gesagt was Sache ist, weil ich mir nicht vorstellen konnte das annähernd etwas aus uns wird. Du sagtest was los ist und ich sagte ebenfalls was los ist.

Aber diese Situation hat meine und wohl auch deine Einstellung eben verändert. Ich merke wie gut es mir tut dich zu sehen und das ich ständig an dich denken muss!" wirft er mir vor. Ich merke, wie mir eine einzelne Träne herunterläuft, aber traurig bin ich nicht. "Verstehst du mich? Ich bin verliebt und das ist verdammt nochmal das schönste Gefühl was man auch nur haben kann!" schreit er glücklich herum. Ich nicke, unfähig irgend ein Wort herauszubringen, zur Antwort. Ich falle ihm um den Hals. Ich löse mich von ihm und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Darauf folgt ein langer, ausgedehnter Kuss.

Danke für 1k reads :D