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Ich will in mein Zimmer. Auf dem Weg treffe ich auf Angie. "Ja wen haben wir denn da?" fragt sie gespielt überrascht. "Ich muss mit dir reden" sagt sie. Sie führt mich in mein Zimmer. Dort lehnt sie sich gegen die Wand und mustert mich. "So jetzt erzähl mal, was läuft da jetzt zwischen euch?" fragt sie. "Naja das weiß ich nicht" antworte ich. "Liebst du sie, oder empfindest du überhaupt etwas für sie?" hakt sie nach. "Lieben ist so ein großes Wort. Sagen wir ich mag sie....zu gern" antworte ich. "Wow du bist der 'Master of description'. Zu gern...ja ich mag Bruce dann wohl auch zu gern" sagt sie lachend. "Worauf willst du hinaus?" frage ich leicht entnervt. "Während der Zeit bei der Armee wusste ich von jeder beschissenen kleinen Bettgeschichte. Du verarschst die Kleine nicht, oder ich werde höchstpersönlich dafür sorgen das du blutest. Weißt du, ich mag sie" sagt sie nun ernst, zu ernst. Etwas geschockt stehe ich nur da und sehe sie entgeistert an. Sie steht immernoch an der Wand angelehnt da. "Wir verstehen uns doch oder? Ich denke aber, solltest du sie verarschen wird sie dich so auch töten. Da muss ich nichts mehr machen" sagt sie und will gehen. "Schlaf gut du Hengst." Mit diesen Worten verschwindet sie aus der Tür. Nachdenklich gehe ich ins Bad und ziehe mich um. Dann lege ich mich ins Bett und schlafe bald ein.

*Klopf* *Klopf* Ich reiße die Augen auf und gehe aus dem Bett. Ich mache die Tür auf und da steht ein Fremder. "Morgen, ich soll dir ausrichten, dass um 9 das Training losgeht. Und Emma kommt heute weg von der Krankenstation" sagt er. Dann verschwindet er. Ich stelle mich unter die Dusche.

Ich schaue in den Spiegel. Meine dunkelblonden Haare reichen mittlerweile bis unter die Ohren. Und der Bart gehört gestutzt. Vielleicht gibt es ja so etwas wie einen Friseur.

Ich ziehe mich an und dann gehe ich in die Kantine. Ich hole mir etwas zu Essen, dann setze ich mich zu Bruce und Angie. "Morgen Hengst" begrüßt sie mich. "Ist das jetzt mein neuer Spitzname?" frage ich lachend. Sie nicht zur Antwort und löffelt das Joghurt leer. "Max wird diese Woche mit dir unterrichten. In der nächsten Woche bist du alleine. Dir werden die Jungen und Mädchen zwischen 17 und 20 zugeteilt. Das sollten dann ungefähr 10 sein. Das bekommst du doch auf die Reihe oder?" fragt sie mich. "Jaja geht schon" murmle ich. "Welche Methoden wende ich an wenn sie nicht hören wollen?" frage ich sie. "Anschreitherapie mit viel Spucke und Liegestütze bis der Bizeps brennt, auch bei den Mädels. Und wenn einer oder eine einknick, lass sie ausheulen dann geht es weiter. Aber das sollte hier eigentlich nicht passieren" antwortet sie darauf. "Was macht ihr?" richte ich die Frage an Bruce und Logan. "Ich unterrichte mit Angie Nahkampf und Logan hält Wache" antwortet Bruce für sie. "Und was macht Emma?" frage ich Angie. "Sie unterrichtet auch Nahkampf. Ich habe sie gesehen, du hast sie gut trainiert und hart rangenommen" sagt sie und zwinkert mir zu. Dann steht sie auf und räumt ihr Tablett weg. "Komm jetzt es ist 10 vor 9" schreit sie durch den halben Raum. Ich spüle alles mit einer Tasse Kaffee runter und folge ihr. Sie führt uns durch unzählige Gänge bis wir anschließend auf Max treffen. "So, komm mit mir" fordert er mich auf. Wir gehen zu einer kleinen Gruppe, die alle in einer Stirnreihe dastehen und geradeaus schauen. "Wow die habt ihr wirklich zurechtgestutzt" lobe ich Max leise. "DAS IST EUER NEUER LEHRER!" brüllt er plötzlich. "Stell dich ihnen vor" flüstert er. "SO, ICH BIN SIR, ODER MISTER CARTER! IM UNTERRICHT BIN ICH SIR, VERSTANDEN?" frage ich lautstark. "SIR JA SIR!" antworten sie mir wie aus einem Hals. Wir beim Militär. Ich begutachte alle, 7 Jungen, 3 Mädchen. "Gut dann wollen wir anfangen" fordere ich sie auf.

"Verdammt die sind gut zugerichtet. Fast wie dressierte Hunde. Ihr zieht das hier auf wie beim Militär" beginne ich das Gespräch als wir die Halle verlassen. "Jaja, Disziplin muss sein" antwortet er. Wir gehen in die Kantine und holen uns etwas zu essen. Suppe und zu tode gebratenes Fleisch (jeder kennt das wenn man im Restaurant Fleisch bekommt, das man nicht schlucken kann weil es zu trocken ist xD) und Beilagen. Ich löffle die Suppe aus und versuche mich widerwillig am Fleisch. Schlussendlich ist alles weg. Wir bringen das Geschirr wieder zurück und gehen. "Und wie gefällt es dir hier?" fragt er mich. "Es ist eine schöne Abwechslung, sich mal keine Sorgen machen zu müssen ob man genug zu Essen hat oder nicht" antworte ich darauf. "Aber habt ihr hier so etwas wie einen Friseur?" frage ich weiter. "Klar, komm mit" fordert er mich auf.

Jetzt, da ich nicht mehr aussehe wie Gandalf, schaue ich mal wie es Emma geht. Ich klopfe an ihrer Tür. Sie macht auf und erschrickt ein wenig als sie mich sieht. "Wow wo hast du bitte deine Haare schneiden lassen?" fragt sie lachend. Ich gehe hinein in ihr Zimmer. Es sieht Chaotisch aus wie in unserem Haus in Montana. "Hier gibt es einen Friseur oder so" murmel ich. "Und wie geht es dir?" frage ich. "Naja die Schulter tut wieder weh, da ich nicht mehr am Schmerzmittel hänge, aber ansonsten gehts mir gut" sagt sie. Die Würgemale am Hals verdeckt sie mit einem Schal. "Ich habe gehört du hattest heute dein erstes Training. Wie wars?" fragt sie. "Das läuft wie beim Militär, nur war ich heute das erste Mal in der Position eines Offiziers. Das heißt Anschreitherapie. Ich muss sagen es hat seinen Reiz" sage ich lachend. "Ich habe gehört du machst Nahkampftraining" füge ich hinzu. "Jaja, das wäre sowieso meine erste Wahl gewesen aber Angie hat mich gefragt" sagt sie. "Ich wollte mit dir eigentlich noch über etwas anderes reden" sagt sie und wickelt ihre Haare um den Zeigefinger. Mittlerweile reichen sie schon bis zu ihrer Hüfte wenn sie sie offen trägt. "Und über was?" frage ich, eigentlich wissend was sie meint.

"Über Gefühle und den Scheiß."

"Dann, welche Gefühle hast du wenn du mich siehst?"

Sie steht da und mustert mich.

"Ich habe ein komisches Gefühl im Bauch."

"Aha, und fühlt sich das gut oder schlecht an?" Sie kommt mir vor wie eine 12 Jährige, wenn sie beim Lehrer draußen steht und ausgefragt wird. Man muss ihr alles aus der Nase ziehen.

"Eigentlich gut, Ben ich..."

"Ich dich auch" antworte ich um es ihr leichter zu machen.

Wir kommen uns näher, ich ziehe sie zu mir, doch dann schreit sie plötzlich. "Was ist?" frage ich geschockt. "Meine Schulter hat sich gerade angefühlt als hätte wer draufgehauen" antwortet sie. "Sorry" entschuldige ich mich etwas peinlich berührt.

Die ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt