34

120 6 0
                                    

Beim reingehen ziehe ich mir direkt das Shirt aus. Die Hose kommt auch weg. Dann lege ich mich direkt aufs Bett und hole mein Tagebuch heraus, in welches ich schon monatelang nichts mehr eingetragen habe.

19.5.2026

Bruce hat mich und Ben verraten. Er hat seiner Frau alles erzählt, was die letzten Monate gelaufen ist. Wir haben uns deshalb gestritten und er hat mit eine verpasst. Ich habe keinerlei Interesser mehr daran mit ihm etwas zu tun zu haben. Vor ein paar Wochen kamen wir nach Texas, es hat aber eine Zeit gedauert bis wir die richtige Stadt gefunden haben. Jetzt haben sie uns intirgriert und wir nehmen gesellschaftlichen Leben teil. Ich wurde an der Schulter durch eine Kugel verletzt und jemand wollte mich erwürgen, also arbeite ich erst in ein paar Tagen.

Ich schließe das Buch und lege es weg. Ich ziehe die Decke hoch und schlafe, obwohl es erst früher Nachmittag ist, im Gedanken ein.

Traum

"Ach komm hilf mir doch" jammere ich. "Na gut warte" sagt Bruce. Er zieht mich aus der Grube, in die ich gefallen bin und stellt mich auf die Beine. "Alles okay?" fragt er besorgt nach. "Nein mir tut der Fuß weh. Ich kann nicht auftreten" klage ich. Kurzerhand hebt er mich hoch und trägt mich zum Haus. "Danke Bruce" sage ich breit lächelnd.

Ich wache unter Tränen auf. Ich schalte Licht ein und sehe auf die Uhr. Sie zeigt 1 Uhr an. Ich stehe auf und gehe ins Bad. Dort trage ich die Salbe auf, welche ich vom Arzt bekam. "Wieso muss alles so scheiße sein?" frage ich mich selbst laut. Ich packe die Dose weg und will mich wieder hinlegen. Ich kann aber nicht schlafen, denn immerwieder tauchen in meinem Unterbewusstsein die schönen Erlebnisse auf die ich mit den anderen geteilt habe. Besonders die Bilder von Alistar und Bruce machen mir zu schsffen.

Wir hatten viel miteinander gelacht. Nie wieder.

Wir hatten viel Spaß miteinander. Nie wieder.

Ich gehe diese Gedanken immer wieder durch und mache mir bewusst, was die letzten Monate eigentlich gelaufen ist.

Ich stehe auf und ziehe mir eine Jogginghose und einen Pulli an. Dann gehe ich zu Ben. Ich klopfe an der Tür und warte bis er aufmacht. Überraschenderweise öffnet er sie mir putzmunter. "Emma was ist? Hast du geweint?" fragt er mich besorgt. "Ich kann nicht schlafen" antworte ich darauf. "Komm rein" bittet er mich nur. Er legt sich hin und lässt Platz neben sich frei. "Willst du darüber reden?" fragt er mich leise, als wolle er nicht, dass uns jemand hört. "Nein" antworte ich nur. Er dreht, ohne ein weiteres Wort, das Licht ab und gibt mir noch einen Kuss auf die Wange. Dann schlafe ich in seinen Armen ein.

"Hey wach auf" weckt er mich. Ich öffne langsam die Augen. "Wie spät ist es?" frage ich verschlafen. "Es ist 8, aber ich muss zum Training. Du kannst aber gerne weiterschlafen. Ich komme nach 2 Stunden wieder. Ich würde dir aber empfehlen etwas zu essen. Du musst, um bei Kräften zu bleiben" mahnt er mich. "Jaja, viel Spaß" murmle ich im Halbschlaf. Er drückt mir einem Kuss auf den Kopf und dann höre ich nur noch wie die Tür geschlossen wird.

Einschlafen kann ich nicht mehr, also gehe ich in mein Zimmer und dusche. Dann schmiere ich Hals und Wange noch gründlich ein und nehme zum letzten Mal die Medikamente. Morgen kann ich anfangen zu arbeiten.

Ich ziehe mir etwas an und gehe, uninteressiert ob die Haare nass oder trocken sind, in die Kantine. Ich habe mir die Haare zumindest zusammengebunden.

Ich stelle mich zur Schlange. Plötzlich quatscht mich mein Hintermann an. "Hey jetzt warte bitte" sagt er. Ich drehe mich um. "Hör auf mich zu nerven, oder ich klatsch dir eine mit dem Tablett" drohe ich. Er sieht verdammt fertig aus. Augenringe, die fast bis zur Wange reichen und seine Haare sind zerzaust. "Was ist denn mit dir los?" frage ich abwertend. "Nachtschicht....das ist verdammt scheiße. Ich leg mich für ein paar Stunden aufs Ohr dann muss ich putzen gehen" sagt er, ihm gleichgültig ob es mich interessiert oder nicht. "Ist das jetzt mein Problem?" frage ich genervt. "Mehr oder weniger, aber das ist nich das, worüber ich eigentlich reden wollte. Emma, bitte verzeih mir was ich gemacht habe. Ich kann nicht mehr schlafen, es zerfrisst mich regelrecht" beklagt er sich. "Nein werde ich dir nicht, und es geht mir dabei nicht einmal so sehr um die Verletzung, sondern darum, dass du wirklich bereit warst mir so weh zu tun. Wir haben so viel Scheiße miteinander durchgemacht dann kommt sowas. Nicht nur, dass ich dir nicht mehr vertrauen kann, sondern dass ich auch Angst vor dir haben muss" schluchze ich. Ich wische mir mit dem Handrücken die einzelne Träne weg, die sich gebildet hat und drehe mich erneut um. Ich hatte nicht gemerkt, dass sich mittlerweile die Schlange fast komplett aufgelöst hat. Manche Menschen starren uns an, essen dann aber weiter. Ich hole mir mein Frühstück und suche mir einen Tisch. Ich sehe mich etwas um und finde Logan. "Was war denn bitte los?" fragt mich dieser. "Der Typ macht mich fertig. Da wird er schon ans andere Ende des Geländes verlegt, dann läuft er mir trotzdem über den Weg. Ich glaube ich halte es hier nicht aus" beklage ich mich. "Hey, das wird schon. Iss jetzt etwas, ich habe das Gefühl du wirst immer magerer" fordert er mich auf. Er hat sogar Recht.

Ich esse alles gierig auf und verräume das Tablett. Logan ist schon weg, da er zu arbeiten hat. Ich gehe währenddessen in Bens Zimmer und warte dort auf ihn. Ich lege mich hin und schlafe ein bisschen.

"Hey Süße, hast du nichts gegessen?" höre ich wen sagen. Ich öffne langsam die Augen. Ben liegt neben mir und grinst mich an. "Doch ich habe schon etwas gegessen, ich hab dann aber noch ein Nickerchen gemacht" antworte ich zufrieden. "Und wars angenehm?" fragt er mich. "Ja, aber ich muss heute nach dem Mittagessen zu Max, wegen meiner Arbeit" sage ich ihm. Mir ist das selber erst gerade aufgefallen.

Die ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt