22. Kapitel

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(mittlerweile zweieinhalb Monate im Koma)

Wir haben es mittlerweile Anfang August und Melissa ist immernoch nicht wieder wach. Die gesamten Avengers standen traurig um Melissas Bett. Bis auf einer. Pietro hat sich den ganzen Tag noch nicht blicken lassen. Dabei ist es doch so ein wichtiger Tag. Er aber war schon am Abend zuvor nicht mehr anzutreffen. Zurück zum Krankenzimmer wo es an Platz mangelte, weil alle Avengers auf einem Haufen, doch schon viele Menschen zählten. Auf dem kleinen Beistelltisch standen 20 Kerzen und ein paar kleine Geschenke. Trotzdem ist die Stimmung trübselig. "Man kann doch nicht den Geburtstag eines Menschen feiern, der nicht da ist.." sagte Clint. "Wer weiß ob sie überhaupt feiern würde. Eigentlich kennen wir sie doch kaum. Das geht doch nicht." setzte Steve dazu. "Leute, man wird nur einmal 20. Vielleicht spürt sie das ja, dass wir alle die Hoffnung nicht aufgeben werden und sie wird heute wach. Außerdem den 20. muss man feiern. Egal wie." Stark verdrehte passend zu seinen Worten die Augen. Er denkt nicht oft so sentimental, aber die Kleine ist ihm ans Herz gewachsen und es ist so still ohne sie. Er versteht es nicht, wie er es so lange ohne sie ausgehalten hat. Es ist unglaublich nervig ab und zu, aber er kann es sich nicht mehr vorstellen ohne eine von seinem Kaliber zu leben. "Trotzdem, wir sollten ihr etwas Ruhe lassen. Happy Birthday Melissa." sagte Natasha und streichelte Mels Hand. Dann tritt sie zurück und die anderen gratulierten auch. Gesammelt verließen sie den Raum.

Später am Abend öffnete sich Melissas Tür überraschender Weise noch einmal. Vorsichtig steckte sich ein blonder Jungenkopf durch den Türspalt und suchte den Raum nach Menschen ab. Als er keine fand, trat er leise ein, mit einer Hand hinter dem Rücken. Vorsichtig legte er die Blumen, die er hinter dem Rücken hervorholte, zu den Geschenken. Dann lies er sich auf den Stuhl neben ihrem Bett fallen. Unzufrieden seufzte er. Was macht er eigentlich hier? Er hofft nur auf ein weiteres Lebenszeichen von ihr, obwohl er weiß dass sie ihm das nicht geben wird. Ein hoffnungsloser Kampf und er ist schuld. Sie hätte ihn nicht retten sollen. Er schüttelt seine Gedanken beiseite. Nicht heute. Jetzt geht es um etwas anderes. "Hey. Es tut mir leid das ich nicht mit den Anderen da war, aber ich hielt das nicht mit so vielen Menschen aus. Ich weiß das ist keine Begründung und auch keine gute Entschuldigung. Ich hab aber noch etwas für dich besorgt. Wenn du wach wärst, könntest du mir auch deine Meinung dazu sagen." er machte eine kleine Pause in der Hoffnung, dass sie antwortet. Aber es passierte nichts. Verletzt schaute Pietro in ihr Gesicht. Wenn ihn nicht alles täuscht, hat sich ihr Gesicht zu einem kleinen lächeln verzogen. Wahrscheinlich nur Einbildung, wie das von vor zwei Wochen. Stark meinte ja, dass das auch nicht sie war, sondern nur ihre Muskeln gezuckt haben. Das kann vorkommen, muss aber nichts bedeuten. Er hätte am liebsten alles kurz und klein geschlagen, als er das hörte. Er hatte so gehofft ihre Augen nochmal zu sehen. "Es ist dein 20. Geburtstag und ich kann nicht mal mit dir feiern. Ich kann dein lächeln nicht sehen und deine sarkastischen Antworten weder genießen noch mich drüber ärgern. Ich vermisse einfach alles von dir. Was ist, wenn du für immer in diesem Schlaf bleibst? Das ist doch kein Leben. Ich möchte einfach für dich da sein. Warum hasst uns unser Leben so? Du hast schon so viel durchgemacht. Das hast du echt nicht verdient. Ich rede schon wieder zu viel. Nicht das du dagegen etwas machen könntest. Achso, Ich hab die Blumen in eine Vase gestellt. Ich möchte ja nicht, dass sie verwelkt sind, wenn du aufwachst. Vielleicht siehst du sie noch. Vielleicht wachst du ja auf. Das wäre echt schön. Alles Gute zum Geburtstag Melissa Vivienna Gregory." Pietro wurde zum Ende hin immer leiser und lies langsam ihre Hand los. Mit gesengtem Blick stand er auf und bemerkte nicht, wie sie sich ganz sachte bewegte. Ihre Augenlieder zuckten und schnellten nach oben und ihre Augen öffneten sich. Er allerdings, bekam das nicht mit und war schon in der Nähe der Tür. Plötzlich hielt er in seiner Bewegung inne und war wie eingefroren. Die Hand am Türdrücker stillgelegt. "Sonst hast du dich wenigstens verabschiedet, wenn du gegangen bist."

Familienerbe der BlutkunstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt