Riven

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Dieses Kapitel wird diesmal aus Rivens POV geschrieben.
Viel Spaß beim Lesen :)

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Ich rannte durch verschlungene Höhlen, alle gleich aussehend, schwarz und nass. Mein Zeitgefühl war mir, seit wir dieses Höhlenlabyrinth betreten hatten, verloren gegangen. Ich wünschte sehr, ich wüsste, wie lange ich nun schon hier herumirrte, wie spät es war. War es Nacht, war es Tag? Ich wusste es nicht.

Nicht weit von mir entfernt hörte ich ein klappern, das Zusammenschlagen von Scheren. Mandragoras Rieseninsekten waren mir nun schon seit geraumer Zeit auf den Versen - ach, wie sehr hätte ich gewünscht, ich wüsste, wie lange - und zwar hatte ich immer wieder das Gefühl gehabt, sie hätten mich verloren, doch wurde ich mal wieder eines besseren belehrt.
Ich fragte mich, ob ich mich womöglich jedes Mal verlief und wieder mit ihnen zusammenstieß.
Ich wusste nicht, wo ich war, außer welcher Richtung ich gekommen war oder wohin ich wollte.

Noch nie hatte ich mich so hilflos gefühlt ... außer als ich Musa wieder begegnet war. Selbst wenn wir nicht angegriffen worden wären, hätte ich keine Ahnung gehabt, was ich zu ihr hätte sagen sollen.
Denn sie hatte allen Grund mir nicht zuzuhören. Zum ersten Mal in meinem Leben verdammt ich mich selber und mir war klar, dass niemand anderen Schuld traf als mich.

Die Monster hatten mich eingeholt. Ich konnte kaum etwas sehen. Egal, wie lang ich schon hier war, meine Augen hatten sich noch nicht an diese Dunkelheit gewöhnt und ich hatte das Gefühl, sie würden es auch nie.
Ich wartete, bis ich den ekelhaften Atem in meinem Nacken spürte, dann ließ ich mich auf den Boden fallen. Wie erwartet, sprang das Monster über mich hinweg. Ich warf Seile aus, die gezielt dessen Beine fesselten. Es fiel zu Boden, unbeweglich.
Doch ein zweites Monster folgte. Ich stand auf, nahm mein Schwert und schlug auf den Kopf des Untiers ein. Die ersten drei Schläge saßen, schwarzes Blut spritzte aus den Wunden. Dann jedoch holte es zum Gegenangriff aus. Dem ersten Schlag wich ich gekonnt aus, bei dem zweiten verlor ich kurz den Halt und stolperte an die kalte Höhlenwand. Als ich den dritten Schlag heranzurren hörte, war es schon zu spät. Er traf mich direkt in meinen Magen und ich konnte ein Würgen gerade so unterdrücken.
Langsam wurde es mir zu bunt. Ich ließ mich nicht von einem Insekt besiegen, mag es auch noch so groß sein. Mein nächster Schlag saß perfekt, das Monster brach zusammen.

Und ich lief wieder los, aus Angst, weiter Monster würden kommen.

Ich war müde vom Kämpfen, hatte Hunger und Durst und die Dunkelheit schien mich zu schwächen. Ich sehnte mich nach der Sonne, wollte ihre hellen Strahlen auf meiner Haut spüren.
Aber noch sehnlicher wollte ich, dass es allen gut ging.

Als das Flugzeug abgestürzt war, hatten ich, Sky und Timmy die Alternative ergriffen und sind raus gegangen, um nach dem Schaden zu sehen, obwohl uns klar war, dass der Absturz keinen natürlichen Ursachen zugrunde lag. Zumindest war es mir klar gewesen.

Dann kamen die Insekten und deren Herrin.
Alles, woran ich in diesem Moment denken konnte, war Musa, die bewusstlos da lag.
Also hatte ich gekämpft, doch wir hatten verloren. Ich wollte ihr schon zurufen, Musa zu verschonen, doch war nun froh, es nicht getan zu haben. Mandragora schien gedacht zu haben, wir wären nur zu dritt und schaute erst gar nicht, ob noch jemand in den Trümmern lag.

Dann brachte sie uns in diese Höhlen. Ich hatte nichts mehr gesehen, doch war mir klar gewesen, wo auch immer sie uns hinbrachte, die Mädchen mussten auch dort sein. Zumindest dann, wenn sie noch am Leben waren. Doch Mandragora hätte uns schon vorher töten können, sie wollte uns also gefangen nehmen.
Ich war aber kein Typ für Gefangenschaften.
Dann war meine Chance gekommen. Ich war hingefallen. Und Mandragora hatte es nicht bemerkt. So langsam hatte ich das Gefühl, die Frau war etwas zurückgeblieben. Auf jeden Fall müsste ich hier dafür danken.
Mein erstes Insekt half mir, die Fesseln loszuwerden. Und seitdem rannte ich und kämpfte.

Ich hoffte nur, ich würde bald das Licht wieder sehen. Und hoffentlich Musa.

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