Schlaflose Nacht

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Es war Mitten in der Nacht, als ich wieder aufwachte. Der Mond schien hell durch das Fenster und das leise Klopfen am Fenster verriet mir, dass es angefangen hatte zu regnen. Ich setzte mich auf und rieb mir die noch immer verschlafenen Augen. Was jetzt? Ohne lange zu überlegen, stand ich auf, zog mir meinen Bademantel über, der an der Seite hing, und schlürfte los. Wie schon in der Nacht vor - ja, vor wie viel Tagen eigentlich? - kam mir keiner entgegen. Doch diesmal schlug ich nicht den Weg aus der Schule raus ein, sondern ging zu meinem Zimmer. Endlich wieder im vertrauten Bett zu schlafen, konnte sicher nur eine Erholung sein.

Ich stieß die Tür auf, ging bis zu meinem Bett und legte mich hinein. Ach, wie angenehm es roch, so, als wäre ich zuhause. Aber eigentlich war ich das ja auch. Ich drehte mich zur Seite und schloss meine Augen, doch schon nach ein paar Minuten wusste ich, dass es unsinnig war. Ich konnte nicht schlafen, mal wieder. Und wie schon zuvor waren meine Gedanken bei einem ganz bestimmten Menschen. Es war, als würde sich alles nur um IHN drehen, schrecklich.

Ich drehte mich auf die andere Seite und sah aus dem Fenster. Es hatte aufgehört mit regnen, jedoch konnte man noch die einzelnen Tropfen an dem Fenster erkennen, wie sie langsam hinunter flossen, im Wettstreit mit einander, wer wohl am schnellsten war. Es war ziemlich entspannend, diesem Schauspiel zuzusehen, aber trotz allem konnte ich nicht schlafen. Vielleicht lag es auch an dem Mond. Heute schien Vollmond zu sein und er strahlte direkt durch auf mich zu. Also zog ich mir die Decke über den Kopf. Doch schon nach fünf Minuten wurde meine Sauerstoffzufuhr so sehr eingeschränkt, dass ich die Decke wieder zurück riss und so tief ein und aus atmete, dass ich mir rasch die Hand vor den Mund presste, aus Angst, die anderen könnten mich gehört haben. Aber die schienen alle fest zu schlafen.

Nun lag ich auf dem Rücken und starrte an die Decke. Vielleicht würde Riven ja von ganz alleine zu mir kommen und sich entschuldigen. Aber sollte ich ihm dann verzeihen? Und würde er es wirklich bereuen und nie wieder tun? Doch womöglich würde er nicht mal den Mut finden, zu mir zu kommen, falls er überhaupt schon davon wusste, dass ich mich selbst umbringen wollte. Und wenn er es wusste, würde er dann nur zu mir kommen, weil er sich schuldig fühlte für das, was ich getan hatte und selbst gar keine Reue aufwies für sein Fehlverhalten an sich? Würde er tatsächlich kommen und sich entschuldigen, könnte ich gar keine kalte Schulte zeigen. Ich würde ihm um den Hals fallen, wenn er vor mir stehen würde, und seinen warmen Duft mit solche Leidenschaft in mich aufnehmen, als würde mein Leben davon abhängen. Ja, es wäre ein Traum ... oder war sogar schon einer...

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