Kapitel9-Habe ich es doch gewusst!

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Richie war auf dem Weg nach Hause. Er hatte seine Sachen vom See geholt und lief die Straße entlang und dachte an vorhin. Er musste lächeln und spürte wie sein Herz pochte. Richie hatte sowas noch nie gefühlt wie bei Eddie. Irgendwie war er auch etwas sauer, da Beverly und Ben einfach gegangen waren, als er zurück zum See ging. Trotz alledem hatte er seine Gedanken nur bei diesen kleinen Jungen.


Am folgenden Tag, ein Tag vor Richies Geburtstag, trafen sich alle wieder vor den Spinden. Außer Eddie, „Hey Leute hat einer Ed's gesehen?" Alle schüttelten den Kopf. Richie drehte sich um und dann sah er Eddie mit einem genervten Blick ankommen „Hey Ed's", brachte er leise raus und wartete auf eine Reaktion. Doch Eddie schaute nur auf den Boden, nahm seine Sachen aus seinem Spind, knallte die Tür zu und ging ohne nur ein Wort zu sagen an ihm vorbei. Richie rückte seine Brille und schaute zu Beverly „Was hat er denn?" „Ist gestern noch was vorgefallen als ihr bei ihm wart?", fragte Ben und Richie erinnerte sich an den Streit, den sie am Ende hatten. Er blickte auf seine Schuhe und nickte „wir hatten uns mal wieder gestritten." Beverly blickte Ben mitfühlend an „Na gut, darüber reden wir später ok? Wir gehen jetzt erstmal zur Klasse.", und dann gingen Beverly und Ben in ihre Räume. Richie stand jetzt alleine da als es klingelte. Er wartete bis die Flure leer waren. Stille. Das einzige, was man hörte, war wie Richie seinen Spind zu machte. Er drehte sich nach rechts und behielt seine Hand immer noch am Spind. Er sah ein Plakat am Ende vom Flur. Seine Hand löste sich und er lief dort hin. Nur das Quietschen der Schuhe auf dem Boden war zu hören. Als Richie am Plakat ankam, sah er eine Regenbogenfahne wo darunter stand (sei wer du willst)


und weiter unten standen viele feindliche Kommentare, die darunter gekritzelt wurden. Richie wurde sauer und er musste daran zurückdenken wie Bowers es der ganzen Schule erzählt hatte.

Er war gerade mal 13 Jahre alt. Damals war er an seinem Spind, um seine Schulbücher raus zu holen, als Bowers vorbeiging und genau bei Richie stehen blieb. Zu dem Zeitpunkt hatte seine Mutter es geahnt das er auf Jungs steht. Als er die Bücher nehmen wollte, rutsche ein Brief raus, den seine Mutter wohl in Richies Tasche gesteckt haben musste, bevor er los ging. Er fiel direkt vor Bowers Füßen. Richie drehte sich um und schaute ahnungslos dort hin. Alle Kinder auf den Fluren waren leise und man hörte nur Bowers wie er den Zettel aufhob. „Na sieh mal einer an", flüsterte Bowers und öffnete den Brief. „Ein Brief von der Mami...Mein lieber Richie, egal wie du bist ich bleibe immer deine Mutter und werde dich immer so lieben wie du bist. Und wenn du einen Jungen an deiner Seite haben willst, dann ist das so." Bowers schaute ihn mit Hass erfüllten Augen an „wir haben jetzt also eine Schwuchtel hier. Habe ich es doch gewusst." Dann blickte er wieder auf den Zettel „in liebe deine Mutter", Richie stiegen Tränen in die Augen und er wurde hektisch. Das Gefühl als würde ihm einer das Herz zerquetschen wollen. Bowers zerknüllte den Brief, warf ihn zu Boden und drückte Richie gegen die Spinde. „Scheiß Arschficker!", schrie Bowers ihn an, so nah an seinem Gesicht das Richie jede Wimper hätte zählen können. Er ließ ihn los, riss Richies Brille ab und warf sie in den Flur. „Nein", nuschelte Richie, hielt seine Arme schützend vor seinem Gesicht und schluckte. Bowers schaute noch einmal zu dem kleinen Brillenträger und ging dann schließlich. All die Kinder die zuschauten, blickten Richie mit Ekel an. Alle blickte auf ihn, niemand der Mitleid hatte. Bis alle in ihren Klassen verschwanden und Richie versuchte seine Brille zu finden. Auf alle Vieren krabbelte er hilflos auf dem Boden und mit nassen Augen war die Suche noch schwerer. Er weinte leicht, als er eine Stimme hörte „Hey, ich helfe dir", Richie blickte nach oben und sah jemand dort stehen. Er konnte nur nicht genau erkennen, wer dort stand, aber er erkannte die Stimme. Er hörte wie der Junge seine Brille aufhob und dann Richie hoch half. „Hier deine Brille", Richie setzte sie sich auf und sah den Jungen, der ihm geholfen hatte. „Danke", sagte Richie leise. Er blickte den Jungen ohne blinzeln in die Augen. „Eddie!", sagte Richie erstaunt. „Jip", beide standen sich gegen über „Ich habe dich ja ewig nicht gesehen", lachte Richie und fragte, „wo warst du das ganze Jahr über?" Eddie grinste etwas „Ich war mit meiner Mutter zu Besuch bei meiner Oma und deswegen war ich so lange weg. Es ging ihr später nicht mehr so gut weißt du" „Oh man Ed's habe ich dich vermisst."



Das war der Tag an dem Richie an der Schule nicht mehr Richie hieß, sondern Schwuchtel. Aber es war auch der Tag an dem die Freundschaft zwischen Eddie und Richie stärker wurde.


Richie grinste etwas und ging dann zu seinem Klassenraum.


REDDIE-Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt