Nachdenklich ging ich die Fälle der letzten Stunden durch, während ich an der Theke der Notfallaufnahme stand. Mehrere Notfälle waren hereingekommen, darunter auch Kinder. Den ganzen Morgen und Vormittag hatte ich im OP gestanden und gerade war es endlich etwas ruhiger geworden. So konnte ich mir Zeit nehmen, die Operationen noch mal durchzugehen und nach den kleinen Patienten zu sehen.
„Na das ich Sie heute mal außerhalb des OP's sehe." auf einmal ließ sich Miss Smith hinter der Theke fallen.
Ich zog die Augenbrauen hoch und sah sie an. „Sie sind überall Miss Smith."
„Und ich weiß alles." sie lächelte verschwörerisch.
„Sollte ich mir Sorgen machen?"
„Keine Sorge, Sie gehören sozusagen zur Familie." sie nahm die Akte entgegen, die ich ihr reichte.
Ich lächelte. „Da bin ich ja beruhigt. Außerdem habe ich gerade Pause, um auf die erste Frage zurück zu kommen."
„Und Sie verbringen Ihre Pause in der Notaufnahme?" sie runzelte einen Moment die Stirn, ehe sie auf einmal zu grinsen begann. „Ah, Sie hoffen das Dr. Harrisson hier hinein schneit."
Erwischt, aber das konnte ich schlecht zugeben. Ava war schließlich heute den ersten Tag wieder in Vollzeit zurück und ich hatte sie schon seit heute früh nicht gesehen. Sie war Mitten in der Nacht für einen Notfall aus dem Bett geklingelt worden. Und seitdem hatte ich sie nicht mehr gesehen. Und so schwer es auch war, ich hatte Sehnsucht nach ihr. Es würde helfen, sie wenigstens zu sehen und zu wissen, dass alles in Ordnung war. Aber vermutlich hatte sie genauso wie ich, die ganze Zeit im OP gestanden. Die Notaufnahme, war die größte Chance sie anzutreffen, wenn ich nicht auffällig sein wollte. Aus diesem Grunde hatte ich mir diesen Ort ausgesucht um die Fälle durchzugehen und kein ruhiges Bereitschaftszimmer.
„Weißt du..." Nick lehnte sich auf einmal neben mich an die Theke. „Du könntest ja auch einfach in ihr Büro gehen. Anstatt hier unauffällig...hust, hust...herumzulungern."
„Ihr bildet euch das alles ein." brummte ich und legte die Fälle weg. „Vielleicht will ich auch einfach die erste sein, wenn ein Notfall eintrifft."
„Weil du ja auch ein solcher OP-Junkie bist." gluckste Nick. „Das ist eher der Part deiner Freundin oder Frau, was auch immer ihr gerade seid."
„Sie ist meine Freundin." verteidigte ich mich. „Hast du nichts besseres zu tun?"
„Miss Smith, habe ich gerade etwas zu tun?" fragte Nick lächelnd.
Miss Smith sah auf den Computer. „Nichts, im Moment sind alle Patienten versorgt."
„Ihr seid alle beide doof." brummte ich, während mein Pager losschrillte.
Flink sah ich drauf. „Ich werde gebraucht."
„Was ein Zufall, die Kardiologie." Nick wackelte mit den Augenbrauen, was die alte Miss Smith zum Kichern brachte.
Ich kniff die Augen zusammen. „Ich weiß nicht was daran so lustig ist, denn..."
„Dr. Blake." Avas Stimme hinter mir, ließ mich innehalten. Ich wandte mich um und schmolz förmlich dahin. Sie in ihrer vertrauten Chirurgen Kleidung zu sehen, mit der schwarzen OP-Haube auf der Lichtschwerter leuchteten. Ihren grünblauen Augen, die im unechten Licht der Krankenhausbeleuchtung, mehr grün als blau leuchteten. Diesem vertraut strengen undurchdringbaren emotionslosen Blick, der genauso viel Autorität ausstrahlte, wie ihre Haltung. Das war die Ava in die ich mich verliebt hatte. Die Ava, die endlich das wieder tun konnte, was sie liebte.
Alles in mir sehnte sich nach ihr. Ich wollte sie berühren. Sie küssen. Oh ja küssen, auf diese wunderbar weichen, vollen Lippen. Diesen Wundervollen Lippen, in denen ich mich ertränken konnte und die mich so abhängig gemacht hatten.
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Zuhause für zwei
Любовные романыTeil 2 von Herzklopfen für zwei. Sofia kann ihr Glück kaum fassen. Nicht nur hat sie endlich ihr Glück gefunden, nein, gleichzeitig hat sie auch scheinbar die Frau fürs Leben gefunden. Doch aller Anfang ist schwer, dass müssen die beiden schnell fes...