Silvester

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Die kleine Familie entschied sich doch spontan Silvester abseits zu verbringen.
Doch fürs Ausland reichte die Zeit nicht mehr.
So ging es heimisch an die Ostsee.
Dort buchten sie sich in ein renommiertes Hotel direkt am Strand ein.
Laura war noch nie in einem so komfortablen Hotel gewesen und war sehr verunsichert gewesen.
Soviel Luxus kannte sie nicht.
"Woooow.... Mama schau mal der Ausblick! ....".
"Wunderschön.", lächelte die Blondine bestätigend.
"Was haltet Ihr von einem kleinen Spaziergang am Strand entlang?", warf Nico ein und hatte nebenbei mit Helene die Koffer ausgepackt.
"Gerne doch.", nickte die junge Frau.
"Oh ja. Ich war noch nie an einem Strand am Meer!".
"Na dann! Kommt, los gehts.", wunk Nico und ging zur Tür.
Es waren viele Menschen am Strand und doch nahm niemand groß Notiz von der prominenten Familie.
Hand in Hand lief das Paar entlang und blieb immer wieder stehen um sich leidenschaftlich zu küssen.
Laura tobte durch den Schnee und liebte die Natur sich anzusehen.
Und doch gab es mal und mal eine kleine Schneeballschlacht zwischen den dreien.
Als sie dann am Abend im Restaurant zu Abend aßen bemerkte das Paar das Laura immer wieder zu den spielenden Kinder am Tischfußball sah.
"Möchtest Du rüber gehen Maus?", blieb es nicht unbemerkt bei der jungen Frau.
"Ich weiß nicht.".
"Kannst Du ruhig! Geh rüber!" - "Meinst Du?".
"Natürlich. Hab Spaß Liebes.", antwortete Helene ihr zusprechend.
Zu erst unsicher, aber traute Laura sich dann doch und ging auf die Kinder zu.
Helene und Nico fragten sich, ob das immer noch das Mädchen wie bei ihrem ersten aufeinander treffen.
Denn von der einst so sicheren Laura aus dem Kinderheim, war ein unsicheres Mädchen geworden.
"... Ich weiß nicht. Vielleicht war das auch eine Art Schutzmantel gewesen,um sicher zu wirken.", antwortete Nico als Helene dem ganzen fragend gegenüber saß.
"Gut möglich. ... Ich bin ja auch sehr schüchtern! Kommt Laura also ganz nach mir.".
"Ja sicher doch.", rollte der junge Mann mit den Augen und grinste dabei vor sich hin.
Schnell fand das Mädchen Anschluss beiden anderen Kindern und so spielten sie alle gemeinsam.
Helene behielt immer ein wachsames Auge bei Laura und es freute sie.
"Wollen wir eigentlich an der Hausinterne Silvesterparty mitmachen oder unsere eigene veranstalten?" - "Hm. .... Was bieten die hier denn so an?", überlegte die Blondine während sie sich umsah.
"Ich geh mich mal schlau machen.".
Die junge Frau wartete derzeit an ihrem Tisch und sah sich interessiert um.
Ein komisches Gefühl überkam sie dabei, denn so ganz unerkannt waren sie hier nicht. Viele Gesichter und Augen beobachteten die kleine Familie, auch wenn ihnen Anonymität versprochen wurde bei Anreise.
Und das Gefühl das Maik sich hier auch befindet, verstärkte sich beim weiteren umsehen. Oder ihr Kopf wollte Helene einen schlechten Streich spielen.
"So! Schau mal hier. Wir können uns noch anmelden....", brachte Nico ihnen das Angebot an den Tisch.
Es klang alles ganz vielversprechend und für die Kinder sollte es auch ein Programm geben.
"Ich weiß nicht! Schatz ich fühle mich unwohl hier." - "Wie? Vorhin fandest Du das doch gut hier! ... Das muss ich glaub ich jetzt nicht verstehen!", runzelte er die Stirn und sah seine Freundin nachdenklich an, "Das wird doch eine geschlossene Veranstaltung hier!".
"Trotzdem! Schatz, ich möchte lieber doch zurück nach Hause.".
"Mami.... Kann ich nicht noch etwas spielen mit den anderen?", kam Laura nach Helenes Zeichen zurück und hatte großen Spaß mit den anderen Kindern.
Doch war die Blondine bereits in Aufbruchstimmung.
"Nein Lauri. Wir fahren nach Hause!" - "Was? Wieso das denn?", verstand sie die Welt gerade überhaupt nicht mehr.
Auch Nico hob unwissend die Schultern als seine Tochter ihn ansah.
"Ach Schatz, jetzt übertreib mal nicht! Du bist ja schon paranoid was dieses Thema angeht!", fiel Nico dazu ein als sie zurück auf ihrem Zimmer angekommen waren.
"Bin ich nicht! Was soll das jetzt?".
"Was das soll? Helene! Außer Deiner Familie und ich weiß niemand das wir hier sind.".
"Ja vielen Dank auch!", knurrte die Blondine und zog ihre Schuhe achtlos aus bevor sie sich murrig aufs Bett setzte.
"Unfassbar was Du da sagst! Ich bin doch nicht verrückt!" - "Das sagte ich doch auch nicht!".
"Doch! Indirekt schon." - "Ach was.", wunk Nico dann ab um das Thema zu beenden bevor es noch in einem Streit enden würde.
Denn in einem Punkt war das Paar sich zu ähnlich. Nämlich reagierten beide zu schnell zu temperamentvoll.
"Mama, kann ich nicht noch etwas spielen unten?" - "Nein! Du bleibst bitte hier!".
"Warum denn?" - "Weil ich es so möchte! Und such jetzt bitte Deine Sachen zusammen, das wir Heim fahren können.".
Aber wollte Laura auch nicht zurück. Genauso wenig wie Nico es wollte.
So erlaubte er es seiner Tochter das sie noch ein wenig mit den anderen spielen konnte. Was sie sich nicht zweimal sagen ließ und sofort wieder nach unten lief.
Was Helene sehr böse werden ließ.
"Schau mich nicht so an! Wir werden hier bleiben. ... Und lass Laura doch ruhig etwas spielen gehen.".
"Ich fass es nicht! Du stellst dich gegen mein Wort und machst mich hier zum Sündenbock?", war Helene fassungslos was gerade geschah und verschränkte erbost die Arme vor sich.
"Ja. Diesmal schon! ..... Versteh doch...", ging Nico auf seine Freundin zu um sich daneben zusetzen, "... Wir können doch nicht vor allem immer weglaufen! Es wird hier schon nichts passieren, da pass ich auf. Und wir verbringen hier jetzt ein paar schöne Tage! Sozusagen unser erster Kurzurlaub als Familie.".
Nico hatte in seiner Stimme etwas ganz beruhigendes was Helene auch schnell wieder runterbrachte.
Er bemerkte auch wie unsicher und nervös seine Freundin war, da sie mit ihren Händen unruhig umher nestelte.
"Hey....", legte Nico seinen Arm um die junge Frau und zog sie fest an sich, "Es wird nichts passieren. Vertrau mir.".

Selbstkritisch und unendlich ängstlich ging Helene mit Nico dann zurück in die Lobby wo Laura einen heiden Spaß mit den anderen Kindern hatte.
Sie wurde zum ersten mal so akzeptiert wie sie ist von anderen.
"Siehst Du! Auch unserer kleinen gefällt es hier.", flüsterte Nico ihr zu.
Das Paar suchte sich einen Platz wo sie die Kinder gut im Auge hatten und war sehr zufrieden dann.
Laura hatte offensichtlich sehr viel Spaß dabei und lachte unendlich viel dabei.
So ähnlich war das Mädchen ihrer Mama.
"Mami darf ich noch etwas weiter machen mit Ben und Julia?", lief sich freudig lachend zu ihren Eltern da die Uhr schon eine spätere Zeit anzeigte.
"Wenn Du möchtest.", bestätigte die Blondine es lächelnd.
Denn Helene entwickelte sich in Nicos Augen langsam zu Übermutter.
Sie wollte Laura einfach nur beschützen und das sie glücklich ist.
Denn zu viel Zeit hatten sie einander verpasst.
"Dankeschön.", umarmte sie ihre Mama und lief sofort zurück.
"Siehst Du! Geb ihr etwas Freiheit. Laura liebt Dich trotzdem. ... Und übrigens, bist Du eine tolle Mama! Hör auf so selbstkritisch zu sein. Fehler machen wir alle, das ist nun mal so.", erklärte der junge Mann und hielt dabei seiner Freundin.
"Ich.... Ich habe trotzdem so Schuldgefühle Schatz! ... Ich habe soviel verpasst, weil ich sie abgegeben hatte.", antwortete Helene und hatte Tränen in den Augen dabei.
"Das weiß ich. Aber das musst Du nicht! .... Wir können es nicht rückgängig machen, aber wir können es jetzt besser machen für Laura. Und sie liebt Dich Schatz!" - "Hoffentlich...", lief die ein oder andere Träne bei der Blondine, "Das werde ich mir nie verzeihen was ich getan habe.".

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