neue Chance

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„Eri?", trat Helene nachdem sie Selma informiert hatte zu ihrer Schwester nach draußen auf die Terrasse.
Nachdenklich saß sie auf einem Stuhl in der Sonne und sah in den noch herrschenden Chaos Garten, „Können wir mal reden?".
„Hm.".
So holte die Blondine sich auch einen Gartenstuhl und setzte sich neben sie.
„Warum.... Warum bist Du plötzlich so?" - „Ich weiß nicht was Du meinst!", antwortete sie kühl und abwehrend.
„Doch das weißt Du. Ich versteh Dich gerade nicht mehr. Erst verkuppelst Du mich mit Chris und deinen coolen Sprüchen. Und dann auf einmal ist das alles wieder verkehrt! ...".
„Ach vergiss es einfach. Du wirst schon das richtige machen!".
Erika wirkte abwehrend und wollte unter allen Umständen ihre Fassade bewahren.
„Läufts bei Dir und Sascha nicht mehr, oder habt ihr Streit?" - „Das geht Dich gar nichts an!", konterte Erika sofort und sah kurz zum Himmel hoch.
„Ich finde schon! Denn Du mischt dich ja auch bei mir ein!".
Helene ließ nicht so einfach locker und trieb ihre große Schwester quasi in die Enge damit.
„Du lässt auch nicht locker, oder?", knurrte die dann genervt und Helene ansehend.
„Nein! Du bist meine Schwester.", lächelte die Blondine nur.
Tatsächlich hatte Erika großes Theater Zuhause.
Sascha und sie hatten sich wortwörtlich aus einander gelebt. Stritten nur noch und plötzlich möchte er sich auch noch scheiden lassen.
„Und...? Und die Kinder? Das glaub ich nicht, das sieht ihm doch gar nicht ähnlich.", war Helene schockiert. Denn Erika hatte bis jetzt mit niemandem darüber geredet und versuchte es mit sich auszumachen.
„Wir versuchen die Kids da raus zuhalten.....".
„Aber... Wenn Du so mit ihm gerade bist, warum ist Deine Meinung zu Chris denn bitte so sprunghaft? Er hat damit doch gar nichts zu tun!" - „Ich weiß es nicht. Er ist ja ganz nett und ich wünsche Euch nur das beste, nach dem ganzen Mist der bei dir gewesen war." - „Dankeschön.", umarmten sie sich herzlich.
„Also lief da dann doch mehr letzte Nacht?", hakte Erika dann nach worauf Helene ganz offensichtlich ganz rot wurde.
„Naja... Also nach einem kleinen Disput im Vorfeld, ja.".
„Wusste ich's doch.... Ich wünsche Euch alles gute.".
„Dankeschön.", umarmten die Schwestern sich herzlichst.
„Dann willst Du Morgen also wieder zurück in die alte Heimat?" - „Ja. Ich hab's Selma versprochen sie jetzt nicht alleine zu lassen. Sie gehört auch zur Familie durch Nico.", erklärte Helene worauf Erika verständlich nickte.
„Ich werde auch nur so lange bleiben wie nötig, da Laura mich hier auch braucht!".
„Bleib Du nur da! Wir zwei kommen hier auch ohne Dich zurecht.", trat der musikalische Leiter auch zu ihnen heraus gefolgt von Laura.
„Ja Mama.", bestätige Laura es.
Es fühlte sich momentan alles so richtig an und vor allem so leicht.
„Wenn Du möchtest kann ich dich auch Morgen mitnehmen! Ich fahr schließlich dran vorbei. Wo schläfst Du denn überhaupt?" - „Bei Selma, da ist genug Platz. Und wenn Du mich mit nimmst, nehme ich das Angebot gerne an.".
„Gut, dann storniere ich den Flug noch schnell!", antwortete Chris und zog sein Handy schnell aus der Tasche. Dabei fing er an zulachen, was Helene irritierte.
„Ich war gar nicht auf buchen gegangen....", lachte er und somit war das Ticket aus dem Warenkorb verschwunden.
„Du Blödi Du.", prusterte Helene los und küsste ihn liebevoll als Entschädigung.
„Ich weiß. Daher schlage ich vor, es ist so schönes Frühlingswetter und wir grillen heute einfach. Was meint ihr?".
Der Vorschlag erhielt von den Damen sofort eine einheitliche Zustimmung.
„Ich helfe Dir dabei Chris.", schlug Laura sofort vor da die Terrasse ein wenig hergerichtet werden musste.
Während die Schwestern sich an verschiedene Salate und Dips machten um diesen Nachmittag und Abend in Familie und unbeschwert mit einander zu verbringen.

„Schau mal hier Chris!", entdeckte Laura eine gemütliche Lounge im Keller.
„Cool. .... warte.", ging er dichter und holte die aus dem Keller hervor.
Es war eine sehr gut erhaltene und offenbar bequeme Garnitur.
So schlug er vor dieser mit Wasser gut zu reinigen und das Laura diese dann trocknet.
Das kleine Mädchen mochte den musikalischen Leiter ungemein und tat das was er vorgeschlagen hatte.
Etwas später war alles auf der Terrasse hergerichtet.
„Hier sitzen Mami und Chris!", erklärte Laura und hatte hatte dem Paar einen Platz zu geordnet.
„Ok. Aber ..." - „Nein! Tante Eri und ich sitzen hier! Und ihr da.", stellte das Mädchen es klar gegenüber ihrer Mama.
So wurde dieser Nachmittag ein voller Erfolg.
Jedem gefiel es und vor allem Helene schmiedete genug Pläne für den Gartenbereich.
Doch je mehr die Sonne wanderte und es allmählich frischer wurde, lehrten sich die Reihen. Das schlussendlich Helene und Chris zusammen eingekuschelt in einer Decke noch auf der Terrasse waren.
„Ich werd Dich vermissen...", seufzte die Blondine und drückte sich fester an ihn.
„Ich Dich auch. Aber es ist nicht für lange und wir haben auch noch diese Nacht!", antwortete er mit einem frechen Zwinkern.
Immer wieder küssten sie sich leidenschaftlich und rückten so dicht es ging zusammen.
„Tja Lauri. Wenn Du Pech hast, bekommst Du bald ein Geschwisterchen.", scherzte Erika zu ihrer Nichte.
„Niemals! Ich bin Mamas Nummer eins!", war Lauras Antwort darauf nur.
Das sie mal ihre Mama teilen sollte, das war eine schlimme Vorstellung für das kleine Mädchen,
„Und sag sowas bitte nicht!".
„Und Du bist sicher das du mit Chris zurecht kommst?" - „Aber na klar! Chris ist cool und Mama liebt ihn.", strahlte das Mädchen und sah dann wie Helene mit ihm Hand in Hand und schnell ins Schlafzimmer lief........

Der nächste Morgen startete eher sehr hektisch.
Helene und Chris schliefen tief und fest als Erika startklar an der Tür klingelte.
„Guten Morgen.", öffnete Laura ihr lächelnd die Tür.
„Morgen Maus. Ist Helene schon fertig?" - „Nein. Mama und Chris schlafen noch!", erklärte das Mädchen was Erika die Augen rollen ließ.
Dabei dachte sie sich ihren Teil und betrat das Haus.
„Was habt Ihr gestern denn noch gemacht?" - „Wir nichts! Ich hab noch etwas fern gesehen und bin dann ins Bett.", antwortete Laura.
„Und die beiden?" - „Keine Ahnung.", hob sie die Schultern und wollte weiteres dazu nicht sagen.
„Ja dann werden wir sie mal wecken!", entschied Erika nun und drehte im Gaus die Musik sehr laut auf.
So laut, das selbst der taubste Mensch es hört.
„Schatzi.... Hey.", wachte Chris dann auf und sah erschrocken zur Uhr, „... Wir haben verschlafen.".
Liebevoll versuchte er seine Freundin zu wecken, was ihm doch etwas schwer fiel.
„... nur noch fünf Minuten...", nuschelte Helene und zog sich ihre Decke höher.
„Los jetzt!", zwickte Chris die Blondine dann sanft in die Seiten und stand dann auf. Schnell zog er sich etwas über und ging dann als erster aus dem Schlafzimmer.
„Na endlich! .... Mami auch schon wach?" - „Nein! Aber.... Laura....", wollte er das Mädchen noch aufhalten als sie ins Schlafzimmer lief und zu ihrer Mama unter die Decke wollte.
Doch war die Blondine schneller und ließ niemanden unter ihre Decke, „Geh raus Spatz! Ich bin auch gleich da.", schickte sie ihre Tochter raus.
„Hahaha ja!", lachte sie frech dann, „Du musst dann früher schlafen gehen und nicht nachts mit Chris an die Wände klopfen und ‚aah - jaa - oohh' rufen.", lachte Laura und ließ ihre Mama dann alleine.
Peinlich berührt lief Helene rot an.
Da Erika Erika dabei war ein Frühstück herzurichten.

Verhalten und ein wenig peinlich berührt nahm die Familie noch ein Frühstück zu sich.
„Du bist so in dich gekehrt?", hakte Chris nach als Helene dann ihren Koffer holen wollte.
„Ja. Hallo? Laura hat uns gehört!" - „Und? Sie wird noch nicht wissen was das zu bedeuten hatte.", fand Chris die Situation nun noch nicht wirklich so dramatisch.
„Sie ist zehn! Ganz so unwissend ist ist sie nun auch nicht. Oh man ....", fuhr Helene sich nervös durch die Haare dann, „Um das zu vermeiden, hatte ich mit Nico es nicht gemacht. Was soll sie nur von mir denken jetzt?".
„Jetzt beruhig Dich doch mal Schatz! Das klärt sich alles selbst. .... Und nun lass mich Dein Koffer runter bringen.", küsste er seine Freundin noch ein einmal gefühlvoll und brachte diesen herunter.
„Du wolltest doch nur ein paar Tage bleiben! Oder doch Wochen?", empfand Chris diesen dann doch etwas schwerer.
„Das ist typisch Helene. Kennst sie doch.", lachte Erika laut los, „Es könnte der Winter oder sonst was ausbrechen! Für alles gewappnet.".
„Ja ja. Macht Euch alle nur lustig.", murmelte die Blondine und verabschiedete sich dann von ihrer Tochter.
„.... Und sei schön lieb und hör auf Chris mein Schatz.", umarmte und küsste Helene ihre Tochter.
„Klaro Mama. Wir kommen schon zurecht.", gab das Mädchen sich freudig und freute sich schon das Helene bald wieder zurück ist.
Dann umarmte und küsste sich das frisch verliebte Paar zum Abschied intensiv.
„Ich werd Dich vermissen Liebling." - „Und ich Dich. ... Ich liebe Dich.".
„Na nun komm endlich!", saß Erika bereits im Auto und hupte kräftig das sie dann auch endlich los fahren konnten.

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