Ein Rückfall?

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Das Abendessen verlief mehr schlecht als recht.
Wortlos aßen die drei lediglich, denn niemand traute sich etwas zu sagen.
Uwe wollte nicht noch mehr verkehrt machen und Helene war so wütend, das sie sonst fast explodiert wäre.
So brachte der Manager beide danach dann zurück zu ihrem Zimmer.
"... Dann bis Morgen?" - "Mal sehen.", murmelte die Blondine und striff sich ihre Schuhe ab.
"Komm schon Helene! Es tut mir leid was ich sagte." - "Lass gut sein Uwe! Aber eines steht fest. Dir werde ich gar nichts mehr erzählen!", zischte Helene und schloss dann die Tür vor seiner Nase.
Immer wieder sah die hübsche Blondine hoffend auf ihr Handy und ließ es nicht aus den Augen, in der Hoffnung das Nico sich endlich doch zurück meldet.
Mittlerweile sind gut drei Stunden vergangen. Doch passierte leider nichts.
Laura war schon sehr müde und machte sich für das Bett fertig.
Mit einer Geschichte, viel kuscheln und liebe schlief das Mädchen schließlich dann ein und so versuchte Helene es noch einmal bei Nico.
Zuvor stieg sie vorsichtig aus dem Bett und setzte sich dabei auf die Couch.
Der Anruf ging schon einmal durch.
Sein Klingelton ertönte urplötzlich auf dem Flur des Hotels was Helene freudig aufhören ließ.
Sie war sich ganz sicher und lief freudig hinaus um nach zusehen.
Tatsächlich war der junge Mann anwesend und versuchte unauffällig sich auf dem Flur zu bewegen.
"Nico... Schatz...", ging Helene erleichtert auf ihn zu um Nico zu umarmen, "Es tut mir so leid was...".
Aber schob er seine Freundin einfach von sich und sah sie bitterböse an.
Unsanft griff Nico ihren zierlichen Arm und zog sie in das Zimmer rein, bevor er die Tür schloss und Helene vor sich an die wand drückte.
Mit den seinen Händen an die Wand gelehnt schüchterte er die Blondine somit ein und wirkte bedrohlich wütend.
"Wie kannst Du nur?  Was redest Du mit fremden über mich... ?".
"Ich... Schatz Du hast getrunken!", stammelte die Blondine und zuckte zusammen als Nico nur seinen rechten Arm bewegt hatte.
"Und?", zischte der junge Mann und musste ein wenig schmunzeln als er Helene ängstlich zusammen zucken sah, "Was ist? Glaubst Du ich werde dich hier schlagen?".
"Du hast getrunken! Ich ... Ich weiß noch wie es damals war, wenn...", piepste Helene nur und sie hatte wirklich Angst von Nico gerade.
"Lass mich doch trinken! Du sprichst mit mir fremden über meine Vergangenheit, ohne mein Einverständnis. Findest Du das richtig? Findest Du es toll mich so bloß zustellen?", knurrte der junge Mann immer lauter in der Stimme werdend.
"Nein.... Nico! Laura schläft.", bat sie ihn um Mäßigung.
"Ich bin so enttäuscht Helene! Ich dachte unsere Vergangenheit ist abgehakt. ... Ich hab mich wohl getäuscht.", wand Nico sich nun von der junge Frau ab und suchte die bestückte Minibar auf.
Eine Flasche Wodka lachte ihn auf Anhieb an, die Nico sich sofort heraus nahm und öffnete.
Sie Zimmertür des Schlafzimmer schloss Helene dann vorsichtig und setzte sich Nico gegenüber.
Sie musterte ihn genau während er einen Schluck nach dem nächsten trank.
"Weißt Du! .... Ich stelle gerade unsere Beziehung echt in Frage!", nuschelte Nico dann.
"Warum?".
"Warum? Wir sind erst kurz richtig zusammen und du bringst sowas! ... Wir haben seitdem nicht einmal zusammen einen Abend allein gehabt und ich denke Du suchst nur einen Ersatz für den anderen, um nicht alleine zu sein....", sprudelte es aus ihm heraus.
"... Das stimmt doch gar nicht. Ich liebe Dich Schatz! Ich sprach damals mit Uwe darüber, weil ich Rat und Hilfe brauchte. Ich kam nicht mehr an Dich heran.... Als er das in Lauras Gegenwart sagte, das war nicht richtig und ich machte ihm das auch klar.", erklärte die Blondine doch und hoffte das er das in seinem Zustand verstehen würde.
Doch belächelte Nico es nur abfällig und nahm einen erneuten Schluck.
"Ich weiß das Du Dich geändert hast und ein wundervoller Mann bist...".
"Ach nun schleim nicht so rum... Der Grund für das damals warst doch Du! Du und deine scheiss Lüge über die ganzen Jahre hinweg....", warf er Helene diese verletzenden Wörter um die Ohren.
Wörter die ihr sehr schmerzten und die Nico wahrscheinlich nur in diesem Zustand sagen konnte.

„Ach nun fang jetzt nicht an rum zu heulen! Mein Gott...", knurrte der gut angetrunkene Nico und konnte Helenes weinen überhaupt nicht ertragen in diesem Moment.
Das er sie verletzt hatte mit seinen Worten realisierte er überhaupt nicht.
„Unter einer Beziehung stell ich mir echt was anderes vor!".
„Das kommt doch alles noch. Aber Laura...." - „Ja ja. Immer heißt es Laura hier und dort! Was ist mit mir bitte?".
Es hatte einfach keinen Zweck mit ihm ein Gespräch zu führen. Nico war in seinem Zustand momentan so sehr verbohrt und bemerkte gar nicht was er gerade anrichtet.
„Wo willst Du hin?", war er nun ganz verwundert als Helene aufstand und zum Schlafzimmer ging.
„Ins Bett! Das bringt doch hier nichts heute." - „Ah. Und wo soll ich bitte schlafen?".
„Ganz ehrlich? Das ist mir sowas von egal heute! Der Tag war lang genug heute.".
Ein wenig dumm sah der junge Mann nun aus der Wäsche als sich die Tür hinter Helene geschlossen hatte und hatte mit so einer Reaktion auch überhaupt nicht gerechnet.
„Du bleibst gefällig hier mein Fräulein!", sprang er dann erbost ganz plötzlich auf und riss Helene am Arm zurück.
„Aua!".
Nico hatte zu viel Kraft und konnte diese in seinem Zustand nicht kontrollieren, daher zeichnete sich ein Handabdruck bei ihr ab.
„Nun tu nicht so! Komm wir trinken jetzt erstmal zusammen ein und dann sehen wir weiter was wir machen!", nahm Nico seine Freundin mit zu sich zurück auf die Couch und drückte sie fest an sich.
"Nico.... Lass mich bitte...", versuchte Helene sich aus seinem festen Griff zu befreien. Vergeblich. Denn umso mehr sie es versuchte, umso mehr verstärkte er seinen Griff.
"Nun stell Dich mal nicht so prüde an!", knurrte er dann als Helene wieder auf Gegenwehr setzte. Doch wollte der junge Mann mehr von seiner Freundin haben.
Etwas was ihn ebenfalls so sehr störte.
"Hör auf! Ich will das nicht! .... Lass mich doch endlich los!".
"Mami?", trat Laura nun plötzlich aus dem Zimmer hervor da Helene nicht wie versprochen bei ihr war.
Nur erwischte sie den unpassenden Zeitpunkt.
Denn Nico versuchte gerade mit aller macht seine Freundin dazu zubekommen um mit ihm zu schlafen.
Was sie dann sah verstand das Mädchen überhaupt nicht und stand erschrocken in der Tür.
"Lauri....", ließ Nico erst jetzt von ihr ab.
So nutzte Helene diese Gelegenheit und entfernte sich schnell von ihm.
"Mami. ... Du weinst ja!" - "Ich hab was ins Auge bekommen. Lass uns schlafen gehen.", schob Helene sie schnell zurück ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter ihnen.
Um nicht noch mehr ihre Tochter durch einander zu bringen schloss Helene das Zimmer nicht ab. Auch wenn sie es am liebsten getan hätte.
Unaufhörlich liefen die Tränen.
Laura wischte jede einzelne davon weg und wusste nicht was geschehen war.
"Bitte nicht mehr weinen Mami! Was ist denn passiert?".
"Gar nichts Spatzi. Es ist alles in Ordnung.".

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