die neue Chance

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Während die Blondine doch irgendwie auf Wolke sieben war, hatte Selma gerade andere Sorgen.
Ein Auto sah ihren kleinen Bruder nicht und fuhr ihn über den Haufen.
Zuerst hatten die Beamten Probleme einen Angehörigen ausfindig zu machen, aber dann kamen sie auf Selma.
„... Mensch kleiner Bruder, was machst Du nur für Mist!...", saß sie seufzend und besorgt am Bett von Nico und wusste nicht weiter.
Er wurde bei dem Unfall sehr schwer verletzt und nach der Not OP ins künstliche Koma gelegt und beatmet.
Selma empfand es für wichtig Helene darüber zu informieren, auch wenn sie von Nico nichts mehr wissen wollte.
„.... Ich hab es versucht Helene zu erreichen! Aber ihr Handy ist aus...", erklärte sie ihm und machte sich selbst so große Vorwürfe das die ihn so sehr belegt hatte.
War er doch trotzdem so sehr in Helene verliebt und hasste sich selbst für seinen Ausbruch.
Aber war er schon zu tief dem Alkohol verfallen.
Die Parameter schlugen immer wieder aus, was die Schwester schwer überlegen ließ als sie nach dem rechten sah. Denn mit Schmerzmitteln war er durch die Perfusoren gut versorgt.
„Vielleicht hilft es Ihnen ja. Mein Bruder ist... Also er trinkt!", erklärte Selma ihr und die Schwester setzte sich mit dem Arzt dann in Verbindung.
Kurz darauf erhielt Nico etwas dazu gespritzt über das System, was seine Werte sich bessern ließen.
Aber wollte Selma nicht aufgeben und Helene unbedingt darüber informieren. Undank versuchte sie es immer wieder......
Die ganze Nacht verbrachte sie auf der Intensivstation bei Nico und plötzlich vibrierte ihr Handy.
„Ich komm gleich wieder.", sagte Selma und verließ schnell den Intensivbereich.
„Helene! Endlich. Mensch ich versuche Dich seit Ewigkeiten anzurufen.".
„Sorry. Mein Akku.", log die Blondine, „Was ist denn? Ist etwas passiert?".
„Ja! Nico, er....", brach Selma augenblicklich in Tränen aus.
„Was ist mit Nico?", antwortete Helene aufgeregt was Chris hellhörig werden ließ.
„Er hatte einen schweren Unfall! ... Ein Auto hat ihn angefahren...".
„Was? Wie geht es ihm?", war die Blondine nun aufgeregt.
„Nicht gut! Er liegt im Koma jetzt.... Helene...", weinte Selma dabei und wusste nicht weiter in diesem Moment.
„Selma! ... Hey! Hör mir zu! Es wird alles gut werden.".
„Woher willst Du das wissen? Du hast meinen Bruder verlassen und das ist alles nur passiert, wegen dir!", weinte Selma unaufhörlich und bekam sich nur schwer beruhigt.
Wieder war Helene die Schuldige, was erneut an ihr nagen wird.
„Tut mir leid Helene.... Natürlich bist Du nicht schuld! Es ist nur.... Er ist doch mein Bruder.".
„Selma...", versuchte die junge Frau es wieder zu ihr durch zu dringen.
Doch dann nahm Chris der Blondine das Handy spontan aus der Hand.
„Selma! Hier ist Christoph! Hör zu, Helene wird sich gleich nochmal bei Dir melden! Versprochen!", gab er ihr zu verstehen und beendete einfach das Gespräch dann.
„Was sollte das? Warum musst Du immer dazwischen funken?", knurrte Helene und fand es nicht gut von ihm.
„Ich funke nicht, ich flirte!", antwortete er sie anlächelnd und redete dann weiter, „Ich weiß das Du hin möchtest und wahrscheinlich treib ich dich sogar zurück zu ihm. Aber wenn Du fährst, dann mit Taxi oder per Flug! Noch einmal möchte ich nicht solche Angst um dich haben!".
„Was?", war die junge Frau verwundert was Chris ihr gerade mit geteilt hatte.
„Ich bleibe solange hier bei Laura und kümmere mich um sie! Ihre Therapie und alles, solange Du dort bist." - „Aber, Deine Arbeit und...", find Helene dann plötzlich an.
„Ich mache Home Office solange und andere Termine werden verschoben! ... Helene, ich.", stoppte Chris dann und küsste die Blondine einfach liebevoll.
„Ich weiß nicht was ich sagen soll...", war die junge Frau komplett überfordert gerade. Nicht nur wegen der Meldung von Selma, sondern auch über die Hilfe die Chris ihr gerade angeboten hatte.
„Ich muss mit Laura darüber erst reden..." - „Das glaub mir, das wird sie bestimmt verstehen! Sie ist pfiffig.", antwortete Chris sie fest im Arm haltend an sich gedrückt.
Und natürlich hatten Laura und Erika das Timing raus und kamen gerade zurück.
„Was ist denn hier geschehen?", war Erika sehr verwundert. Denn das war so gar nicht der like ihrer kleinen Schwester.
Etwas sehr unordentlich war es in dem Wohnzimmer. Der Pizzakarton lag auf dem Boden. Ebenso auch Kleidung. Getränkeflaschen. Wie auch die Verpackung von etwas geöffnet.
Mal ganz davon abgesehen das beide nur sehr knapp bekleidet waren.
„Hallo Mami.", lief Laura zu ihr oder wollte es, da Erika sie zurück hielt.
„Vielleicht gehst Du erstmal nach oben Laura." - „Warum?", verstand sie ihre Tante nicht.
„Geh bitte in Dein Zimmer!", bat nun auch Helene sie.
„Man ey.", knurrte Laura enttäuscht und verstand nicht warum sie das sollte.
„Wie bei den Hottentotten sieht das ja aus!", schüttelte Erika nur den Kopf.
„Mach Du dich fertig, ich räum hier auf.", küsste Chris die Blondine und reichte ihr ihre Kleidung.
„In Ordnung.", nahm sie diese und stand auf um ins Bad zu gehen.
Chris zog sich ebenfalls an und erst dann drehte Erika sich wieder um.
„War wohl ne heiße Party hier gewesen!", fiel ihr Blick sofort auf sie Kondom Verpackung, „Oh... Nicht genutzt oder nicht gebraucht.", schubste sie mit ihrem Fuß dagegen und lachte schelmisch.
„Erika. Bitte! Wir müssen gleich mal mit Euch beiden reden." - „Was? Weshalb denn?".
„Gleich.", antwortete der musikalische Leiter schlicht und machte schnell Ordnung in diesem Chaos.
Dann war auch Helene im Bad fertig und trat nachdenklich hinaus.
„Ich schau mal nach Laura!", berührte er Helene liebevoll und ging nach sehen.
„Lenchen. Lenchen. .... Du hast also die Freundschaft riskiert, wie ich es empfohlen hatte?", war Erika noch immer auf dem Holzweg das Helene sehr nachdenklich wirkte.
„Was? Hm ja.".
„Und hat sich's wenigstens gelohnt?" - „Was? Was geht Dich das denn an, ob oder ob nicht! Und ob's gut war! Das werde ich wohl nicht verraten. ... Ich hab grad andere Sorgen.", antwortete Helene genervt von diesen Fragen und ließ sich wieder auf dem Luftbett nieder.
So holte Chris das kleine Mädchen aus ihrem Zimmer nach unten, wo sie nun endlich ihre Mama umarmen konnte.
„Warum bist Du traurig?", fragte sie worauf Helene nichts sagte.
„Also hört mal bitte zu! Vorhin bekam Helene die Information von Selma, das Nico schwer verletzt im Krankenhaus liegt!".
Erschrocken alle bis auf Helene ihn an und dann zu der Blondine.
„Ich möchte das Helene die Chance bekommt hinzufahren, auch für seine Schwester. Deswegen habe ich überlegt Laura, das ich hier mit bei Dir bleibe und dich zur Therapie und alles bringe. Sprich für Dich sorge solange Helene weg ist.", erklärte der junge Mann und sah dabei in die Runde.
„Der schon wieder! Kann der einen nicht mal in Ruhe lassen!", zischte Erika genervt.
„Hör auf! Das ist mein Papa! Auch wenn ein Problem hat und böse war zu uns, bleibt er trotzdem mein Papa.", erklärte das Mädchen sich gegenüber ihrer Tante und drückte sich an ihre Mama dabei.
„Oh Lauri.", berührte es Helene das zuhören.
Schnell schwieg Erika und rechnete nicht damit sowas von ihrer Nichte zu hören.
„Wenn Du fahren willst, das kannst du. Ich bleibe hier mit Chris und höre auch was er sagt. Ganz fest versprochen!", sagte das Mädchen.
Das von ihrer Tochter zu hören war sehr emotional für Helene, damit hatte sie nicht gerechnet und drückte sie daraufhin ganz fest an sich.
„Es ist ... Also ich habe mich zwar von Nico getrennt und alles, aber war er immer ein sehr guter Freund für mich gewesen. Auch wenn es für eine Beziehung nicht gereicht hat. ... Deswegen möchte ich trotzdem versuchen für ihn dazu sein. Auch für Selma, die da ganz alleine ist momentan.", erklärte Helene unter Tränen allen.
„Also fliegst Du hin Mama?" - „Ja. Wenn Du wirklich das mit Chris hinbekommst?.".
„Klaro Mami! Wir rocken das schon.", gab sich das Mädchen zuversichtlich.
„Siehst Du Schatz! Du kannst beruhigt fahren.", freute es Chris. Worauf er zu Helene ging und sie liebevoll küsste.

Während Helene und Chris zusammen einen Flug raus suchten, strahlte Laura über das ganze Gesicht.
„Was grinst Du so?", wollte Erika wissen.
„Na hast Du nicht gehört? Chris sagte Schatz zu Mami! Das heißt sie sind zusammen. Das erklärt auch warum das hier so möhlig war und beide kaum etwas anhatten.", antwortete Laura und grinste weiter.
„Papa hatte das auch zu Mami gesagt, aber irgendwie war das alles anders gewesen.", fügte sie hinzu.
„Und was freut Dich daran? Wenn dem so ist, dann wird Helene weniger Zeit für Dich haben!".
„So ein Blödsinn. Mami liebt mich und ich bin ihr ganz doll wichtig! Das sagte sie mir ganz oft und Chris ist voll cool drauf .....", plapperte das Mädchen freudig und sah in Chris schon eine wichtige Bezugsperson.
„Na ob das alles so gut ist!", murmelte Erika und beschloss ganz plötzlich ihren Aufenthalt noch zu verlängern.
„Das musst Du nicht machen Erika! Chris bekommt das schon hin und ich vertraue ihm da voll und ganz.", meinte Helene dann zu ihrer Schwester.
Erika machte keinen Hehl daraus, das sie dem ganzen nicht ganz traute.
„Du gibts dein Kind in die Hand eines völlig Fremden?" - „Oh Eri. Chris ist doch nicht fremd und außerdem sind wir zusammen.".
„Was?", dachte Erika nun nicht richtig zu hören und sah Helene mit großen Augen an.
„Ja! Ich liebe Chris. Er ist so wunderbar und macht mir das Leben leichter....", redete die Blondine und ihre Augen leuchteten dabei, „Er schafft das schon und ich bin auch nur ein paar Tage weg.".

Deswegen entschied Erika nun doch das sie noch etwas bleiben wird.
Ihre eigene kleine Familie war davon nicht so begeistert. Speziell ihre Kinder Clara und Luca vermissten ihre Mutter und wollten auch so gerne mal ihre neue Cousine kennen lernen.
„Gut. Dann bring ich Dich Morgen früh zum Flughafen!" - „Ja. Dankeschön das Du das machst.", lächelte Helene und musste sich noch an ihren Koffer machen.
„Das ist doch selbstverständlich! Ich liebe Dich nun mal so sehr! Dich und Laura!" - „Das hab ich gemerkt letzte Nacht.", grinste Helene frech und ließ sich in seine Arme ziehen.
Die Hürde zwischen Freundschaft und Beziehung war seit der letzten Nacht zwischen ihnen überwunden.
„Aber Erika! Muss sie denn unbedingt bleiben? Ich meine ich habe nichts gegen sie. Es ist nur irgendwie schlägt sie immer quer" - „Ich kann nochmal mit ihr reden. Aber Erika ist ganz sicher auch besorgt und möchte ... Ach ich weiß auch nicht.".
Niemand wusste es oder verstand es genau warum Erika so reagierte.
„Ich werde gleich mal Selma bescheid geben und dann noch mal mit Eri sprechen. Vielleicht gibt es dafür auch eine ganz einfache Erklärung.", erklärte Helene ihm dann und rief dann zu aller erst die Schwester von Nico um ihren Besuch an zu kündigen.

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