Mein wahres Gesicht?

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Bevor Nico dann mit Maria los fuhr, ging er zu Helene und versuchte sie sanft zu wecken.
Liebevoll strich er die Haare aus ihrem Gesicht und flüsterte Helene sanft ins Ohr, "Ich fahr schnell Deine Mama nach Hause.".
"Ok.", murmelte die Blondine im Schlaf und schlief weiter.
Dann setzten sie sich ins Auto und es ging los.
Das Verhältnis zwischen beiden wurde im Gespräch immer wieder unterstrichen, das sie sich noch immer verstehen.
"Danke für das Heim bringen Nico.", stieg Maria dann aus mit einem lächeln. Bei einem Blick zum Haus sah sie das Peter noch wach war und Maria hoffte das er sich wieder etwas beruhigt hatte.
"Kein Problem. Wenn etwas ist, dann melde Dich ruhig!" - "Das selbe gilt auch für Euch.".
Dann machte der junge Mann sich auf den Weg zurück nach Hause.
Eine halbe Stunde dauerte die Fahrt insgesamt und Helene hatte sich auch aus dem Bett von Laura verabschiedet.
Im Wohnzimmer war die Blondine zu Gange und richtete ihr Bett her.
Was Nico verwunderte als er rein kam, "Muss ich Angst haben?", schloss er grinsend die Tür.
"Hey... Wieso?" - "Muss ich auf der Couch schlafen?".
"Wir beide.", ging die Blondine lasziv auf ihren Freund zu und schlang die Arme um ihn, "In dem Bett kann ich nicht mehr schlafen. Du weißt doch.".
Natürlich wusste Nico es was Helene meinte.
"Danke das Du meine Mama hei gefahren hast." - "Das ist doch selbstverständlich.", zog Nico seine Freundin fester an sich.
Vorsichtig zog er Helene mit sich auf die Couch und kuschelten sich unter die Decke.
Die Wärme und Nähe half der jungen Frau das vergangene besser zu verarbeiten.
"Morgen fahren wir shoppen?" - "Ein neues Schlafzimmer?".
"Ja. Und ein Zimmer für Laura, was sie nur möchte.", antwortete die Blondine in seinen Armen sich sicher fühlend.
"Machen wir.".
Während Nico versuchte dann einzuschlafen gingen ihm tausend Gedanken durch den Kopf. Denn er bekam jeden Schritt des Erfolgs seiner Freundin mit und er lebte die Momente mit ihr. Wuchs mit.
Was Laura angeht hatte der junge Mann schon seine Bedenken. Als ehemaliges Heimkind das nicht viel hatte, plötzlich nun ein Luxusleben zu führen.
Dieser Gedanke beschäftigte ihn sehr, bis er irgendwann dann doch einschlief.

Merkwürdig begann der nächste Tag dann.
Während Helene sich im Bad zurecht machte was immer sehr lange dauerte, kümmerte Nico sich um das Frühstück und räumte das Wohnzimmer auf.
Laura schlief wie ein Stein und wollte noch gar nicht aufstehen.
Es war nun auch nicht besonders früh gewesen, eher zehn Uhr.
Doch keifte das Mädchen ihren Vater nur an und zog sich die Decke über den Kopf.
"Laura! Wir wollen doch heute für Dich ein bisschen was einkaufen und ....", sprach Nico freundlich zu seiner Tochter.
"...Verpiss Dich einfach.".
Nico musste schlucken das an den Kopf geworfen zu bekommen und ging dann auch erstmal raus.
"Fertig.", trat Helene strahlend in diesem Moment aus dem Bad und stellte sich posierend hin, "Was ist los?", gefiel ihr dieses Gesicht von Nico nun nicht.
"Ich weiß nicht. Sie ist mir komplett rotzig gegenüber geworden, ich soll mich verpissen und so weiter.".
"Ach was. Das glaube ich nicht.", antwortete Helene, "Ich geh mal zu ihr.".
Dies tat die Blondine auch sofort und ging sanft auf Laura ein sie aus dem Bett zu holen.
"... Ich mag nicht...", murmelte das Mädchen während sie sich zu ihr umdrehte.
"Lauri! Du hattest Dich so darauf gefreut, was ist los?" - "Ich bin müde.".
"Ich auch! Aber trotzdem bin ich aufgestanden. ... Komm schon!" - "Maaan.".
"Entweder so oder so! Aber dann bleibt das hier auch wie es ist!", antwortete Helene nun ein wenig genervt von dem geeier, "Und ich möchte nicht noch einmal hören, das Du so mit deinem Vater sprichst!", machte sie damit ihren Standpunkt klar.
"Hab ich doch gar nicht! Er sollte mich nur schlafen lassen.".
"Du hast nicht zu ihm gesagt 'verpiss Dich'?" - "Nein Mama. Das hab ich nicht gesagt!", log Laura und glaubte innerlich nicht das Nico bei Helene das petzte.
"Ah Ja! Zehn Minuten Laura! Entweder Du bist dann beim Frühstück oder wir bleiben heute hier!", erklärte Helene energisch und ging dann aus dem Zimmer.
Eine klare Kante und Ansage passte dem Mädchen überhaupt nicht. Sie war es gewohnt selbst den Ton anzugeben und das jeder nach ihrer Nase tanzte.
"Blöde Kuh.", murmelte Laura nur und ahnte nicht das Helene das gehört hatte.
"Bitte?", drehte sich die Blondine zu ihrer Tochter um und erhielt eine ausgestreckte Zunge von dem Mädchen.
"Alles klar! Das hat sich für Dich heute dann erledigt Laura!".
"Nein! .... Helene bitte! ...", schrak Laura dann zusammen und wollte das ganze verhindern.
"Das Thema ist erledigt Laura.", blieb die Blondine dabei und verließ dann wirklich das Zimmer.
Mit rollenden Augen und ohne weitere Worte ging die Blondine dann zum Frühstück über, was Nico die Stirn kraus ziehen ließ.
Ein schrilles schreien und trampeln vernahmen beide dann aus dem Zimmer von Laura "Ok. Was ist passiert?", wollte der junge Mann nun wissen.
"Wir fahren heute nicht für Laura los!", antwortete Helene sicher.
"Warum denn nun nicht?" - "Weil sie mich zum einen angelogen hat, was das 'verpiss Dich' angeht und zum anderen wegen der 'blöden Kuh'.".
"Was? Das hat sie gesagt?" - "Ja.".
"Mausi.", rückte Nico dichter zu seiner Freundin und legte seine Hand auf ihre, "Vielleicht ist doch etwas an dem was die uns im Heim sagten dran.".
"Sieht wohl so aus!", seufzte die Blondine und Laura kam nun aus ihrem Zimmer heraus.
"Guten Morgen.", setzte das Mädchen ein freundliches Lächeln auf und lief schnell ins Bad.
Dort machte Laura sich im Handumdrehen zurecht und kam fertig dann zum Frühstück.
Mit einem schmunzeln musste Nico feststellen, das seine Tochter im Bad nun nicht halb solange wie seine Freundin brauchte.
"Tut mir leid mit dem was ich zu Euch gesagt habe. Wirklich!", entschuldigte Laura sich dann und hoffte das Helene ihre Meinung ändert.
"Ist angenommen.", antwortete das Paar nachdem sie sich gegenseitig ansahen, "Trotzdem werden wir heute nicht fahren!".
"Warum denn nicht? Ich hab mich doch entschuldigt!" - "Darum geht nicht Laura! Wenn Du etwas von uns möchtest und uns dann beschimpfst, ist das mit einem Sorry nicht getan...", antwortete Nico ihr, "Du lebst nicht mehr im Heim! Helene und ich lieben Dich sehr, aber es gibt auch Regeln hier!".
"Wozu das denn?", konterte das Mädchen empört.
"Eine gute funktionierende Familie besteht auch aus Regeln! Und auch die wirst Du lernen müssen Laura. Deswegen fahren wir heute nirgends hin.".
Schmollend saß das Mädchen nun am Tisch und bockte vor sich hin.
Helene und Nico ließen sich davon nichts anmerken und sahen sich dann online ein paar Schlafzimmer an.

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