Antrag mal anders

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„Helene.", ging Maria ihrer jüngsten freudig entgegen als sie mit dem Wagen vor Haus parkten.
„Mami.".
Glücklich fielen Mutter und Tochter sich in die Arme.
Auch Laura wurde herzlich empfangen.
Erika war mit ihren Kindern ebenfalls vor Ort.
„Chris. Hallo. Wie geht es Dir?" - „Danke. Gut.".
Peter war noch terminlich unterwegs, wollte aber zum Nachmittag hin wieder zurück sein.
Noch nicht allzu oft sahen sich die Kinder einander und knüpften neue Kontakte nun.
„Wie geht es Euch denn?".
Maria war so neugierig, wie auch Erika.
Sie wussten noch nichts von dem kleinen Geheimnis des Paares, wo sie grinsend sich einander ansahen.
„Mama. Ich. ... Wir wollen Euch was mitteilen.", konnte Helene nicht noch länger warten bis ihr Vater zurück kommt und zog das Ultraschallbildern hervor.
„Ist nicht wahr?".
„Zeig mal!".
Erika und Maria waren erstaunt und völlig aus dem Häuschen dabei.
„Vier Monate zusammen und schon im dritten Monat, Respekt mein Kind", scherzte Maria und beglückwünschte ihre Tochter.
„Das hat Eier.", scherzte auch Erika und gratulierte ebenfalls ihrer kleinen Schwester.
„Ihr freut Euch?".
„Natürlich Liebling. Wenn Ihr glücklich seid, dann ist doch alles wunderbar. Oh ich freue mich so für Euch.", gratulierte Maria dem Paar.
Auch Erika tat es, was beide sehr bestärkte.
So machten sie keinen Hehl daraus und zeigten sich ihre Liebe zueinander.
„Und was sagt Laura dazu?" - „Sie freut sich.".
„Sehr schön.", nahm Maria es zur Kenntnis und ging pfeifend in die Küche dann.
„Habt Ihr Laura eigentlich nun schon aufgeklärt wegen Nico?", fragte Erika vorsichtig nach und zog sich mit dem Paar ins Wohnzimmer zurück.
„Ja. Haben wir.", antwortete die Blondine bedrückt.
„Und? Wie hat sie es aufgenommen?" - „Naja leicht war es nicht. Aber wir haben oft miteinander darüber gesprochen.", erklärte Helene es ihrer Schwester.
„Oh man. Leicht wird es nicht werden, aber zum Glück hat sie Dich ja." - „Seitdem ist das Verhältnis der beiden noch enger geworden! Und ab und an muss ich sogar auf die Couch deswegen.", scherzte Chris bezogen auf die letzte Nacht gesehen.
„Was ist mit Deinem Herzblatt Eri?".
„Sascha liegt die ganze Woche aus und kommt nur an dem Wochenenden oder alle zwei Wochen.", antwortete Erika und es ging ihr deswegen auch nicht besonders gut. Er fehlte ihr halt sehr.
„Und dieses Wochenende ist er dann nicht da, wie ich sehe!" - „Ja. Er hat keinen rechtzeitigen Flug mehr bekommen.".
Sascha arbeitete als Ingenieur und musste oft auf Geschäftsreise. Zu oft in Erikas Augen.
„Na dann werden wir das beste daraus machen.", lächelte Helene und versuchte dann vom Thema abzulenken.
„Was Papa wohl sagen wird wenn er sieht das er wieder Opa wird.", war Erika so aufgeregt und sah immer wieder gerne über das Ultraschallbild.
„Oh ja. Hoffentlich wird's gut seine Reaktion.", grinste die werdende Mutter und sah zu Chris dabei.
Denn auch wenn sie Chris schon lange kannten, sah Peter ihn skeptisch nun an.
„Ach was. Papa hat es bis jetzt gut aufgenommen, also wird es diesmal auch gut werden.".
Dann aber vernahmen sie plötzlich lautes Geschrei aus dem Zimmer wo die Kinder spielten.
Eilig gingen sie nach sehen und sahen wie Luca die Mädchen ärgerte und Claras Puppen kaputt machen wollte.
„Luca! Was soll das denn?", ging Erika augenblicklich dazwischen worauf der kleine Junge sofort anfing zu weinen.
„Die haben mich geärgert.", weinte er.
„Das stimmt nicht! Luca hat angefangen und meiner Puppe die Haare angeschnitten.", erklärte Clara und war den Tränen nahe.
Laura die nicht selbst dazwischen ging saß auf dem Fußboden und wusste nicht was sie machen sollte. So lief sie schließlich zu Helene und umarmte sie,
„Ich hab gar nichts gemacht Mami!".
„Doch! Du hast ihr was anderes angezogen!", knurrte Clara zurück.
„Deswegen müsst Ihr euch doch nicht streiten.", meinte Helene daraufhin.
„Doch! Weil die doof ist!", meinte Luca dann und zeigte mit seinem Finger auf Laura.
Das ließ Erika natürlich nicht auf sitzen und klärte das mit ihrem Sohn.
Auch Clara erhielt ihre Lektion bezüglich der Spielsachen und was das teilen angeht.
Laura hingegen hatte sich sehr gefreut endlich ihre Cousine und Cousin richtig kennen zu lernen und mit ihnen zu spielen, war jetzt jedoch sehr verunsichert deswegen.
„Ich hab wirklich nichts gemacht Mami. Wir hatten mit Claras Puppen gespielt und ich wollte ihr nur ein neues Kleid anziehen.....".
„Ist schon gut Liebes!".
„Ich glaub sie mögen mich nicht! ... Kleine Kinder sind so anstrengend.", seufzte Laura angekuschelt an ihre Mama dann.
Helene konnte nicht anders und musste ein wenig lachen dann. Und auch Chris kam um ein schmunzeln nicht herum. 
„Du wirst bald eine große Schwester sein Lauri! Dein kleiner Bruder oder Schwester werden dich als Vorbild nehmen...." - „Ja. Oder ärgern. Ihr werdet auch einander streiten.", erklärte das Paar ihr dann.
„Niemals!", meinte Laura darauf.
„Doch glaub mir Laura! Das ist ganz normal unter Geschwister. Deine Mama und ich habe uns auch ganz oft gestritten.", kam Erika dann dazu und setzte sich zu ihnen ins Wohnzimmer.
„Wirklich?".
„Oh ja. So lieb wie Deinen Mama immer tut war sie früher nicht. Sie hat es ganz schön faustdick hinter den Ohren gehabt und mich auch nur geärgert, wo sie konnte.....", plauderte Erika los und erhielt die vollste Aufmerksamkeit von Laura und Chris.
„Aha....". „Erzähl!".
„Ja aber auch Erika war nicht so ganz Unschuld und spielte ihrer kleinen Schwester auch sehr oft gemeine Streiche.", kam Maria nun dazu und erzählte auch einiges aus der Kindheit ihrer Töchter.
„Oh Mama....", seufzten beide und waren zeitweise peinlich berührt von dem was sie hörten.
„Gut zu wissen Miss Perfekt.", scherzte Chris laut los lachend.

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