Alles ist doch so anders

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"Ich rufe mal Deine Mama an Liebling! Ob sie herkommen kann.".
"Nein, nicht! ... Das hört doch schon langsam wieder auf!", wollte Helene das nicht und log ihre Schmerzen weg.
"Helene! Dein Handgelenk hat zig Farben mittlerweile! Wir werden zum Arzt fahren!", zischte Nico nur zurück.
Aber dann stand Helene vom Stuhl auf und ging zielstrebig zum Zimmer ihrer Tochter.
"Du ziehst dich augenblicklich an!", meinte sie in einem bestimmenden Ton.
Das Laura traurig auf ihrem Bett saß und weinte ignorierte die Blondine in diesem Moment.
"Bitte bring mich nicht zurück ins Heim! ..... Bitte nicht Helene!", weinte Laura und lief Helene flehend nach als diese sich wortlos umdrehte.
Aus Angst folgte das Mädchen die energische Bitte ihrer Mama dann und sah dann ihr Desaster.
"Entschuldige bitte Helene! Ich wollte das wirklich nicht.", versuchte das Mädchen es erneut und wurde konsequent ignoriert von Helene.
Sie nahmen Laura schlussendlich mit sich mit ins Krankenhaus was sie etwas  erleichterte nicht zurück ins Heim zu müssen.
Doch das Helene kein Wort mit ihr mehr sprach, machte dem Mädchen zu schaffen.
So ging es los in die Klinik, wo Helene auch schnell ran kam.
"Wie ist denn das passiert?", befragte der Arzt die Blondine.
"Ich bin unglücklich gefallen, als ich versuchte etwas aus dem Schrank oben zu holen.", erklärte Helene sich.
Nico und Helene warteten mit im Behandlungszimmer und hörten alles sich mit an.
"Ah Ja.", antwortete dieser kurz und schickte die Blondine dann zum Röntgen.
Dieses besagte das Helene eine komplette Fraktur ihres rechten Handgelenk hatte und operiert werden musste, um eine reibungslose Heilung zu gewährleisten.
Aber diese würde erst morgen früh stattfinden können, da heute es nicht möglich mehr wäre.
"Da siehst Du was du deiner Mutter angetan hast!", knurrte Nico seine Tochter dann an.
Helene wurde derzeit dann auf ihr Zimmer auf die Station gebracht und bekam dort ihren zweiten Schmerz Tropf.
"Ich wollte das doch nicht!" - "Überhaupt nicht Laura!", zischte Nico.
Für Laura war es nun klar, das er heute ohne Helene mit ihm alleine daheim ist und sie hatte wirklich Angst davor.
So wartete das Mädchen lieber draußen, während Nico sich von Helene verabschiedete.
Denn das hochdosierte Schmerzmittel machte Helene sehr müde, worauf sie auch schnell eingeschlafen war.
Aber war Laura verschwunden als Nico das Zimmer von Helene verlassen hatte.

Nico verzweifelte schon jetzt an seiner Tochter.
Denn aus Angst lief das Mädchen davon. Besser gesagt versteckte sie sich vorerst, bis Nico ging um sie zu suchen.
Dann schlich sie sich in das Zimmer ihrer Mama, um mit ihr zu reden. Und wollte sich entschuldigen.
Nur war Helene durch das Schmerzmittel gerade etwas eingeschlafen. Wenn auch nur kurz.
"... Es tut mir leid Mami....", setzte sie sich mit Tränen auf die Bettkante, "Ich wollte das wirklich nicht....".
Laura wusste es und merkte es natürlich das sie von Helene und Nico geliebt wird, doch verspürte sie in diesem Moment als das geschehen war, das sie ihren Besitz verteidigen musste.
Im Heim war es für Laura schlimm, denn die anderen Kinder beklauten sich oft gegenseitig. Mit lieb und nett kam das Mädchen nicht weiter und immer öfter und intensiver kamen diese Wutausbrüche dann.
Aufmerksamkeit wie ein Kind es von seiner Familie bekommen sollte, kannte Laura nicht. Sie lernte nur im laufe der Zeit, das negative Tätigkeiten ihr Aufmerksamkeit verschafften.
" ... Ich besser mich Helene. Bitte schick mich nicht zurück...", weinte und sprach Laura leise und sah Helene dabei an.
Jetzt nachdem dieses Unglück geschehen war, wollte Laura gar nicht mit Nico zurück gehen. Schließlich log sie ihn an und hatte gesehen wie wütend er geworden war.
Vorsichtig beugte sich Laura dann vor und platzierte einen sanften Kuss auf Helenes Wange, "Ich hab Dich doch so lieb.", wisperte sie und strich durch ihr blondes Haar.
Eine Träne fiel dabei auf Helene was sie die Augen vorsichtig öffnen ließ.
Ihr Blick legte sich auf ihre Tochter die sie weinend ansah.
Etwas entspannter sah Helene sie an, bedingt durch das wirkende Schmerz.
"Ich dachte ihr wolltet nach Hause?", sagte sie leise dann Laura ansehend.
"Ich bin weg gelaufen! Ich wollte mich entschuldigen und Papa ist doch böse auf mich. Das wollte ich nicht Mama! Wirklich nicht.", erklärte Laura sich und hoffte das Helene nicht mehr mit ihr schimpft deswegen.
"Papa ist doch nicht böse Laura.", antwortete Helene mit beruhigender Stimme und zog ihre Tochter an sich, "... Wir müssen nur alle uns erstmal uns alle richtig kennen lernen. Uns auf einander einspielen. Und auf alle Fälle müssen wir mit einander reden Laura! Es gab doch sicherlich einen Grund warum Du so reagiert hattest, oder?".
"Ja.", piepste das Mädchen worauf Helene gerne weiteres hören wollte.
"Ich musste immer auf meine Sachen aufpassen und verteidigen. Die anderen Kinder haben sich immer beklaut. Den Erziehern war das egal gewesen was war. ...", erzählte Laura es Helene, "... Und eine Schlägerei war da normal.".
Helene musste ganz schön schlucken was sie von ihrer Tochter zu hören bekam.
"Aber Lauri, bei uns ist das so nicht! Bevor wir uns gegenseitig schlagen, reden wir erstmal mit einander!" - "Du verkohlst mich Mami.", musste das Mädchen sofort los lachen.
"Nein Spaß. Es war auch nicht richtig, das ich Dir das Handy wieder weg nahm. Aber da hattest Du den Bogen wirklich überspannt.".
"Das wollte ich nicht.".
Da Nico sich sicherlich Sorgen machen wird, griff Helene unter ihr Kopfkissen um sich das Handy zu nehmen.
Fragend sah Laura sich das an.
"Nico wird sich Sorgen machen und Dich suchen!" - "Nein. Bitte bitte lass mich doch hier bleiben. Ich will nicht zurück ohne Dich!".
"Laura! Ich bin morgen wieder zuhause. Bis dahin ist Nico bei Dir.", antwortete Helene und wählte seine Nummer dann.
Aufgeregt stammelte der junge Mann etwas ins Handy als er das Gespräch angenommen hatte.
"Schatz! Hey... Hör mir doch mal zu!", sagte Helene und unterbrach ihren aufgeregten Freund dadurch.
"Laura ist bei mir!", erzählte die Blondine worauf Nico sofort auflegte und das Zimmer aufsuchte.
Es fiel ihm ein riesen Stein vom Herz und dann schickte Helene das Mädchen schon mal raus.
"Sei bitte lieb zu ihr! Ich glaube da ist noch etwas was wir noch nicht wissen und weswegen sie Angst hat mit Dir alleine zu sein.".
Nico verstand und versprach Helene das alles gut gehen wird mit ihnen.
"Ach und ... Geb ihr das Handy zurück.", antwortete Helene und deutete zu ihrer Tasche wo es sich befand.
"In Ordnung, mach ich. Und für Morgen, die OP wünsche ich Dir viel Glück.", küsste das Paar sich zum Abschied bevor Nico dann sich mit Laura auf den Weg nach Hause machte.

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