Adrien-
Gab es die richtigen Worte die er jetzt wählen musste? Noch nie hatte sich Adrien in so einer Situation wiedergefunden. Wie auch, wenn es niemanden gab für die er mehr empfand, als für Marinette? Sein Herz pochte aufgewühlt in seiner Brust und wollte begreifen was gerade geschehen war.
Marinettes Gefühlsausbruch und gleichzeige Befangenheit trafen Adrien zutiefst. Noch nie hatte er seine Freundin so aufgelöst gesehen und zudem war er der Grund - der Auslöser ihres Ausbruches. Er hielt sie fest in seine Arme und irgendwann wurde das Schluchzen leiser und ihre Atmung stückweise ruhiger.
Sie wollte ihm nicht erzählen, worum es bei dem Gespräch mit ihrem Nachbarn ging, was sie so zu belasten schien. Warum vertraute sie ihm nicht?
Es war mittlerweile so weit in den Hintergrund gerutscht und er spürte, dass es um so viel mehr zwischen ihnen gerade ging. Marinette war nicht bloß wütend, weil er sie bedrängt hatte.
Nein, es verbargen sich tiefere Gefühle hinter ihrem Ausbruch, die er an die Oberfläche ihres Verstands geholt hatte.
„Du Idiot! Du bist so dumm!“, hatte sie ihn entgegen geschrien und mit jedem Schlag den sie ihn verpasst hatte, um ihren Frust, den ihm persönlich galt, herauszulassen, wurde ihm bewusster, was sie so tief verletzt hatte.
Er hatte den ruhenden Sturm in ihrem Inneren zum Toben gebracht und zu gerne wüsste er, wie lange er schon in ihr geruht hatte.
Was empfand sie wirklich für ihn?Marinettes lehnte sich schwerer gegen ihn, als ihr Körper zur Ruhe kam und ihr Gesicht an seiner Schulter und halb an seinem Hals vergrub. Er konnte die feuchten Stellen seines Shirts von ihren Tränen spüren.
Aus Angst etwas zu sagen, was sie wieder aufwühlen und von ihm treiben könnte, schwieg Adrien lieber. Behutsam fuhren seine Hände ihren Rücken auf und ab. Er wolle einmal alles richtig machen und für sie da sein. Sie auffangen, wenn sie es brauchte.
Wie hatte er es nur drei Jahre ohne sie ausgehalten? Er wusste nicht wie es mit ihnen weiter gehen würde, aber alles würde er daran setzen, dass sie beide wieder zueinander finden würden.
Nochmal wollte er diesen Verlust nicht in Kauf nehmen.„Es tut mir Leid“, flüsterte Marinette erschöpft und Adrien spürte ihre zierlichen Finger, die sich zu entspannen schienen. Ihr Griff um seinen Hals wurde etwas lockerer.
„Nichts muss dir leidtun. Ich bin hier der Idiot“, wiedersprach er ihr und schüttelte etwas den Kopf.
Wie sehr hatte er ihren süßen Duft vermisst, welcher ihm die ganze Zeit schon in die Nase stieg.
Wie von selbst vergrub er seine Nase in ihrem Haar und genoss den engen Körperkontakt zwischen ihnen. Diesmal ging die Wärme die sie beide umgab ganz klar von Marinette aus.
Nachdem Adrien den ganzen Tag geschlafen hatte, fühlte er sich deutlich besser. Sein Schwindelgefühl war so gut wie weg und er hatte nicht mehr das Gefühl Fieber zu haben. Es tat unheimlich gut, nach so einem Tief sich wieder besser zu fühlen.
Und das hatte er nur Marinette zu verdanken, die sich so gut um ihn gekümmert hatte. Dennoch wusste er, dass er sich die nächsten Tage noch etwas schonen musste.Was sollte er jetzt tun? War es der richtige Augenblick mit ihr das Gespräch zu suchen?
Ein tiefer Atemzug entkam ihm, als er seinen Kopf hob und seine Hände an ihrer Taille zur Ruhe kamen. „Ich meinte das Ernst“, begann er und jetzt hob auch Marinette ihren Kopf und erhob ihren Oberkörper, um ihn ansehen zu können. Ihre Augen waren rotunterlaufen und ehe sie ihre Hände heben konnte, kam Adrien ihr zuvor. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und wischte die letzten Tränen mit seinen Damen fort, die noch unter ihren Augen schimmerten.
„Was meinst du?“
Wortlos betrachtete er ihre geröteten Wangen und sah ihr dann in die tiefblauen Augen, als er ihrem Gesicht mit seinem näher kam.
„Ich hab dich vermisst“, wisperte er und legte im selben Moment seine Lippen auf die ihre.
Er war sich überhaupt nicht sicher, ob er gerade richtig handelte und sie damit nicht wieder von sich treiben würde, besonders als Marinette ihre Finger wieder fester in seinen Shirt vergrub.
Doch die Anspannung fiel von dem Model ab, als sie den Kuss zu erwidern begann und den Kopf neigte. Mit dem Arm um ihre Hüfte zog er die Schwarzhaarige näher zu sich und lehnte sich zurück in die Sofalehne. Sein Herz schmerzte schon fast vor Sehnsucht und durch die tiefe Zuneigung, die er für seine Freundin empfand. Warum konnten Gefühle einem nur so ein Leid zufügen und solch ein Schmerz hinterlassen?
Als sie ihre Lippen öffnete schmeckte er die süßen Kekse, die ihm aus der Bäckerei ihrer Eltern mehr als vertraut waren. Ihre weiche Zunge streifte die seine und das erregende Gefühl kribbelte aufregend durch seinen Körper.
Sein Puls schoss in die Höhe, als der Kuss fordernder wurde und er seine Finger in ihrem Haar vergrub.
„Ich brauch dich“, wisperte er an ihre Lippen, ohne den Kuss lange zu unterbrechen. Warum musste ihm diese lange Trennung voneinander erst bewusst machen, wonach sich sein Herz sehnte? Warum hatte er es nicht früher erkannt?
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Du-schon immer
FanfictionAls Marinette im Ausland studierte, traf sie ihren alten Schwarm, den sie extra den Rücken gekehrt hatte und verbringt eine gemeinsame Nacht mit ihm. Zurück in Paris nimmt das Drama seinen Lauf, als Hawk Moth alles in die Wege leitet, um die Helden...