Ausbruch der Gefühle

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Eine unangenehme Hitze durchströmte den Körper der Schwarzhaarigen und holte sie aus ihrem festen Schlaf. Die Müdigkeit zwang sie die Augen geschlossen zu halten. Unruhig streckte sie ihre Beine durch, wobei sie die Decke tiefer zog.
Seufzend vergrub sie ihr Gesicht tiefer in dem Kissen, um den störenden Sonnenstrahlen zu entkommen, die am Rand des Rollos durchdrangen.
Diese Nacht hatte sie viel zu wenig Schlaf bekommen und war bei weitem noch nicht soweit ihr gemütliches Bett zu entlassen. Viel zu schwer waren ihre Glieder und sehnten sich nach Erholung.
Auf dem Tagesprogramm stand heute nichts, also konnte sie sich die Zeit nehmen und dabei war ihr egal wie spät es bereits war.
Warum war sie nur so Müde? Und warum war ihr nur so heiß?
Sie spürte eine leichte Bewegung und dann etwas schweres, was auf ihre Seite lastete.
„Tikki, was machst du?“, stellte sie die Frage in den Raum, doch wartete vergeblich auf eine Antwort.
Vielleicht hatte Tikki sie nicht verstanden, weil sie in ihr Kissen genuschelt hatte?
Ehe sie sich zwang ihre Augen zu öffnen, hörte sie ein tiefstimmiges grummeln hinter sich, was sie sofort die Augen aufreißen ließ. Das war nicht Tikki, musste sie feststellen und ihr müdes Gehirn begann zu arbeiten.
Schlag auf Schlag kamen die Erinnerungen der vergangen Nacht und ließ ihr Herz heftiger Schlagen.
Wie konnte sie das vergessen haben?

Adrien lag hinter ihr… und als sie an sich herunter sah, bemerkte sie seinen Arm, der um ihre Taille lag.
Nervös versuchte sie den Arm von sich zu schieben, als es sich hinter ihr zu bewegen begann und sie fester an ihn gezogen wurde.
„Bitte werd jetzt nicht wach“, flüsterte sie sich selbst zu und versuchte ihre Atmung ruhig zu halten.
An ihrem Rücken spürte sie wie sich Adriens Brustkorb gleichmäßig hob und senkte und seine Atemzüge ihr Haar streifte.
So bizarr es für sie auch war, hatte es etwas Beruhigendes an sich.

Sie wusste nicht wie lange sie so dar lagen, als Adrien sich von Marinette löste. Vorsicht sah sie über ihre Schulter.
Adrien hatte sich auf den Rücken gerollt und sah teilnahmslos mit halb geöffneten Lidern zur Decke.
Ihr Herz setzte aus. Er war wach! Fast hätte sie vergessen zu Atmen, als die Erkenntnis sie traf.

Sie traute nicht sich zu bewegen. Gott, warum konnte sie sich jetzt nicht in Luft auflösen. Sie brauchte doch noch Zeit um sich eine Erklärung zu Recht zu legen. Irgendeine Ausrede, um ihn zu erklären, warum er hier war. In ihrem Bett!
Warum hatte sie ihn nicht nach Hause gebracht? Sie kannte doch nicht seine Adresse, hatte keine Ahnung wo er nun lebte. Und selbst wenn, hätte sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren können, ihn bewusstlos zurück zu lassen? Was wenn er erstickt wäre? Oder schlimmeres?
Hätte sie ihn doch nur zumindest aufs Sofa gebracht. Ja genau, was auch deutlich zu klein war.
Ehe sie ihre Gedanken fortführen konnte, spürte sie eine Berührung auf ihrer Schulter und jetzt wäre sie wirklich gerne im Erdboden versunken. Sie wandte den Kopf etwas zur Seite und sah in die grünen Augen ihres Gegenübers.
„Marinette?“ Mit einem verwunderten Blick betrachtete er seine Freundin. Seine Wangen waren noch immer gerötet und jetzt wusste sie auch wo diese irre Hitze herkam.
„Hi“, hauchte sie atemlos, immer noch wie versteinert.
„Wie bist du…“ Er sah sich in dem Zimmer um, wofür er sich auf seinen Ellenbogen stützte. „Nein... Wie bin ich hier her gekommen“, korrelierte er sich und sah sie fragend an. „Ist das…“, er betrachtete die pinke Bettdecke.
„Mein Bett“, vervollständigte sie zaghaft seine Gedanken.
Erschöpft ließ das Model sich in die Kissen zurückfallen und schloss seine Augen. Sein Kopf drehte sich und ihm war alles andere als Wohl. Beim besten Willen konnte er sich an den restlichen Abend nicht mehr erinnern.
Marinette tat es ihm gleich, im ersten Moment erleichtert wie gefasst ihr Freund den Morgen aufgenommen hatte.
Eine unangenehme Stille entstand, unsicher wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte.
Sie sah an sich herunter und verfluchte sich dafür, den pinken Schlafanzug ausgesucht zu haben.
„Haben wir…?“, durchbrach er die Stille und die Schwarzhaarige riss die Augen auf.
„Was? Nein!“, protestierte sie sofort. Oh, was dachte er nur? Sie spürte die Hitze in ihren Wangen und traute sich kaum Adrien anzusehen. Erleichtert atmete er auf und drehte sich ihr zu.
„Tut mir Leid. Ich weiß nicht was passiert ist“ Die Anspannung wich aus seinen Gesichtszügen.

Du-schon immer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt