Chapter 31|Versuch es gar nicht erst!

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Als ich vor ihm stand, zischte ich wütend: "Willst du mich eigentlich verarschen?"

Ryan zuckte etwas zusammen. "Ich war das nicht!"

Ich machte eine wegwerfende Handbemerkung und blinzelte ihn sauer an.

"Versuch es gar nicht erst!"

Ich war richtig sauer!

Mit Ryan hatte ich gar nicht gerechnet. Ich dachte immer er wäre ein guter Freund von mir auf den ich mich verlassen konnte. Stattdessen versuchte er meine Beziehung mit dämlichen Liebesbriefen, in denen er Isaac schlecht machte, zu sabotieren. Er wusste ganz genau, was er damit anrichtete und es war ihm komplett egal.

Und ich Depp hatte ihm auch noch erzählt, wie sehr die Briefe zwischen Isaac und mir standen. Das musste ihm das volle Genugtuen gegeben haben!

"Ich... Ich weiß nicht, was ich sagen soll.", murmelte Ryan mit hängenden Schultern.

Genervt verdrehte ich die Augen. "Wie wäre es mal mit einer Entschuldigung?" Meine Stimme bebte vor Wut. Ich sah ihn böse an, ehe mir etwas besseres einfiel: "Wobei, weißt du was, wir treffen uns nach der Uni um 16 Uhr genau hier und dann erzählst du mir alles - wirklich alles!" Bei jedem Wort tippte ich mit meinem Zeigefinger auf seine Brust, um meine Worte zu verdeutlichen.

"Da habe ich noch Uni.", murmelte Ryan leise.

Mir klappte der Unterkiefer herunter. Er traute sich jetzt auch noch Ansprüche zu stellen.

"Weißt du wie scheiß egal mir das ist?! Du bist hier oder ich schwöre dir, ich reise dir den Arsch auf!" Ich machte eine Kunstpause. "Arbeite deine Vorlesung nach. Wir haben ja alles im Internet stehen."

Ich gab ihm einen leichten Schubser und drehte mich um, um mit strammen Schritten in meine Vorlesung zu kommen.

Ich zitterte am ganzen Körper.

-

Fünf Minuten nach 16 Uhr erreichte ich meinen Spind. Ich hatte mir extra Zeit gelassen. Er konnte ruhig mal auf mich warten und über seine dämlichen Briefe nachdenken. Den ganzen Unitag über war ich sehr abwesend gewesen, da ich die ganze Zeit über ihn und seine Aktion nachdenken musste. Meine Freunde und Isaac hatten sich schon Sorgen gemacht und gefragt, was los war. Ich hatte ihnen jedoch nur geantwortet, ich sei sehr müde. Ich glaubte, dass sie wussten, dass ich log, doch sie hatten es mir durchgehen lassen.

Ryan wartete schon, als ich ankam. Er war also tatsächlich gekommen. Das war auch besser für ihn und unsere Freundschaft. Ich wollte dringend eine Erklärung von ihm haben.

Er stand mit gesenkten Kopf vor meinem Spind und tippte mit seiner rechten Fußspitze auf den Boden. Man konnte sehen, dass er sehr nervös war. Das konnte ich verstehen. Er hatte keine Ahnung, was auf ihn zukam und ich an seiner Stelle, wäre mehr als nur ein bisschen aufgeregt.

"Hallo.", begrüßte ich ihn mit kühler Stimme. Die Arme hatte ich vor der Brust verschränkt.

"Hey.", erwiderte er. Seine Stimme zitterte leicht.

Ich kam gleich zum Punkt. "Ich möchte das jetzt nicht hier vor allen anderen klären. Wir werden uns irgendwo in ein Café setzten. Wir gehen weder zu dir, noch zu mir. Verstanden?"

Neutraler Boden war in solchen Situationen immer besser.

Ryan nickte stumm.

Ich spürte die neugierigen Blicke meiner Mitstudenten auf mir. Sie waren es nicht gewohnt, dass Ryan und ich so distanziert miteinander umgingen. Es fiel auf und das interessierte sie.

Already It-GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt