Kleine Hilfe gegen Corona-Langeweile?
~~~~~~~~~~~Aus irgendeinem total bescheuerten Grund hatte Sakura auf einmal eine Szene im Kopf, die sowas von überhaupt nicht zur Situation passte. Sie lief freudestrahlend auf Sasuke zu, er ebenfalls, sie warf sich ihm in die Arme, eine wilde Knutscherei begann, bevor sie sich beide ihre Liebe gestanden und Itachi einfach stehen ließen.
Wieso sie das jetzt dachte? Vielleicht weil sie sich im Innern immer gewünscht hatte, dass diese dämliche und absolut kitschige Vorstellung irgendwann wahr und alles wieder gut werden würde. Die Tatsache, dass sie Itachi bei der Szene stehen ließ, lag wohl auch daran, dass sie sich dieses Szenario wohl fünfhundert Mal bevor sie Itachi Uchiha kennengelernt hatte in ihrem Kopf abgespielt hatte.
Und bei Gott, sie fühlte sie gerade wegen dieser blöden ausgedachten Szene dermaßen beschissen, weil sie ganz genau wusste, dass nichts, wirklich absolut gar nichts davon passieren würde.
Sie konnte Sasuke nur anstarren.
Wie oft hatte sie sich gewünscht ihn wiederzusehen? Wie viele Male hatte sie sich gewünscht ihn in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen, dass alles gut werden würde?
Wie lange hatte es gedauert, bis sie kein Herzklopfen mehr bekam, wenn sie an ihn dachte?
Denn gerade in diesem Moment spürte sie nur eine Art von Herzklopfen...und das war nackte Angst, die ihr Herz da trommeln ließ.
Er sah so anders aus. Größer, ernster, schöner. Aber alles auf eine vollkommen andere Art, als früher. Seine Haltung war gelassen, die Arme hingen locker an seinen Seiten, der kalte Blick seiner schwarzen Augen, die Itachis so ähnlich waren, schien sie zu röntgen. Seine schwarzen Haare waren etwas länger geworden, seine Gesichtszüge waren weniger kindlich und der Ausdruck seiner Augen passten nicht zu einem Sechzehnjährigen. Er sah so aus, als hätte er bereits mehr erlebt als ein Dreißigjähriger.
Während er sie musterte spielten ihre Gedanken verrückt. Was sollte sie denn jetzt bitte sagen? Hatte er Itachi schon entdeckt? Was wusste er eigentlich? War es einfach nur ein verdammt blöde Zufall, dass sie sich beide über den Weg liefen?
Und wieso passierte so eine Scheiße eigentlich immer nur ihr?
Ehe sie richtig wusste, was sie tat, kam ein nervöses Kichern in ihrer Kehle hoch und ihre Lippen verzogen sich zu einem gequälten Grinsen.
„He, he, he...Hi...", plapperte sie.
Seine Miene verriet nichts. Stimmt ja, sie hatte vergessen, dass es neben Itachi noch jemanden mit dem perfekten Pokerface gab. Sie sah, wie sein Blick von ihr zu Ao, der immer noch neben ihr stand und die Ohren jetzt angelegt hatte, wanderte.
Oh Gott, bitte lass ihn Itachi nicht sehen.
„Es ist nicht so, wie du denkst.", platze sie raus.
Keine Sekunde später hätte sie sich totschlagen können. Was zum Teufel laberte sie da? Sie machte echt alles falsch. Welche Idiot fing schon ein Gespräch mit „Es ist nicht so, wie du denkst." an? Es gab ganz genau drei Sätze mit denen man nie ein Gespräch anfangen sollte.
'Es ist nicht so wie du denkst.', dann kam, 'Es ist nicht das, wonach es aussieht.' und nicht zu vergessen 'Ich kann das erklären.'.
Sie hatte eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank!
Der Satz hatte auch noch zur Folge, dass er sie jetzt aus diesen Mörderaugen ansah. „Was denke ich denn?"
Scheiße!
„Sasuke..." Ganz schnell Themawechsel. „Schön dich zu sehen."
Lügnerin stand ihr dabei sehr wahrscheinlich in Fettbuchstaben auf der Stirn geschrieben. Seine Miene verriet allerdings immer noch nichts.
„Was machst du hier, Sakura?", fragte er.
„Spazieren gehen."
Voll-id-iot!
„Wieso bist du nicht in Konoha?"
Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und räusperte sich schließlich. „I-ich habe eine Mission."
Er sagte nichts.
„Eine Mission, genau. Ich sollte das Pferd von einem Bauern wieder einfangen, weil es wieder abgehauen ist. Ganz schön frech, der Racker hier." Sie lachte blöd auf, was ihr bei seinem Blick im Hals stecken blieb.
„Eine Mission also.", murmelte er. „So weit weg von Konoha."
„Ja. Das Vieh ist ganz schön weit gelaufen. War gar nicht so einfach."
Sie klopfte Ao auf den Hals, bevor sie sich vor ihn stellte. Sasuke dürfte nichts sehen. Sie waren gar nicht so weit weg vom Hauptquartier. Sie hatten es beinahe geschafft, sie musste es nur schaffen von hier wegzukommen.
Als hätte er ihre Gedanken gehört kam er einen Schritt auf sie zu. „Weißt du, Sakura, ich habe vor ein paar Tagen eine nette Geschichte gehört."
Sakura spürte, wie der kalte Schweiß ihr den Rücken runterlief. „Echt? Was denn für eine?"
„In der Geschichte ging es über einen Jungen, der leider die Kontrolle über sich verloren hat, abgehauen ist und Leute angegriffen hat. Der wahnsinnige Junge fand einen anderen Jungen mit blonden Haaren und ein Mädchen mit einer ungewöhnlichen Haarfarbe, auf die er losgehen wollte."
Sakura schloss die Augen, bevor sie schwer schluckte.
„Sie alle standen auf einem zugefrorenen Fluss. Irgendwann ist der blonde Junge ins Eis eingebrochen und das Mädchen wollte ihm helfen. Als der wahnsinnige Junge versuchte beide zu töten, kamen noch zwei hinzu, einer half dem Mädchen und der andere stellte sich dem Jungen. Bei dem Kampf krachte das Eis ein und die beiden letzten genannten stürzten einen Wasserfall hinab."
Sie schluckte wieder schwer, während sie versuchte so ruhig wie möglich auszusehen. „Interessante Geschichte."
„Als ich die Geschichte gehört habe, habe ich mich zwei Dinge gefragt. Ich kenne nur ein Mädchen mit einer ungewöhnlichen Haarfarbe, die zur Beschreibung des wahnsinnigen Jungen passte. Die Fragen sind: Was hatte dieses Mädchen bei diesen Leuten zu suchen und wer war der Kerl, der alle durch sein Opfer gerettet hat?"
Eine tödliche Stille legte sich über die Wiese, während Sakura den Blick senkte, um ihm nicht in die Augen zu sehen.
„Und was ich auch gerne wissen will, ist, was du mit Akatsuki zu schaffen hast, Sakura!", sagte er gefährlich leise.
„Ich weiß nicht, wovon du redest.", sagte sie mit der festesten Stimme, die sie gerade zu Stande brachte.
„Spiel nicht die Arglose. Ich bin nicht blöd. Was hast du mit den Akatsuki zu schaffen? Was hast du mit Itachi zu tun?"
Bei seinem Namen zuckte sie heftig zusammen. „Ich habe nichts mit deinem Bruder zu schaffen."
„Lüge mich nicht an!"
„Ich lüge nicht!"
Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte. Oh Gott, sie mussten so schnell wie möglich von hier weg.
Sasuke kam noch einen Schritt näher. „Vor ungefähr einem halben Jahr war überall die Rede von einer riesigen Suchaktion, die Konoha-Gakure gestartet hatte. Ich kenne nur ein Mädchen, für das die Hokage so etwas tun würde."
Sakura hob den Kopf und versuchte so tapfer wie möglich auszusehen. „Du beschuldigst mich also mit Akatsuki unter einer Decke zu stecken. Werden wir neuerdings paranoid, wenn man diesen Namen nur erwähnt oder du so eine Geschichte hörst?"
„Wo ist er?", fragte Sasuke.
„Ich weiß nicht, wo dein Bruder ist."
Sasuke kniff die Augen zusammen. „Und was liegt dann da auf dem Pferd?"
Unbewusst trat sie einen Schritt zurück. Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme anfing zu beben. Aber gleichzeitig merkte sie, dass sie wütend wurde. Er hatte sich nicht einzumischen. Er sollte Itachi nicht so sehen.
„Das ist ein Wanderer, den ich auf meiner Mission im Wald gefunden habe. Er wäre erfroren, hätte ich ihn nicht versorgt."
Sasuke legte den Kopf schief und sah an ihre vorbei. Ao tänzelte unruhig auf der Stelle. Er wollte flüchten und Sakura ging es nicht anders. Sie stellte sich vor ihn, um Sasuke nicht an das Pferd oder den Getragenen zu lassen.
„Es gibt nichts zu sehen, Sasuke.", sagte sie leise. „Geh und suche woanders nach deinem Bruder."
„Tritt beiseite.", flüsterte er. „Ich wiederhole mich nur ungern."
„Nein."
„Geh zur Seite, Sakura!"
„Nein!", schrie sie.
Ehe sie richtig wusste, was geschah, spürte sie eine kalte Hand um ihren Hals. Mit schreckensweiten Augen sah sie zu ihm hoch, sah seine rotglühenden Sharingan und die Wut in seinen Augen.
Sie sah ihren Tod.
Doch genau in dem Moment, wo sie merkte, dass der Sasuke, den sie gekannt hatte, nicht mehr existierte, ging ein Ruck durch ihren Körper und scharfer kalter Wind pfiff ihr um die Ohren. Sie hörte Sasuke gefährlich zischen, bevor ihre Sicht auf ihn von etwas versperrt wurde.
Sie sah in das Gesicht, welches sie so sehr liebte...und wusste, was er tun würde.
„Tu das nicht.", flüsterte sie und hob die Hand um Itachis Gesicht zu berühren. „Itachi..."
Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, sie sah wieder dieselbe Reue in seinen Augen aufblitzen, die er auch im Gesicht gehabt hatte, bevor er abgestürzt war.
Er sagte ihr Lebe wohl!
Itachi beugte sich leicht zu ihr runter und sie spürte die sanfte Berührung seiner Lippen auf ihrer Stirn.
„Danke für alles."
Dann wurde sie hochgehoben und auf einmal saß sie auf Aos Rücken. Sie sah noch, wie sich seine Augen von trüben Schwarz zu Blutrot färbten, bevor er Ao einen kräftigen Klaps auf den Hintern gab und das Pferd mit einem Wiehern die ersehnte Flucht ergriff.
„Itachi!", schrie sie.
Ihre Hände klammerten sich in die Mähne, sie wollte nicht gehen, aber ihr Körper krallte sich fest. Sie hatte keine Wahl als ihn hinter sich zu lassen.
Nein, nein, NEIN!
„WIE SOLL ICH DIR DENN HELFEN, WENN DU STIRBST, DU VOLLIDIOT?!?"
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Heal My Eyes
FanfictionBei einer Mission passiert irgendetwas mit Itachi und keiner aus der Organisation weiß ihm zu helfen. Nur die Hilfe eines professionellen Medic-Nins kann ihn noch retten. Kisame macht sich nach Konoha-Gakure auf, um die Schülerin der Hokage zu entfü...