Breathe into me

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FROHES NEUES JAHR,Guyz !
Und viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
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Der Herbst war vorbei und der Winter begann mit anfänglichen Frost, der schnell in Schnee überging. Mit dem Schnee verschwand Ao aus Sakuras Gedanken, die Geschichte mit dem durchgeknallten Pferd verblasste in ihrem Gedächtnis wie eine Tafel, die man sauber wischte.
Ihre Gedanken konzentrierten sich nur noch auf die Operation, die sie in zwei Wochen an Itachi Uchiha durchführen sollte. Mit jedem Tag wurde sie nervöser und auch ihre Schmerzen nahmen zu. Die Tabletten, die Tsunade ihre gegeben hatte, waren fast aufgebraucht und sie hatte keinen Plan, wo sie Medis her bekommen sollte. Die Tabletten reichte noch für eine Woche und sie wusste nicht, ob sie eine Woche ohne aushalten konnte, bevor sie in die Klinik einbrachen und sie sich dort vielleicht welche beschaffen konnte.
Sie versuchte ihre Krankheit so gut zu verstecken, wie es ging, aber sie wusste, dass ihre Fassade nicht mehr lange aufrecht stehend bleiben würde. Irgendjemand würde rausfinden, was sie hatte und dann war es aus mit ihr.
Itachi hatte seit der Pferdegeschichte und ihren Beinahekuss kaum noch mit ihr geredet und sie hatte es auch nicht darauf angelegt. Obwohl sie jedes Mal rot wurde, wenn sie daran dachte. Sie verknallte sich anscheinend echt immer in die falschen Kerle.
Als sie eines nächsten kalten Morgens aufwachte, spürte sie direkt die Schmerzen und sie seufzte tief auf. Früher hatten sie nur eingesetzt, wenn sie sich angestrengt hatte. Jetzt hatte sie sie permanent und sie ließen sich nur durch die Tabletten lindern. Mit fahrigen Händen tastete sie neben ihren Bett neben der Packung und geriet fast in Panik, weil sie sie nicht fand, bis ihr wieder einfiel, dass sie die Dinger unter der Matratze versteckte.
Mit klopfenden Herzen sah sie auf die Packung und schloss letztendlich die Augen.
„Super, Sakura...", murmelte sie. „Wirklich klasse. Die benimmst dich wie der letzte Drogenjunky, nur weil du deine Pillen nicht direkt findest."
Sie schüttelte über sich selbst den Kopf und schob die Tabletten, nachdem sie mindestens fünf Minuten überlegt hatte, wieder unter die Matratze. Sie musste sie rationieren, ansonsten würde sie Itachi bei der Operation die Augen eher ausstechen als sie zu heilen. Und dann würde Pain sie vierteilen.
Seufzend und die Schmerzen so gut es ging ignorierend stand sie auf und zog sich um. Dabei bemerkte sie die beiden leeren Betten ihrer Mitbewohner. Itachi und Kisame waren schon seit ein paar Tagen auf Mission und sie hatte auch nichts von den beiden gehört. Überhaupt waren so ziemlich alle aus dem Hauptquartier nicht da. Hidan und Kakuzu waren weg, Zetsu spionierte in Kiri rum, nur Konan, Pain, Tobi und Deidara waren da. Nicht gerade die beste Gesellschaft, abgesehen von Konan, dachte sie.
Leise ging sie ins Wohnzimmer und hoffte, dass noch niemand wach war. Da hatte sie sich allerdings geirrt, denn Deidara, Konan und Tobi waren anwesend. Konan lächelte sie an, als sie ins Wohnzimmer kam.
„Endlich wach?", fragte Konan.
„Wieso endlich?"
„Es ist zwei Uhr."
Sie glotze und sah auf die Wanduhr. Konan hatte recht.
„Oh. Sorry.", murmelte sie, ehe sie sich zu ihr setzte.
„Ist nicht schlimm. Aber in letzter Zeit schläfst du öfters mal länger."
Da hatte sie nicht Unrecht. Ihr war ebenfalls nicht entgangen, dass sie länger schlief. Was wohl daran lag, dass sie immer öfter viel schneller erschöpft war. Scheiß Krankheit!
„Ich brauche meinen Schönheitsschlaf.", witzelte sie und setzte sich ihr gegenüber.
„Das glaube ich sofort."
Deidara konnte es ja nicht lassen. Sakura verdrehte die Augen. „Wenigstens dauert meiner nicht so lange wie deiner."
Sie konnte förmlich sehen, wie er rot anlief, dafür brauchte sie sich nicht zu ihm um zu drehen.
Deidara schnaubte hinter ihr verächtlich. „Warum bist du überhaupt noch hier?"
„Weil Itachi einen Medic-Nin für die Operation braucht.", murmelte Konan. „Hast du das schon vergessen?"
„Nein, aber er könnte doch jeden x-beliebigen aus Kiri entführen, dann bräuchten wir die blöde Kuh nicht."
Jetzt drehte sie sich doch um. „Aber nicht jeder x-beliebige Medic-Nin würde sich dazu bereit erklären einen Nuke-Nin zu behandeln."
Deidaras blaue Augen blitzen gefährlich auf. „Doch, wenn man überzeugend ist."
„Wie deine Überzeugung aussieht kann ich mir förmlich vorstellen. Deine niedlichen Knallfrösche sind ja auch so angsteinflösend."
Er wurde mit jedem Wort röter, in Sakura machte sich die gewohnte Genugtuung breit, wenn sie es mal wieder geschafft hatte, diese Witzfigur auf die Palme zu bringen. Tobi sah bereits ängstlich von einem zum anderen. Dass sie sich stritten, war ja nichts Neues.
Allerdings war es neu, dass Konan dazwischen ging. „Könnt ihr beiden mit dem Kinderkram mal aufhören? Ihr macht euch lächerlich."
Deidara schnaubte. „Wenigstens sehe ich nicht aus, wie ein rosa zerknauschter Kaugummi, der viel zu lange unter einem Sofa gelegen hat."
Zwei Dinge waren der Grund, warum Sakura ihm diesmal nichts entgegen warf. Erstens wollte sie sich nicht mit Konan anlegen...und zweitens nahm der Schmerz in ihrer Brust zu. Verbissen sah sie auf die Tischplatte und ballte die Hände zu Fäusten. Konan lächelte sie von der Seite an, wahrscheinlich führte sie ihre Haltung auf Selbstbeherrschung zurück. Während Deidara hinter ihr weiter zeterte und Tobis Quietschstimme irgendwo im Hintergrund ertönte, stand Sakura auf und grinste Konan verklemmt an.
„Kann ich mal vor die Tür? Nur für ein paar Minuten."
Konan, durch den plötzlichen Wandel überrascht, nickte langsam und Sakura machte sich daran aus dem Raum zu kommen. Leise hustend kam sie zum Eingang, öffnete ihn und eisige Kälte schlug ihr entgegen.
Schneeflocken flogen durch die Luft, alle mit einem verschiedenen Muster, jede Flocke war einzigartig und wunderschön. Ein kleines Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, während sie sich auf einen kleinen Stein setzte und die Kälte nicht weiter beachtete. Die kalte Luft stach zwar in den Lungen, aber gleichzeitig war sie eine Wohltat. Gedankenverloren nahm sie eine handvoll Schnee in die Hand und betrachtete das weiße Pulver.
Es war schon blöd, dass sie sich die ganze Zeit mit Deidara anlegte. Aber er schien es ja nicht anders zu wollen. Es war nicht das erste mal, dass sie sich fragte, warum er sie so hasste. Der lebende Beweis sprang allerdings die ganze Zeit um ihn herum, hatte eine orange Maske im Gesicht und trieb hier jeden zum Wahnsinn. Ehrlich gesagt wunderte sich Sakura, dass Tobi noch nicht das Zeitliche gesegnet hatte.
Oder es war natürlich der andere Grund, der Grund, den Sakura für wahrscheinlicher hielt. Langsam sah sie auf ihre Brust, ihre Hand legte sich auf ihre Rippen und sie fühlte durch ihr Chakra die geschädigten Organe, die sie dazu brachten zu atmen.
Oft hatte sie darüber nachgedacht, warum sie eigentlich Krebs hatte. Sie rauchte nicht, sie war keine Passivraucherin und hatte ihrer Meinung nach auch nichts gemacht, was ihren Lungen hätte schaden können.
Bis ihr endlich eingefallen war, was es hatte verursachen können. Und das war vielleicht auch der Grund, warum sie nicht anders konnte, als sich mit Deidara zu streiten. Nicht weil er dafür verantwortlich war, sondern weil er sie an etwas erinnerte, was sie eigentlich hatte vergessen wollen.
Sie nahm einen tiefen Atemzug, was sich eine Sekunde später als nicht so gut raus stellte. Ihre Lungen schmerzten und sie hustete automatisch. Leise fluchend hielt sie sich eine Hand an den Hals und wartete, bis es einigermaßen vorbei war. Der metallische Geschmack in ihrem Mund lies sie ausspucken, aber sie sah nicht auf den roten Fleck, der sich im klaren Weiß des Schnees breit gemacht hatte.
„Scheiße!", fluchte sie und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare.
„Geht es dir besser?"
Sie sprang hastig vom Fels, als sie Konans Stimme hinter sich hörte. Mit dem üblichen Grinsen sah sie die Ältere an, während sie gleichzeitig mit dem rechten Fuß den Fleck mit ein wenig Schnee beseitigte.
„Klar, alles bestens. Ich brauchte nur ein bisschen Frischluft."
Diesmal lächelte Konan nicht, Sakura wusste, dass sie mit jeder Lüge, die sie ihr erzählte, weniger das glaubte, was Sakura im Bezug auf ihre Gesundheit sagte. Konan verschränkte die Arme vor der Brust.
„Dir geht es nicht gut, Sakura."
Super, das war's dann wohl.
„Mir geht es blendend."
„Und das an deinem Mundwinkel ist Kirschsaft, richtig?"
Sakura klappte der Mund auf und erstarrte. Die gelben Augen ihres Gegenüber sahen sie scharf und zugleich sanft an. Wie in Zeitlupe hob sie die Hand und wischte sich das Etwas aus dem Mundwinkel. Eine rote Schliere zog sich über ihren Daumen und aus irgendeinem Grund wischte Sakura ihn nicht weg. Es war sowieso egal.
„Willst du nicht darüber reden?", fragte Konan leise.
Wie ein Kind zuckte sie mit den Schultern. „Ich weiß es nicht."
„Ich werde es niemanden sagen. Ganz bestimmt nicht Pain."
Sakura schüttelte den Kopf und ihre Gedanken sprangen wieder dahin zurück, wo sie es Itachi gesagt hatte. Es hatte gut getan darüber zu reden, aber es hatte sehr viel Überwindung gekostet. Eine Überwindung, die sie jetzt nicht aufbringen konnte.
Aber Konan brauchte man nicht viel zu erklären. Sie senkte den Kopf, die Augen schloss sie langsam. „Weißt du, wie lange noch?"
Sakura schüttelte wieder den Kopf und mit einem mal spürte sie die Kälte unheimlich intensiv. Sie fing an zu bibbern und zu zittern. Und mit dem Zittern ging das Husten los.
„I-ich muss r-rein.", stotterte sie, als der erste Anfall vorbei war.
Konan war unbewusst einen Schritt nach vorne getreten, jetzt schob sich Sakura an ihr vorbei.
„Sakura!"
Konan ignorierend lief sie in einem Affenzahn durch den Flur. Sie musste so schnell wie möglich in ihr Zimmer und warten, bis es vorbei war. Niemand dürfte das sehen.
Und genau in dem Moment, wo sie das Wohnzimmer durchquerte, lief sie Deidara in die Arme.

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