Three words...

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ERZÄHLER POV.

...
„Warum?" flüsterte sie. Das Mädchen saß zusammen gekauert und weinend am Boden. Charlie hob ihren Kopf und sah neben sich auf den Tisch. Das Messer lag noch genauso da wie sie es in Erinnerung hatte. Sie zögerte kurz, griff dann jedoch danach und machte ihre Arme frei. Der Teenager setzte an und schnitt in ihren Arm. Man konnte das Blut heraus laufen sehen. Nicht viel aber es war da. Sie atmete tief ein und setzte zum nächsten Schnitt an. Immer weiter bis ihr Arm von blutigen Wunden geschmückt war. Dann ließ sie das Messer auf den Boden fallen, legte ihren Arm nieder und beobachtete das Blut wie es heraus tropfte. Charlie sah auf die Uhr und bekam einen Schock. Es war schon sehr spät. „Oh nein! Ich muss los" flüsterte sie, stand auf und suchte nach einem Verband für ihren Arm. Nach ein paar Minuten fand sie einen und wickelte ihn um ihre Wunden. Es brannte etwas aber der Schmerz half ihr. Sie legte das Messer an seinen Platz zurück und verließ die Hütte. Charlie rannte durch den Wald, zur Schule ihres Bruders. Gerade noch rechtzeitig kam sie an. Ihr Bruder kam heraus gerannt und lachte als er sie sah. Charlie nahm ihn in den Arm, lächelte und fragte wie sein Tag war. „Ganz toll. Wir haben gebastelt und einen Film geschaut. Was hast du gemacht?"      „Ach ich hab etwas für die Schule gemacht" lächelte sie, nahm ihn an der Hand und lief nach Hause. Immer mit einem Lächeln im Gesicht. Als die beiden ankamen, machte sie Hausaufgaben mit ihm und verabredete sich für den Nachmittag. Ihr Freund sollte kommen. Charlies Bruder machte immer wieder Scherze und ärgerte seine Schwester, was sie zurück gab. „Charlie?" fragte er. „Ja?"    „Wenn man lacht ist man ja glücklich. Du lachst die ganze Zeit, bist du also immer glücklich?"  Sie sah sich um suchte nach einer Antwort. „Weißt du, dass ist wichtig. Du darfst niemals dein Lachen verlieren" antwortete sie. „Mhh Oki" Charlie stand auf, packte die Schulsachen ein und machte ihrem Bruder ein Spiel an. „Ich geh jetzt wieder. Du passt schön auf dich auf ja? Denk dran, verliere nie dein Lachen. Ich liebe dich" verabschiedete sie sich. „Ich dich auch" entgegnete er. So ging Charlie zur Hütte zurück und wartete auf ihren Freund. Nach ein paar Minuten kam er. „Hey" sagte er und wollte sie küssen, sie jedoch entzog sich. „Hi"    „Warum wolltest du dich hier treffen? Du weißt, dass du hier eigentlich nicht mehr herkommen sollst"    „Ich weiß aber heute ist es etwas besonderes"    „Ok" antwortete Leon und sah sich um. Als er das Messer sah wurde er sauer. „Das Messer. Ich dachte du hast es entsorgt. Du hast dich wieder geschnitten. Warum?"     „Warum?"   „Erzähls mir" forderte er. „Warum...das fragst du noch" flüsterte sie und drehte sich um. Charlie weinte, zog sich ihre Jacke aus und machte den Verband ab. „Du fragst warum? Denk doch nach"  Leon sah ihren Arm. Übersät mit alten und neuen Schnitten, mit Blut und Kratzern. Er lief auf sie zu, nahm ihren Arm und streichelte über die wenigen freien Stellen. „Warum?" fragte er „Du weißt ich mag das nicht. Das macht mich traurig"      „Ich weiß" sagte sie. „Sag mir doch warum?"     „Warum !? Das fragst du noch?! Denk nach! Denkst du es ist schön ständig beleidigt und runtergemacht zu werden? Denkst du, es ist schön zu wissen, dass man nichts kann, dass nichts an einem besonders ist? Das man einfach nur so ein Mensch ist der existiert? Das man keine Eltern hat die einen lieb haben? Keine Familie? Niemanden?" schrie Charlie wobei ihr wieder Tränen aus den Augen liefen. „Charlie" versuchte er. „Lass es Leon. Du verstehst es nicht. Vielleicht empfinde ich es schlimmer aber so bin ich halt. Denkst du ich gefalle mir so wie ich bin?"  „Ich hasse mich" sagte sie lauter.  „Bitte. Du weißt ich ertrage das nicht" wurde er lauter. „Du erträgst es nicht? Was ist mit mir? Ich ertrage es schon eine ganze Weile nicht mehr. Es tut weh. Es hat mich kaputt gemacht. Ich hab Angst"    „Aber genau deswegen bin ich doch da. Ich will dir helfen. Ich will, dass es dir besser geht, dass du glücklich bist. Das du keine Angst mehr haben musst. Das du, du sein kannst und nicht nur dein zerstörtes ich, sondern dein hübsches ich und ich weiß, dass es in dir ist!" schrie er. „Wenn du nicht mehr kannst, dann sprich doch mit mir"     „Mit dir? Mit einem Teil der mich verändert?"      „Ach weißt du was, wenn du tot sein willst dann bringe dich doch um! Mach's doch einfach" schrie Leon während ihm schon die Tränen über die Wange liefen. Charlie lächelte und ging zum Tisch auf dem das Messer lag. Sie öffnete die Schublade und holte eine Pistole heraus. Das Mädchen drehte sich um atmete tief durch. Leon sah diese und fragte: „Woher hast du die? Was machst du?"     „Die hab ich von einem Freund"     „Was machst du?" wiederholte er sich. „Ich kann nicht mehr. Ich bin zu kaputt um noch repariert zu werden. Die Gefühle für dich, sind von meiner Seite aus stärker und echt. Du hättest mir einfach sagen sollen, dass ich nur dein Baby bin. Eine von vielen" sagte sie und ging ans andere Ende der Hütte. Leon stand auf. „Bitte. Bitte bleib bei mir"     „Warum? Um noch mehr zu erfahren wie es ist,einen Menschen so sehr zu lieben, du aber nur irgendein Mädchen für ihn bist? Ich hab's versucht aber jetzt schaff ich's nicht mehr. Ich hab versucht mit allem klar zu kommen"      Charlie sah auf. „Kannst du bitte weg gehen? Ich will dich nicht schmutzig machen oder verletzen"      „Bitte" bat er, blieb aber stehen. Charlie setzte sich auf den Boden in die Ecke und sagte: „Sag meinem Bruder ich bin im Himmel und es geht mir gut. Das ich ihn liebe und er immer nett zu Mädchen sein soll"   „Zu dir..Es tut mir leid, dass du deine Zeit mit mir verschwendet hast. Ich liebe dich" Sie nahm die Pistole in den Mund, schaute in seine Augen, sagte Leon so gut es ging erneut, dass sie ihn liebt und drückte ab..

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