„Zusammen schaffen wir das"

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MARC POV.

Ich komme gerade ins Zimmer, da ich meine Freundin suche und erleide fast einen Herzinfarkt. Mir bleibt das Herz kurz stehen und der Atem in meiner Lunge stecken. Sie versuchte sich umzubringen. Mein Ein und Alles versuchte sich gerade umzubringen. Ich stürme nach einem kurzen Schock zu ihr und reiße ihr das Messer aus der Hand. „Wage es nicht!" schreie ich. Charlie sieht nur zur Seite, sinkt auf den Boden und weint. Sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen und merke wie sehr mir das gerade wehgetan hat. „Hey..warum weinst du denn? Warum machst du denn sowas?" frage ich meine Freundin und gehe neben ihr auf die Knie. Sie zittert, schließt ihre Augen und lächelt. Doch es ist kein glückliches, eher ein böses, verletztes. Würde ich nur wissen wie fies sie gleich sein wird, würde ich sie in Ruhe lassen und gehen. Charlie schlägt ihre Augen auf und sieht mir eindringlich in die meine. „Warum ich weine? Warum ich mich umbringen wollte? Denk nach! Dann kommst du ganz leicht drauf.." antwortet sie nach einer Weile. Ich greife nach ihrem Arm um sie zu mir zu ziehen, doch Charlie dreht sich weg. Das hat sie noch nie gemacht..sie würde sich niemals einfach so von mir abwenden..Ich versuche es noch einmal, doch sie dreht sich wieder weg. „Warum drehst du dich weg? Warum lässt du mich dich nicht in den Arm nehmen?"          „Ich will nicht, dass du mich in den Arm nimmst" flüstert sie. Ich bin geschockt und verwirrt aber auch verletzt. Ich bin der einzige der sie immer in den Arm nehmen darf und jetzt will meine kleine das nicht mehr. „Aber warum..?"       „Du fragst zu oft warum. Denk einfach nach. Dann weißt du es. Es ist ganz einfach" Ihre Stimme ist kalt, wie ihr Blick. Es ist kein Hauch mehr von ihrer verletzten Seite zu sehen oder zu spüren. Ich bin für ein paar Minuten einfach still und beobachte mein Mädchen. Ich frage mich, warum sie plötzlich so kalt und.. fast sauer ist, doch ich komme nicht drauf. „Sag mir doch einfach warum. Ich weiß nämlich nicht wovon du sprichst" fordere ich sie dazu auf. Doch das war keine gute Idee. „Hm ich soll sagen warum? Nagut. Ich verstehe dich nicht okay?! Ich..ich verstehe es einfach nicht. Warum sagst du mir nicht, wenn du keine Lust mehr hast? Warum ignorierst du mich? Sag mir, wenn du jemand anderen hast. Sag es! Sag es, dann hört mein beschissenes Herz endlich auf zu hoffen und ist vielleicht mal etwas klüger. Bereust du es? Sag mir was du fühlst, was du denkst..ohne etwas auszulassen oder zu verdrehen. Bin ich deine Freundin? Oder eine von ihnen? Bin ich ein Mittel gegen Langeweile? Ich verstehe das zwischen uns nicht. Mal bist du für mich da und süß und einfach mein Freund aber dann bist du auch kalt, ignorierst mich und fast wie ein Fremder. Das bist du viel öfter, es verletzt mich möglicherweise mehr als du denkst oder es willst. Ich hab niemanden außer dir..ich hab keinen..Ich liebe dich und es tut mir leid..Es tut mir leid, dass du mich kennst..Ich schaff das einfach nicht mehr. Das ist so schwer. Es tut so sehr weh "  Charlies Stimme wird währenddessen immer zittriger und am Ende weint sie wieder fast. Ich starre sie an, fange auch fast an zu weinen. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Das hat mich zugegebenermaßen wirklich verletzt. „Ich liebe dich doch..Ich hab nur dich und ich will nur dich. Ich bereue es kein bisschen dich zu kennen. Im Gegenteil, ich finde es wirklich toll, dass ich dich kenne, dass du meins bist. Du bist mein unglaubliches Mädchen und zusammen schaffen wir das.." erkläre ich ihr sanft, mit Bedacht darauf nicht verletzt zu klingen. Charlie ist nun komplett am weinen und kann nicht mehr aufhören. Sie zittert auch. Das ist mir zuviel und ich nehme sie einfach in den Arm. Ich halte sie ganz fest im Arm und beruhige sie, so lange bis meine Kleine sich etwas beruhigt hat. Charlie entfernt sich wieder von mir und sieht mich an. „Du weinst.." flüstert sie und wischt mir die Tränen weg. „Nicht weinen. Du sollst doch glücklich sein"  Ich muss anfangen zu lächeln. Sie sorgt sich immer noch mehr um mich, als um sich selbst..Ich stehe auf, nehme sich hoch und laufe mit ihr ins Schlafzimmer. Dort lege ich mein Baby aufs Bett, mich daneben und decke uns zu. Sie rutscht an den Rand des Bettes, doch ich drehe sie um und ziehe sie zu mir. Ganz nah liegen wir zusammen. Ich lege meine Hand auf ihre Wange und streiche sie behutsam auf und ab. Charlie schläft fast ein. „Zusammen schaffen wir das..Ich liebe dich meine Kleine.." hauche ich in ihr Ohr und küsse ihre Stirn. Meine Freundin ist eingeschlafen..Das war aber wirklich auch ein anstrengender Tag für uns..Ich kuschel mich noch näher an sie und höre ihrem Herzschlag und ihrem gleichmäßigen Atem zu, bis ich einschlafe..

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