Die Wahrheit

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„Wo ist sie nur?" fragte ich mich und ging ins Wohnzimmer. Ich sah mich um und dort lag sie. Zusammen gekauert und mit wässrigen Augen am Schlafen. Ich lächelte und setzte mich vorsichtig neben mein Baby. Ich nahm sie in den Arm und streichelte ihren Kopf. Plötzlich fing Lea an etwas zu sagen. Erst war es nur ein Flüstern aber dann wurde es lauter. „Nein bitte nicht. Bitte..bleib bei mir" „Du darfst nicht gehen, bitte..Daddy bitte" weinte sie im Schlaf. Ich hört auf ihren Kopf zu streicheln und nahm sie fester in den Arm. Lea hörte nicht auf, weshalb ich beschloss sie einfach aufzuwecken. Ich fing also an meine kleine langsam aufzuwecken. Als sie dann aber jedoch anfing noch mehr zu weinen und schon halb zu schreien, setzte ich sie einfach neben mich, fing an laut mit ihr zu reden, sie durch zu rütteln und leicht auf ihre Wange zu klatschen. Lea wachte auf und schaute weinend aber auch ängstlich zu mir. „Baby. Du hast im Schlaf geweint und geredet, sogar schon fast geschrien. Ich hatte so Angst deshalb hab ich dich einfach aufgeweckt" Sie sah zu mir und es begannen wieder Tränen über ihre Wange zu laufen. Ich wollte sie in den Arm nehmen, sie jedoch drehte sich weg und kuschelte mit meiner Decke. „Lea bitte. Was hast du denn? Was hast du geträumt? Warum weinst du? Warum drehst du dich weg von mir?" fragte ich sie besorgt. Dadurch machte ich das anscheinend aber noch schlimmer. „Jetzt reicht's!" sagte ich und nahm mein Baby einfach in den Arm. Lea klammerte sich an mich und durchnässte mein Shirt. Nach einer Weile hatte sie sich jedoch beruhigt. Ich fing an langsam nachzufragen ob alles OK ist, warum sie weinte. „Ich hatte einen Albtraum. Ich hab geträumt, dass du mich verlässt, mich nicht mehr willst. Das ich nicht mehr gut genug bin" flüsterte sie und fing wieder an zu weinen. „Babyy .." fing ich an „du wirst immer perfekt für mich sein. Ich gehe nicht, ich bleibe bei dir. Du bist eine tolle Frau und ich liebe dich" Ich zog sie zu mir und gab ihr einen Kuss. Mein Mädchen lächelte wieder. Das Lachen verschwand jedoch augenblicklich, als sie mich fragte ob wir kurz reden könnten. „Klar"  Lea atmete tief durch, rutschte etwas von mir weg und fing an zu erzählen. „Also äh du hast gesagt ich kann dir alles sagen und ich muss dir was wichtiges erzählen" Sie schaute ängstlich zu mir und musterte mein Gesicht. „Ich will mit dir über uns reden. Ich weiß ich kann es nicht verhindern, dass du Mädchen und Frauen triffst, die besser sind als ich. Zu welchen du dich angezogen fühlst, die einfach perfekt sind. Es ist mir peinlich dir das zu sagen und dich darum zu bitten, weil ich weiß, dass ich nicht mal im geringsten gut genug für dich bin. Wir haben angefangen zu schreiben und schon nach einem Tag warst du mir wichtig. Dann warst du mein Daddy und es gab nur ein ich hab dich lieb. Nach ein paar Tagen oder Wochen war es von meiner Seite aber kein ich hab dich lieb mehr, sondern ein ich liebe dich. Du hast mich glücklich gemacht und dann warscheinlich unwissend verletzt. Ich hab überreagiert aber so bin ich halt. Ein sehr empfindlicher Mensch und das tut mir leid. Mir tut es leid, dass ich zuviel für dich fühle. Ich empfinde immer mehr für andere, was warscheinlich daran liegt, dass ich niemanden hab. Niemanden von dem ich sagen könnte, dass er immer bei mir bleibt. Ich denke drüber nach, wie es sein wird wenn ich weg bin. Ob es besser wäre wenn ich tot bin. Ich denke darüber nach wie man am einfachsten sterben kann. Ich liebe dich. Ich will mehr sein als nur dein Baby. Ich will deine Freundin sein. Ich will bei dir sein. Ich will weiterhin bei dem Gedanken an dich lächeln. Ich will dich sehen können. Mit dir telefonieren. Die kleinen Spitznamen die du mir mal gegeben hast... kleine, Baby, mein Mädchen..will ich öfter und für immer hören. Kleine süße Nachrichten bekommen, Fotos Erinnerungen an dich. Die mich für eine Zeit glücklich machen, dann aber zerstören werden. Ich will mit dir alles machen. Überall mein erstes Mal. Mit dir. Ich will dich überall spüren. Ich will einfach nur dich"   Ich sah sie an und war gerührt. Mittlerweile weinte sie wieder. Ich legte meine Hand auf ihre Beine und wollte Lea zu mir ziehen, sie erschrak jedoch und schob meine Hand weg. Das hat sie noch nie gemacht und ich merkte, dass ihr das wirklich schwer gefallen ist.
„Hey, komm her" flüsterte ich und zog sie zu mir. Mein Baby wehrte sich nicht und vergrub ihr Gesicht in meinem Shirt. „Du sollst doch nicht so denken" murmelte ich und streichelte ihr durch die Haare. Ich hob ihren Kopf an und gab ihr einen Kuss. Nach ein paar Minuten löste sich meine Kleine von mir. „Ich bin einfach ein kaputter, nutzloser Mensch" sagte sie und sah nach unten. „Baby du bist nicht nutzlos. Du bist kaputt aber ich heile dich wieder" Ich drückte Lea noch enger an mich. „Ich liebe dich meine Kleine"      „Ich dich auch" schniefte sie. Ich sah sie noch eine Weile an, ehe sie einschlief. Ich legte mich mit ihr auf das Sofa, zog die Decke hoch und dachte darüber nach was sie mir alles sagte. Es verletzte mich wie sie dachte. Es machte mich traurig. Kurz bevor auch ich einschlief, beschloss ich, sie glücklich zu machen. Sie zu heilen.
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