Ich stand auf, umrundete den Küchentisch und wollte in diesen Augenblick mein erhaltenes Geld wegräumen, als es an der Eingangstür klopfte. Also begab ich mich zur Schiebetür, öffnete diese und dort stand ein verwegend gut aussehender älterer Herr, der mir mit einem erfolgreichen lachen im Gesicht gegenüberstand. Daraufhin musterte ich seine leuchtend schwarzen Augen, seine kurzem lockigen Haare wehten im Wind, sein stark riechender, angenehmer Duft wurde in meine Richtung geweht. Ich atmete tief ein. Keine Ahnung, was er für ein Parfüm benutzte, aber sein Geruch betörte mich auf der Stelle.
Er roch einfach unwiderstehlich gut. „Schlüssel vergessen", lachte Shisui mir peinlich mit kratzendem Kopf zu. Daraufhin stand er einfach einen Bruchteil der Sekunde da und strahlte mich verliebt an. Sasuke war außerdem mit im Schlepptau. Mein Herz schlug etwas schneller, ein kaum erkennbares lächeln breitete sich auf meinen Lippen auf, als wir Augenkontakt aufnahmen. Er blickte gleich danach verlegen seitlich auf den Boden und errötete etwas, über die kaum erkennbare freudige Reaktion meinerseits. Schnell gelang es mir auch, die nächtlichen Ereignisse auszublenden, die meinen Kopf durch rannten.
„Willkommen zurück", begrüßte ich schließlich die beiden, trat ein Schritt zur Seite, gewährte ihnen damit Einlass, die ich mit einer leichten Handbewegung unterstrich. Mein kleiner Bruder ging eilig an mir vorbei, nachdem er sorgfältig seine Schuhe im Schrank verstaute und begab sich auf sein Zimmer. Er ließ mich mit Shisui alleine, der es wiederum gar nicht eilig hatte, von meiner Seite zu weichen. Als auch er seine Schuhe ausgezogen hatte, umarmte er mich aus heiterem Himmel, flüsterte „Spurenlesen kann Vorteile haben", und setzte danach noch einen leichten Kuss auf meine Wange drauf.
Ein ganzer Monat verging, unser Leben hatte sich nach dem Abend in „Paradies of Angel" so gut es ging wieder normalisiert. Darauf angesprochen, was geschehen war, habe ich die beiden Brüder aus Respekt der zu frischen Wunden nicht mehr, bis heute haben sie auch nicht mehr damit angefangen, über die geschehenen Erlebnisse zu sprechen, was ich aber in der nächsten Zeit wieder in Anspruch nehmen würde. Man kann schließlich ein Trauma am besten verarbeiten, wenn man drüber spricht. Sasuke geht normal zur Schule, das Verhältnis zu Itachi wurde auch um ein ganzes Stück besser. Sie reden wieder normal miteinander,
streit gibt es kaum wie gar nicht mehr und ab und an konnte ich beobachten, wie sie sich gegenseitig Mut schenkten. Ich war froh, dass die Erlebnisse die Brüder nicht auseinandergetrieben hatte. Itachis Hämatome von dieser Nacht sind auch gut geheilt, ich gehe nun jeden Morgen oder Abend vor der Arbeit trainieren, habe noch eine Rechnung zu begleichen und dafür braucht es mehr als 100 %. Meine Beziehung zu Itachi hielt sich aber leider in Grenzen, ich hatte Angst, zu schnell Traumatisiertes aufzurütteln, wenn ich wie zuvor weiter an ihn ran gehen würde. Ich ließ ihn Zeit, vieles zu verarbeiten, suchte seine Nähe, die er mir auch gab, mehr als kuscheln und küssen war aber in den letzten Monat nicht drin. Unsere Liebe und Zuneigung zueinander ist da, sie muss nur wieder zum Lodern gebracht werden. Es war alles gut und zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, welche nächsten schweren Herausforderungen anstehen würden, die es zu bewältigen gäbe.
Schnell warf ich einen Blick in die Liste, die zu erledigen war. Nichts Dringendes, alles Dinge, um die ich mich später noch kümmern konnte. Ein Blick auf die Uhr. Kurz vor acht Uhr. Höchste Zeit sich aufzumachen zum Training. Ich zog eilig die Weste mit meinem Schwert über, hetzte der Treppe runter, begab mich kurz zur Küche, wo Sasuke und Itachi zusammen am Küchentisch Frühstückten. Der Tisch war reichlich gedeckt, Miso Suppe, Reis, eingelegtes Gemüse und gegrilltes Fleisch, warteten darauf, gegessen zu werden. Für mich war auch gedeckt, doch meine knappe Zeitspanne reichte heute nicht für das leckere Gericht, was
mein bester Freund für uns zubereitete. „Keinen Hunger?", fragte mich Sasuke noch müde, ich schüttelte den Kopf. „Keine Zeit", gab ich als Antwort, doch ganz widerstehen konnte ich nicht, stellte mich vor den Tisch, nahm mir kurzerhand meine Stäbchen in die Hand und klaute mir damit ein paar Reiskörner, die ich mir schnell in den Mund schob und runterschluckte. Danach legte ich diese in die Spüle, sagte daraufhin „Wir sehen uns später", wollte bereits los, doch Itachi legte seinen Kopf in den Nacken, sah zu mir hoch, ich stand zu den Zeitpunkt hinter ihm, neigte mich runter zu ihm und küsste ihn flink auf seine Lippen, bevor ich mich zu den Schuhschrank begab. Oh Mist, fast vergessen, fiel es mir gerade noch ein. „Sasuke, lade heute nicht Naruto ein, ich will mich nachher mit dir über was Unterhalten", schrie ich nicht ganz so laut von dem Eingang rüber zur Küche. „Ist gut", bekam ich als Antwort und fügte noch hinzu „Wann bist du heute Zuhause?" „So gegen 20 Uhr." Sehr gut, das passte perfekt mit meinen Erledigungen zusammen. Daraufhin verließ ich das Haus, begab mich in den tristen Tag und machte mich auf zu dem Waldstück des Trainingsplatzes.
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Mein bester Freund.
FanfictionIch liebe sein lächeln, sein Selbstbewusstsein was er ausstrahlt, seine ruhige, manchmal sehr stille Art, seine manchmal arrogante Mine, seine Weltansicht. Ich liebe es ihn zuzuhören, wenn er erzählt, was ihn beschäftigt und was seine Ziele im Leben...