„Der Morgen danach."

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Schillernd lautes Vogelgezwitscher ließ mich aufwachen. Ich schlug meine Augenglieder langsam auf, um mich an die strahlende Helligkeit des Zimmers zu gewöhnen. Sonnenstrahlen schienen durch die halb geschlossenen Rollladen durch.
Ich war wieder in meinem Zimmer. Gemächlich kräuselte ich meine Stirn, von den Gedanken, die mir in Kopf schwirrten. Wie bin ich wieder hier hergekommen und wer hat mich hier hingebracht? Mit einem unwohlen Gefühl ließ es mich hochschrecken.
Mit einem Sprung stand ich auf, meine Gedanken drehten sich um Itachi. Geht es ihm gut? Ist er zuhause? ... mehr schlimmes wollte ich mir nicht mehr aus malen. Ich trug nur meine Unterhose, egal, das müsste reichen, um nachzusehen.
Ich riss meine Zimmertür auf, rannte zu Sasukes Raum, öffnete die Tür, schaute rein, keiner da. Mein Herz klopfte laut auf in meiner Brust. Weiter ging es zu Itachis Zimmer, die Tür stand ganz weit offen, das Zimmer war ebenso leer wie das, seines kleinen
Bruders. Ein besorgtes Gefühl umschlich nun meine finsteren Gedanken, gemischt mit Angst. Plötzlich konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich nahm nun die Treppe, sprang sie herunter und betrat schnellen Schrittes die Küche.
Es war alles wie immer, aufgeräumt, mir fiel der Tee ins Auge. Er war gemacht, also war er daheim. Laut ausatmend stützte ich mich Schweißgebadet vor Angst auf den Küchentisch ab. Ich beruhigte mich schließlich wieder, nach dreimal lautes ein und aus atmen.
Jetzt nahm ich auch erst den Fernseher wahr, der in Wohnzimmer eingeschaltet lief. Wie immer, wenn Itachi schaute, liefen Nachrichten. Ich betrat die Eingangstür des Wohnzimmers, die geöffnet war, klopfte drei-mal gegen den Türrahmen und begrüßte ihn erleichtert
mit einem „Guten Morgen." Ich sah ihn von hinten, er saß ganz lässig, aber elegant auf der Couch, hatte die 4-förmige Sitzposition eingenommen und nippte gerade an seinem Tee, bevor er sich zu mir umdrehte, seine Tasse abstellte und mich auch mit einem „Guten Morgen",
freundlich begrüßte. In diesen Moment, wo ich ihn in sein Gesicht blickte, verlor ich wohl meine ganze Farbe, aus Schock, riss ich meine Augen auf, drehte mich weg, ging in die Küche, stützte mich auf den Tisch und hielt die freie Hand vor mein Gesicht. Als ich binnen
kürzester Zeit kurzatmig, leise zu schluchzen begann. Aus meinem Mund kam nur ein sehr leises Geräusch, kaum hörbar für jene, die nicht in diesen Bereich des Zimmers standen. Mir entfuhr ein Laut des Ärgernisses, begleitet von einem leisen Fluchen,
anschließend nahm ich meine Hand aus dem Gesicht, lehnte meinen Kopf nach hinten und zeigte meine Tränen, stumm wischte ich sie weg. Beruhigte mich, auch wenn nur langsam geschah, nach diesem Anblick des Grauens. Auch wenn ich es vor Itachi nie laut aussprechen würde, ich bringe den Mann um, der ihn so zurichtete. Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, meine Gedanken in die richtige Richtung gelenkt hatte, begab ich mich neben ihn auf die bequeme Couch.

Sein Blick war gesenkt, Itachi starrte bitter auf die halbvolle, noch heiße Teetasse herab und das wohl alles nur meinetwegen, der den Anblick seiner Hämatome am rechten Auge kaum ertragen konnte. Ich sah mir die Nachrichten an, aber war nicht bei den Themen dort, sondern schaute im Augenwinkel an meinen Freund sein Körper herab. Auch wenn er Klamotten trug, sah man Blutergüsse durch, wie viele es waren, konnte ich so nicht sagen, doch ich wusste sofort, wer ihn so zugerichtet hatte. Ungehalten brodelte es voller ärger aus mir raus.

„Wer war das?" Mein Ton war abartig finster. Daraufhin schaute Itachi auf, begegnete meinen unergründlichen erzürnten Blick. „Shisui...", flüsterte er leise, doch ich hielt mich nicht mehr auf dem Sofa, erhob mich rabiat, zeigte mit meinem nackten Finger auf sein Bluterguss am Auge und rief laut „WER WAR DAS?!" Er zuckte bei meinen Aufschrei kurz zusammen, danach sah er mich regungslos an und brachte kein Wort über die Lippen. Wutschnaubend ging ich in Wohnzimmer auf und ab. Der 21-Jährige saß nur ruhig da, beobachtete jede Bewegung von mir. Nach der gefühlt zigtausendsten Kehrtwende an der Zimmertür hatte ich mich etwas beruhigt und flammte mich wieder neben den verprügelten auf die Couch. Ich ging in Gedanken durch, wie ich Madara zur Strecke bringe, denn es wäre doch gelacht, würde ich mit seinem Meister nicht fertig werden!

Mein bester Freund.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt