Folter, ich mag keine Folter

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Die letzten zwei Wochen im Trainingscamp hatten mir sehr viel abverlangt, aber ich fühlte mich gut vorbereitet und die Teamenergie war Wahnsinn. Niemand hatte etwas gegen mich. Nur Cami, aber die war ja nicht mehr da. Wir lachten zusammen und spielten streiche, aber wir trainierten auch und hatten dabei Spaß.
Unsere ersten Gegner waren die Berserker. Von ihnen hatten wir erst mal nichts zu fürchten. Klar wir durften sie nicht unterschätzen, aber ich hatte die Spiele von ihnen schon gesehen. Wir würden sie schon in Schach halten können.

„Bist du etwa nervös?" Emma sah mich aufmerksam mit ihren intensiv grünen Augen an.

Ich lief in den Sportklamotten im Zimmer umher. Sprich ich trug eine dunkelblaue enge Jogginghose mit Jacke. In Silber waren das Stammeslogo und das Motto auf die Jacke und Hose geschrieben. Jeder im Team hatte die. Damit man erkannte wer zum Team gehörte, wenn wir in der Menge herumliefen. „Ich bin nicht nervös. Mich macht es nur unruhig, dass unsere Eltern noch nicht aufgetaucht sind. Sie hätten längst da sein müssen und ich erreiche die beiden auch nicht."

„Na wer weiß schon was die gerade wieder machen. Sie werden schon rechtzeitig zum Spiel da sein. Mach dir nicht so viele Sorgen, Riles." sie stand auf und klopfte aufmunternd auf meine Schulter.

Ich seufzte, sie hatte ja recht. „Ich hoffe."

„Glaub mir einfach." sie nahm ihre Sporttasche. „Ich gehe schon mal runter, der Mannschaftsbus der uns zum Stadion fährt müsste gleich da sein."

„Ist gut, ich komme gleich nach." ich nickte ihr zu und nahm wieder mein Handy in die Hand, während meine Schwester aus unserem Hotelzimmer verschwand.

Ein nächstes Mal versuchte ich meine Eltern zu erreichen, aber bei beiden ging direkt die Mailbox dran. Verdammt.
Es waren ja immerhin nicht nur meine Eltern um die ich mir sorgen machte. In den zwei Wochen hatte ich keine Nachricht von Zaira erhalten. Sie war wie vom Erdboden verschluckt, was entweder hieß ihr war etwas passiert, oder sie war ganz nah am Ziel. Ich hoffte letzteres und trotzdem machte ich mir heftig sorgen. Ich sehnte mich nach ihr und wünschte sie in meine Nähe. Obwohl ich im Kopf genau wusste, das es nichts nütze. Ich hatte mich auf was anderes zu konzentrieren. So schwer es mir auch viel. Zaira hatte versprochen heute beim Spiel da zu sein. Das war im Moment meine einzige Hoffnung sie zu sehen.

Als es an der Tür auf einmal klopfte, runzelte ich die Stirn. „Emma, hast du was vergessen?" mit den Worten öffnete ich dir Tür.

„Tut mir leid, ich bin nicht Emma." rotglühende Augen starrten mir entgegen, ehe etwas gegen meinen Kopf donnerte und alles schwarz wurde. Ich wollte schreien, sackte jedoch zusammen und verlor das Bewusstsein. So viel zu dem Thema. Autsch.

°°°

Ich wurde das nächste Mal Wach, dadurch das ich grob gepackt und mitgeschliffen wurde. Ich schlug meine Augen auf, doch meine Sicht war schwarz. Meine Augen verbunden. Ich versuchte ruhig zu bleiben und erst mal mich zu orientieren. Bis auf die kräftige ekelhafte Hand die mich festhielt, stellte ich fest das unsere Schritte widerhallten. Wir waren also in einer Art Raum angekommen. Es roch nach Metall und auch stark nach Blut. Was mir nicht gerade gefiel. Es ging kein Luftzug und die Luft war zusätzlich ziemlich stickig.

„Boss, ich habe sie." sagte der Mann, der mich hielt.
Ich widerstand dem drang mich zu wehren, erst brauchte ich eine Übersicht. Ich horchte auf und nahm vor mir einen Herzschlag war, sowie neben mir zwei. Die Zweiherzschläge neben mir waren mir bekannt. Ich nahm auch ihren Geruch war, der mir verriet, wo meine Eltern also steckten. Die beiden standen direkt rechts von mir. Allerdings gaben sie keinen Mucks ab.

„Gut gemacht D." die Stimme des Mannes vor mir ging mir durch die Knochen. Ich kannte sie irgendwoher und sie verhieß nichts Gutes.

Mit einem Ruck wurde mir die Augenbinde abgerissen. Und ich starrte einen braunhaarigen Mann mit blauen Augen an. Er war attraktiv, aber nichts zog mich an. Ganz im Gegensatz, purer Abscheu überfiel mich. Hass unendlich stark, als ich sein gehässiges Grinsen sah und die Narbe über sein Gesicht. Das es total verunstaltete.

Das Lied des Geständnis (Ice and Feelings 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt