„Was ist hier los?" fragte ich laut, obwohl mein Kopf noch immer heftig pochte.
„Riley!"
Ich zuckte dermaßen zusammen, als eine junge braunhaarige Südstaatenschönheit auf mich zu lief und mich dann heftig umarmte. Ich konnte nicht mal reagieren, so schnell hatte Jordan mich in ihre Arme gezogen. Meine ältere Schwester zerdrückte mich schon fast. Als sie mich losließ lächelte sie und zeigte dieselben Grübchen die ich auch hatte. Auch wenn ihre viel stärker ausgeprägt waren.
Sie sah mich mit den selben rehbraunen Augen an, die ich auch mal gehabt hatte, ehe ich mich für meine Drachenseite entschlossen hatte und sie silbern geworden waren. Jordan war das Ebenbild von Snow. Snow nur in braunhaarig und mit braunen Augen. Vom Charakter konnten die beiden jedoch nicht unterschiedlicher sein.
„Götter, wow, hast du dich verändert." sie löste sich aus der Umarmung, hielt aber meine Arme noch fest und musterte mich freundlich.
Ich schluckte, bekam kein Wort hervor. Ich versuchte irgendetwas in ihrem Ausdruck zu finden, was nach Wut oder Verurteilung aussah, doch Fehlanzeige. Sie schien sogar fast vor Freude zu weinen, als sie mich ein zweites Mal in ihre Arme zog.
„Ich habs ja nicht geglaubt, als Taylor es mir gesagt hat, aber wow. Ich bin so froh, das du lebst. Wirklich."„Warte mal Taylor?" ich sah zu meiner Freundin, die gelassen an der Wand lehnte.
Sie zuckte unschuldig mit den Schultern. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich mit deinen Schwestern in Kontakt stehe."
Ich schüttelte den Kopf und fuhr mir durchs Haar.
„Darf ich jetzt auch mal, Jo!" eine weitere junge Frau kam zu uns gelaufen. Diese Frau sah eher aus, wie das Ebenbild von Herfjǫtur aus. Kurviger Körper, stechend grüne Augen. Markanter Kiefer, Sommersprossen und die härte einer nördlichen Kriegerin. Nur waren ihre Haare nicht rötlich, sondern braun mit einem kleinen Rotstich. Emma, meine andere ältere Schwester. Und gleichzeitig die einzigen die den Anschlag damals überlebt hatten.
Und nun nahm sie mich ebenfalls in die Arme. Nicht so überschwänglich wie Jordan, dafür aber viel fester. Da sie die stärke einer Walküre besaß, zerdrückte sie mich wirklich fast. Ich war mir ziemlich sicher das etwas in meinen Rücken knackte.
„Urghh." stieß ich also nur aus.
„Verdammt, bist du erwachsen geworden." sie lächelte etwas zurückhaltend, aber auch in ihren Augen stand eher Erleichterung und Freude.
Es verwirrte mich und noch immer brachte ich kein wirkliches Wort hervor. Hilfesuchend sah ich zu Taylor, die gerade Jordan mit einer Umarmung begrüßt hatte.
„So gesprächig wie Snow." stellte Jordan fest und zwinkerte freundlich.
Ich runzelte die Stirn. Keiner von beiden war nur Ansatzweise sauer oder sonst etwas.
„Muss an den Genen liegen." kommentierte Emma. Woraufhin Jordan sie anstieß.
Ich öffnete den Mund, aber schloss ihn dann wieder. Ich fuhr mir durchs Haar.
Taylor schmunzelte. „Ich lasse euch dann mal alleine. Meine Arbeit ruft mich."
„Okey." brachte ich nun hervor.
„Aber ich bin jeder Zeit erreichbar." sagte sie noch und deutete auf ihr Handy.
Dankbar sah ich sie an. „Pass auf dich auf."
„Mach ich doch immer." sie grinste. „Und in der Zeit übernimmt Fey."
Wie aufs Stichwort kam der Fenriswolf aus dem Zimmer gelaufen und sah sich um. Er schien wirklich weggedöst zu sein und hatte nichts mitbekommen.
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Das Lied des Geständnis (Ice and Feelings 2)
FantasyRiley und Taylor sind glücklich. Ihre Leben scheinen langsam wieder Normalität zu fassen und Riley lebt sich, nach der Suspendierung bei den Amazonen, langsam wieder in ihrem altes Leben ein. Bis ein Geheimnis von Taylor und eine ungeahnte Wendung d...