Chap 16.

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Seokjin

Nachdem ich es tatsächlich geschafft hatte, das Essen endlich mal fertig zu machen, und das definitiv ohne Hilfe, setzte ich mich seufzend an die Kücheninsel und war auch komplett alleine, zumindest in der Küche. Denn Jungkook war mit Namjoon in seinem Zimmer verschwunden, wahrscheinlich um eine ganz bestimmte Sache zu tun.

Und auch wenn ich versuchte nicht darüber nachzudenken, verwirrte mich das alles einfach viel zu der. Nicht nur der Fakt, dass das ganze mit Namjoon so schnell ausgeartet war. Sondern auch der Fakt, dass er es zugelassen hatte. Denn mir war klar gewesen, dass ich mich am Ende sowieso nicht zurück halten könnte. Aber bei ihm? Immerhin war er derjenige gewesen, der den Kuss gestartet hatte und wir beide hatten zugegeben, dass wir nicht aufgehört hätten.

Und doch war er jetzt wieder bei meinem Bruder und tat wahrscheinlich all das mit ihm...

"Das ist nicht dein voller Ernst, oder? Du kannst es nicht einmal zugeben, Namjoon?" hörte ich es auf einmal wütend von meinem Bruder, weshalb ich schwer schluckte und mit großen Augen zu ihm sah, als er die offene Küche betreten hatte, von der man auf unseren großen Garten sehen konnte. Und doch wurde es auch etwas komischer in mir, als ich mir seine Worte durch den Kopf gehen ließ. Denn das ganze hatte hoffentlich nichts mit dem Fakt zu tun, dass ich fast mit seinem Freund... Geschlafen hatte.

"Jungkook, ich hab nicht-" doch er kam garnicht wirklich zu Wort, da Jungkook ihn nicht ließ. Und somit kam auch Namjoon kurz nach Jungkook in die Küche und sie beide schienen nicht wirklich zu merken, dass ich in der Küche stand, wenn auch mit dem Rücken zu ihnen, da ich zuvor das Essen fertig gekocht hatte. Zudem wollte ich ja auch nicht zu offensichtlich die beiden anstarren.

"Was hast du nicht? Du hast mich ja nicht mal richtig angesehen, als ich dich ausziehen wollte. Warum sagst du mir dann nicht einfach, dass du meinen Körper scheisse findest?" rief er, überaus wütend, doch ich war dagegen überaus verwirrt, auch wenn ich es ja irgend wie verstehen könnte. Immerhin... Musste er wahrscheinlich ein überaus schlechtes Gewissen haben, ähnlich wie ich, nachdem was wir fast getan und aber auch getan hatten.

"Jungkook, du bist unglaublich hübsch, etwas anderes ist gelogen aber ich-" "Nein, ich will deine Ausreden heute echt nicht hören. Wenn du keinen Sex willst, worauf du ja auch nicht immer Lust haben musst, dann sag es mir bevor wir fast anfangen" unterbrach Jungkook ihn, überaus genervt und setzte sich dann zu mir, auf einen der Bar hocker die an der Kücheninsel standen, weshalb ich mich dann doch dazu entschied, mich zu den beiden umzudrehen. Nur huschte mein Blick nur nebenbei zu Namjoon, der etwas verwirrt von sich selbst in der Küche stand und zwischen Jungkook und mir hin und her sah.

"Ich... Denke, ich sollte gehen. Wir sehen uns morgen, Jungkook. Ich schreibe dir später nochmal... Dir auch bis morgen Seokjin" meinte er, weshalb ich nur verstehend nickte, da wir uns morgen in Sport sehen würden. Da morgen eine Art Sport Fest stattfand, indem unsere Klassenstufe und die unter uns zusammen Sport hatten.

Wahrscheinlich würden die beiden sich auch morgen wieder vertragen haben und Namjoon würde wieder mit zu uns kommen.

"Jungkook du... Ich will mich in euer Sexleben ganz sicher nicht einmischen und es muss nicht unbedingt... Angenehm sein, wenn der Partner dich nicht einmal richtig ansehen kann, aber vielleicht hatte er echt einfach keine Lust, immerhin haben wir den ganzen Tag zusammen gelernt, aber wollte dich nicht verletzen. Ich denke nicht, dass er dir etwas böses wollte" versuchte ich Jungkook zu erklären, der seinen Blick etwas enttäuscht hob und tief in meine Augen sah. Und es dauerte nicht lange, da fühlte ich mich einfach unglaublich schlecht, wenn ich ihn so ansah.

Da ich es fast mit seinem Freund getrieben hatte.

"Irgend was war heute aber anders... Normalerweise kann er seine Hände kaum bei sich lassen, aber heute... Keine Ahnung. Ich meine, wir müssen ja nicht jeden Tag nur Sex haben, aber... Ich weiß auch nicht..." meinte er und seufzte nur wieder leise, doch ich schmunzelte nur liebevoll und setzte mich zu meinem kleinen Bruder, um meine Hand liebevoll auf seinem Oberschenkel abzulegen.

"Ich weiß es aber. Du hast einfach nur Angst, wieder verletzt zu werden. Aber... So wie ich Namjoon bis jetzt kennen gelernt habe, ist er wirklich nicht so ein Kerl" meinte ich und wurde nach meinen eigenen Worten dann doch selbst nachdenklich. Denn auch wenn ich irgend wie wusste, dass Namjoon kein schlechter Kerl war, hatte er mich zuvor geküsst. Zwar hatte ich erwidert, das zweite Mal sogar den Kuss angefangen, anstatt es sein zu lassen, wie ich es hätte tun sollen. Aber er war kein schlechter Kerl... Wirklich nicht.

"Ich weiß ja, dass Namjoon echt... Anders ist, aber es aus deinem Mund zu hören, von meinem so besitzergreifendem Bruder, ist natürlich... Mehr als nur gut zu hören" erklärte er und hatte dabei dann auch wieder ein leichtes Schmunzeln auf seinen Lippen, was auch mir zufrieden lächeln ließ. Ehe ich aber wieder aufstand, zu dem Essen lief, das ich gekocht hatte und noch zwei Teller heraus holte.

"Ich denke, wir sollten dann auch mal was essen, ich zumindest sterbe dann bald vor Hunger" versuchte ich dem ganzen Thema dann aus dem Weg zu gehen, spürte auch ziemlich schnell die Arme meines kleinen Bruders und wie er sich eng an mich schmiegte, seine Brust eng gegen meinen Rücken drückte und an sich zog. Seinen Kopf hatte er auf meiner Schulter ablegelgt, auch wenn er sich dafür auf die Zehenspitzen stellen musste, da ich größer war, als er.

"Oh und, bevor ichs vergesse... Ich weiß, du redest nicht unedingt gerne über Sex, aber irgend wann findest du die richtige, mit der es wirklich wirklich gut sein wird. Und du nichts anderes mehr als das willst." meinte er liebevoll und hatte sich dabei eng an meinen Körper geschmiegt, doch ich seufzte nur leise und drehte mich in unserer Umarmung ein wenig, um tief in die überraschten Augen meines kleinen Bruders zu sehen, der meinen nachdenklichen Gesichtsausdruck gesehen hatte.

"Ich... Bin momentan tatsächlich ganz zufrieden damit, keinen... Sex zu haben" meinte ich, klang dabei aber natürlich kein bisschen überzeugend, denn es war auch nicht ehrlich. Da ich es wollte. Auch wenn ich noch nie richtigen Sex hatte, sondern nur etwas stärker mit, bis jetzt zwei Typen in meinem Leben rum gemacht hatte, wollte ich sogar sehr gerne endlich mal richtig mit jemandem schlafen.

Weil ich wusste, dass es unglaublich war. Auch wenn ich es noch nie getan hatte.

"Du bist echt ein verdammt schlechter Lügner, großer Bruder"

My Brothers Lover // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt