Chap 26.

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Seokjin

Namjoon sagte nicht einmal mehr was dazu, oder dazu, dass ich nichts geantwortet hatte. Auf das, was er gesagt hatte zumindest. Aber ich konnte es nicht. Ich wollte das hier, aber ich sollte es nicht. Gerade... War das alles einfach viel zu viel.

"Du stößt mich immer und immer wieder von Dir. Wieso, Seokjin? Wieso... Wenn ich sehe, dass Du das hier genau so sehr willst" meinte er mit gesenktem Blick, doch ich kam nur langsam wieder von dem Tisch runter und sah zu der geschlossenen Tür, an der kurz zuvor niemand geringeres als Taehyung geklopft hatte, der wohl schon auf mich wartete.

"Weil es... Nicht anders geht, Namjoon. Es ist besser für alle und du... Du machst es mir so schwer. Dich nicht zu wollen... Jedes Mal machst du mich genau so verrückt wie ich dich aber es ist nicht richtig von mir. Also bitte... Bitte lass mich einfach zu meinem Bruder gehen. Ich kann das jetzt nicht." seufzte ich unzufrieden und mit einem mehr als nur unwohlen Gefühl in meinem Magen. Ich machte alles nurnoch schlimmer.

Immer und immer wieder.

Und damit wollte ich doch einfach nur aufhören... Nur schaffte ich es nie. Nicht bei Namjoon. Er war die erste Person in meinem Leben, von der ich mich nicht fern halten konnte weshalb ich nur leise seufzte und meinen Blick wieder senkte. Taehyung schien derweil schon vor gegangen zu sein und würde bei meinem Bruder auf mich warten, weshalb ich noch etwas Zeit hätte.

Ich wollte Namjoon ja auch nicht einfach so hier stehen lassen... Er war mir wichtig. Sehr sogar. Und es wäre  das beste, wenn ich mich einfach von ihm fernhalten würde. Auch wenn es mir so verdammt schwer fiel...

"Es tut mir wirklich leid, Namjoon. Aber du hast jemanden verdient, der auch wirklich an deiner Seite sein kann. Und dieser jemand bin nicht ich" war das letzte was ich sagte, ehe ich seufzend und ohne ein weiteres Wort das Klassenzimmer verließ, nur um auch schon auf Taehyung zu treffen, der nicht weit von dem Klassenzimmer auf mich gewartet hätte und sich auch sofort zu mir umdrehte.

"Sorry, hab ich gestört? Warst du noch bei irgend einem Lehrer?" fragte mich Taehyung, doch ich sah nur wieder seufzend und mit gesenktem Blick zu der Tür, aus der nur kurz nach mir auch Namjoon kam, der es kaum schaffte, mich anzusehen. Er stand einfach nur da und musterte eher Taehyung als mich, da es ihm so sehr weh tun musste, mich gerade anzusehen. Und er hatte keine Ahnung... Wie sehr mir das gerade weh tat. Tat es wirklich.

Ich wollte ihn doch niemals so verletzen.

"Ja. Tut mir leid, dass es länger gedauert hat. Ich wollte Jungkook und dich nicht zu lange warten lassen, immerhin wird es nur heißer je länger der Tag ist und zumindest ein wenig sollten wir lernen" erklärte ich leicht lächelnd und Tae nickte nur verstehend, nur um dann auch schon vor zu gehen, da Jungkook schon in meinem Auto auf mich warten müsste. Er hatte einen Schlüssel, damit er nicht in der prallen Sonne auf mich warten musste sondern es mit der Klimaanlage im Auto aushalten könnte.

Aber ich wartete noch einen Moment, drehte mich ein letztes Mal zu Namjoon um und sah tief in die Augen des anderen, der mich genau so ansah, wie ich ihn. Und ich hasste diese Situation, wirklich. Aber es war erst einmal das Beste, wenn wir uns voneinander fern halten würden. Vielleicht würde er ja schneller über mich hinweg kommen... Als er dachte. Immerhin lief das ganze ja auch noch nicht all zu lange, auch wenn ich selbst merkte, wie schwer es war, all das zu sagen.

Und wie viel schwerer es war, mich wirklich von ihm fern zu halten.

Aber ich verlor nicht mehr viel Zeit, seufzte noch einmal und setzte mich dann auch schon in Bewegung, um Tae hinter her zu gehen der sonst sicher nur skeptisch werden würde, wäre ich noch länger dort gestanden und hätte Namjoon angesehen, der anscheinend sehr mit sich zu kämpfen hatte. Er hatte fast schon Anzeichen gemacht, erneut auf mich zu zu gehen und mich dieses Mal auch nicht gehen zu lassen.

Was ich tief in mir auch so wollte. Obwohl ich wusste, dass es alles andere als richtig war.

"Lass uns gehen. Ich habe Jungkook und dich lange genug warten lassen" meinte ich ein kleines bisschen amüsiert und mit einem liebevollen grinsen, als wir auch schon bei meinem Auto ankamen und ich mich, neben Jungkook auf den Fahrersitz setzte und noch einmal kurz nach hinten sah, um sicher zu stellen, dass Taehyung sich anschnallte und richtig saß, damit ich auch bald schon los fahren konnte.

Nicht, weil ich hier weg wollte. Sondern einfach, weil ich die beiden viel zu lange hatte warten lassen. Und vielleicht war es ganz gut, mich heute ein wenig abzulenken indem ich mit meinem kleinen Bruder und Taehyung ein wenig Zeit verbringen und lernen würde. Immerhin war Tae auch neu und ich half ihm gerne, zudem war er auch wirklich nett zu mir und schien mir sehr freundlich.

Auch wenn ich nicht mehr von ihm wollte, als nur eine Freundschaft. Er schien sowieso mehr gefallen an meinem Bruder, als an mir zu haben. Hatte er mir ja auch selbst gesagt. Nur war dieser... Immernoch in einer Beziehung mit Namjoon, den ich heute Abend auch wieder sehen würde. Da Jungkook ihn zu unserem Familienessen eingeladen hatte, um unsere Eltern kennen zu lernen.

"Tut mir leid, dass ich so spät bin kleiner Bruder. Ein Lehrer hat mich mal wieder aufgehalten" erklärte ich liebevoll und platzierte noch einen kurzen Kuss auf Jungkooks Wange, der deshalb nurnoch breiter grinste, als ich letztendlich auch das Auto startete und kurz davor war, los zu fahren.

"Ist schon in Ordnung. Mein Tag heute könnte nicht besser sein. Ich lerne mit meinem super tollen Bruder, seinem heißen Freund und danach sehe ich meinen heißen Freund"

My Brothers Lover // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt