Chap 29.

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Namjoon

"Na komm schon... Meine Eltern sind am anderen Ende des Hauses, sie werden uns schon nicht hören. Und Jin... Wird es uns verzeihen" grinste Jungkook mit einem unglaublich süßen, unschuldigen und doch ein kleines bisschen dreckigen grinsen, da ich genau wusste, was er vor hatte.

Er zog mich an meiner Hand zu seinem Zimmer, ließ kein einziges Mal von dieser ab und musterte mich immer mal wieder, während er sich leicht auf die Lippen biss. Und als ich ihn kennen gelernt hatte war dies einer der Gründe, wieso ich garnicht genug hiervon bekam.

Ich hatte am Anfang wirklich geglaubt... Mich richtig in Jungkook zu verlieben. Aber das war bevor ich Jin kennen gelernt hatte. Die Person, bei der ich so viel mehr fühlte. Egal wie leid mir es tat, da Jungkook das hier wirklich nicht verdient hatte, hatte er es genau so wenig verdient, dass ich ihn weiter anlügen würde.

Und doch gab mir Jungkook gerade kaum eine Möglichkeit, das hier zu unterbrechen. Er zog mich an meiner Hand weiter, direkt in sein Zimmer, nur um vor seinem Bett Halt zu machen und mich, liebevoll grinsend, so nah wie er konnte an seinen Körper zu ziehen.

"Ich hab dich vermisst, Joonie. Und ich... Bin froh, dass alles wieder in Ordnung ist. Ich habe wirklich etwas über reagiert. Und dafür... Will ich mich entschuldigen. Hiermit..." flüsterte er fast schon und kam noch näher auf mich zu, nur um seine Arme um meinen Hals zu Schlingen und mich tatsächlich zu küssen.

Zwar erwiderte ich, aber ich dachte dabei nicht an die Person, die ich gerade küsste. Es war ein beschissene Gefühl, weil Jungkook wirklich nur das Beste wollte und er... So ein unglaublich unschuldiger Junge war, der die große Liebe wirklich verdiente. Aber ich war diese Person nicht. Ich hatte zwar Gefühle für ihn, aber sie waren kaum noch romantische Gefühle. Da ich so sehr für jemand anderen gefallen war, der mich so unglaublich sehr verrückt machte. Und jeden Tag aufs Neue um den Verstand brachte.

"Jungkook-" doch er ließ mich nicht einmal einen Satz anfangen, sondern legte sofort wieder seine Lippen auf meine. Und ich erwiderte. Zwar nur leicht, weil ich mich sicher nicht danach fühlte und weil es sich so anfühlte... Als würde ich Jin betrügen. Obwohl es eigentlich anders herum war. Und Jungkook verdiente es, die Wahrheit zu wissen, weshalb ich ihn auch sofort stoppte, als er mit seiner Hand in meine Hose gleiten wollte.

Ich konnte das hier nicht mehr. Meine Gefühle für Seokjin wurden von Tag zu Tag mehr und ich konnte Jungkook das nicht weiter... Verheimlichen.

"Jungkook, Stop... Hör mir zu, bitte" seufzte ich und griff liebevoll nach der Hand des jüngeren, der mich nur überaus verwirrt musterte und dennoch einen kleinen Schritt zurück ging, als er merkte, dass das hier... Nicht so laufen würde, wie er vielleicht gedacht hatte. Auch wenn es schrecklich sein würde, ihm zu sagen, dass ich jemand anderen liebte, der niemand geringeres als sein Bruder war, war es noch beschissener, es ihm nicht zu sagen.

Da ich Jin wollte.

"Ich... Ich kann das hier nicht mehr so weiter machen. Ich würde nur dich und mich anlügen und... Das hast du nicht verdient" erklärte ich und hielt dabei weiterhin Jungkooks Hand und sah tief in seine Augen, erkannte sofort wie er seinen Blick senkte und sich Tränen in seinen Augenwinkeln sammelten. Fuck... Das hier war wirklich schwerer, als ich dachte. Aber es war richtig so.

"Deshalb... Wolltest du nicht mit mir schlafen. Da... Da ist jemand anderes, oder? Ich... Ich bin nicht mehr der, den du wirklich liebst. Irgend wie... Hatte ich das schon im Gefühl" murmelte er leise und senkte seinen Blick nurnoch mehr, doch ich schluckte nur schwer und wusste nicht genau, was ich am besten sagen sollte. Aber es war ja offensichtlich gewesen... Dass ich Gefühle für jemand anderen hatte. Dass da jemand war der mich fühlen ließ wie niemand anderes.

"Es tut mir wirklich leid, Jungkook. Du hast jemanden verdient, der dich genau so sehr will wie du ihn. Wirklich... Ich hoffe, dass du... Irgend wann diesen jemand findest. Aber du hast recht ich... Ich denke, ich habe mich in jemand anderen verliebt. Und ich möchte dir damit nicht weh tun. Es ist das beste... Wenn wir das hier beenden" versuchte ich so sanft wie möglich auszudrücken, doch der jüngere ließ sofort von meiner Hand ab, ging noch einen weiteren Schritt zurück und wusch sich die Tränen mit seinem Handrücken weg, da er anscheinend nicht wollte, dass ich sah, wie er... Weinte.

"Ist... Ist schon okay. Es ist besser so, anstatt... Dass du mich anlügst. Obwohl es viel mehr weh tut es wirklich zu hören, es wirklich von dir zu hören, Namjoon. Also bitte... G-geh einfach. L-lass mich gerade b-bitte einfach alleine" wimmerte er fast schon, weshalb ich nickend das tat, was er wollte. Denn er schien es tatsächlich so zu meinen und ich wollte ihm nicht noch mehr weh tun als ich es schon getan hatte.

Weshalb ich mich sofort auf den Weg aus seinem Zimmer machte, so, wie er es gesagt hatte. Ich war mir sicher, dass Jin für ihn da sein würde, immerhin hatten sie eine Beziehung zueinander, die ich so unter Brüdern kaum gesehen hatte. Sie schienen sich wirklich mehr als nur wichtig zu sein.

Und ich, ich war so ein unglaubliches Arschloch und stellte mich zwischen die beiden. Obwohl ich irgend wie ja wusste, dass Jungkook sich mehr als nur für seinen Bruder freuen würde. Insgeheim wusste er, was Jin alles für ihn tat und man sah, wie sehr er seinen großen Bruder anhimmelte.

Und dennoch... War das hier egoistisch von mir.

Weil ich es einfach nicht schaffte... Mich in seiner Nähe unter Kontrolle zu haben.

My Brothers Lover // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt