Kapitel 20

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"Seit ihr soweit?", fragt Joanna, die immer wieder ein Ei in die Luft wirft, um es direkt danach wieder aufzufangen. Wir haben uns vor das Haus vor Alina versammelt und sind im Anschluss direkt über den Zaun geklettert, damit wir ja auch an das Auto kommen.

Es war auf komische Art und Weise irgendwie leicht hier rein zu kommen. Irgendwie komisch, naja ist ja auch eigentlich egal.


Schnellen Schrittens machen wir uns auf den Weg die Einfahrt hoch, um zu den Autos zu gelangen.
Schon von weitem sieht man eine pinkes Cabrio, das in den Augen Normalsterblicher Augenkrebs verursacht.
Es sticht nur so heraus und sieht einfach nur grauenhaft aus. Das Auto sagt eigentlich schon wieder alles über den Besitzer.

Bei Alina handelt es sich eindeutig, um irgendeine billige, notgeile Schlampe.

Ich hätte wirklich nicht gedacht das sich Ethan auf so etwas einlässt.

Ich dachte immer er hätte mehr Geschmack, aber mal wieder sieht man, das man sich in Menschen täuscht.
Kopfschüttelnd steht ich hinter dem Wagen.

Joanna mustert den Wagen schon mit zusammengekniffenen Augen und sieht ihn bestimmt schon gedanklich vollkommen verklebt und beschmiert vor sich.

Hoffen wir mal das die Alarmanlage nicht all zu laut ist oder besser noch, dass sie überhaupt nicht an geht. Das wäre natürlich optimal.

„Das ist so klischeehaft dieses Auto. Das ist schon richtig Ekelig“, sagt Kylie und verzieht angeekelt ihr Gesicht, während sie mit voller Wucht ausholt und das erste Ei auf den Wagen schmeißt. Das Ei prallt auf und rutscht an der Heckscheibe herab. Die Flüssigkeit von innen bleibt haften, während die Schale einen Spur nach unten zieht.

Also die Schwerkraft funktioniert noch.

„Treffer versenkt. Jetzt komme ich“, sagt Joanna, wirft das Ei nach oben und dann zwischen den Beinen hindurch direkt auf das Dach vom Auto. Es zerklatscht und die Alarmanlage des Wagens geht los. Panisch sehe ich zu Joanna. Verdammt das hat uns jetzt aber gefehlt.

Atlanta eilt zum Wagen, reißt die Tür auf und stellt die Alarmanlage ab.

„Wieso ist verdammt nochmal der Wagen auf?“, fragt Joanna und sieht das Ding fassungslos an. Das ist eine gute Frage.

Wie kann man sein Auto einfach offen vor dem Haus stehen lassen und wie Atlanta zeigt auch noch mit steckendem Schlüssel.

Das Mädchen wird eindeutig von den Eltern zu sehr verwöhnt, sonst wäre sie nicht so leichtsinnig.

„Ihre Dummheit machen wir uns zum Vorteil“, sagt Kylie und drückt mir das nächste Ei in die Hand.

Sie nickt mir kurz zu und ich hole aus, um es direkt danach wieder auf das Auto zu werfen. Es klatscht auf und läuft wie das von Kylie am Auto hinab, wobei es eine ekelige Schleimspur hinterlässt.

Na lecker.


„Komm Atlanta du auch. Sonst haben wir gleich keine Eier mehr“, sagt Kylie mit einem Kopfnicken zu Joanna, die kontinuierlich mit irgendetwas das Auto bewirft, das an den Schleimspuren von den Eiern hängen bleibt.


Joanna nimmt sich gerade eine handvoll Erde aus dem Blumenkübel neben dem Parkplatz und wirft es großzügig über das Auto.

Wie erwartet bleibt es im Ei hängen und sieht nun wirklich ekelig. Es erinnert einen ein wenig an einen Muffen mit pinken Guss und Schokostreuseln, nur das man das hier nicht Essen kann.

Atlanta wirft mit dem Ei, aber wirft daneben. Etwas betrübt, weil sie nicht getroffen hat sieht sie zu mir und Kylie. Mit einem Lächeln auf den Lippen legen wir ihr eine Hand auf die Schulter.


„Das nächste Mal triffst du, Atlanta. Jetzt komm desto eher wir hier fertig sind, um so geringer ist die Chance das man uns erwischt“, sagt Kylie und dieses Mal beginnen wir kontinuierlicher zu werfen.
Sie hat recht, desto schneller wir hier fertig sind, umso besser ist es.

„Schaut mal was ich gefunden habe, das ist Hundescheise“, sagt Joanna, die die Hände mit Blättern ausgelegt hat und einen Hundehaufen durch die Gegend trägt.

Das ist ja so ekelig. Boar und stinken tut es auch wie eine Teufel.

„Wie kannst du das nur anfassen?“, sagt Kylie, die sich mit angeekeltem Gesichtsausdruck die Nase zu hält.

Joanna geht darauf nicht ein sondern geht in Richtung Auto, wo sie den Hundehaufen dann in Mitten der Motorhaube positioniert. Sie legt die Blätter noch drum herum und grinst dann zufrieden.

Wir betrachten das Ganze und zucken kurz darauf zusammen als hinter uns einen Stimme ertönt: „Entschuldigung, aber kann ich irgendwie helfen.“

Wir drehen uns mit einem Ruck um und sehen ein blondes Mädchen mit braunen Augen vor uns stehen.
Kylie flüstert neben mir Alina und im nächsten Moment hängt auch schon in dem Haar besagten Mädchens ein Ei.

Sie sieht von uns zu dem Ei, entfernt es und sieht uns dann mit traurigem Ausdruck an.

„Das wollte ich auch schon immer mal mit dem Auto von Alina machen, aber mir fehlte der Mum dazu. In der Garage sind ein paar Spraydosen, also falls ihr wollte. Schlüssel ist am Schlüssel von ihrem Wagen. Macht mit dem Wagen was ihr wollt. Ich lenke sie in der Zeit ab, wenn ihr dafür aufhört mich mit Eiern abzuwerfen, weil ihr mich für meine Schwester haltet. Mal wieder“, sagt sie betrübt und sieht von uns zu dem Haus.

„Entschuldige“, sage ich, aber sie winkt ab, während sie sich mit gesenktem Kopf auf den Weg zum Haus macht.

„Hey, danke. Aber eine Frage: Wie heißt du?“, fragt Joanna, die das Mädchen schuldbewusst ansieht. Es tut ihr offensichtlich auch leid.

Aber laut Kylies Beschreibung sieht das Mädchen dieser Alina zum verwechseln ähnlich und den Bildern her nach.

„Ich bin Avery, die jüngere Schwester von Alina“, sagt sie und verschwindet dann mit trüben Blick im Haus.

„Atlanta irgendwann knöpfen wir uns Avery mal vor. Und hauchen dem Mädel auch mal wieder ein wenig Spaß ins Leben“, sagt Joanna und wirft auf das Auto, wobei dieses Mal ein Riss in der Windschutzscheibe entsteht.

Das ist Sachbeschädigung, aber egal. Uns kann keiner Nachweisen das wir das waren.

Ich sehe am Haus hinauf und begegne dem Blick von Ethan, der an einem der Fenster mit verschränkten Armen steht und auf uns herabblickt.

Die anderen Mädchen folgen meinem Blick und ehe ich mich versehe haben sie schon den Arm gehoben und zeigen ihm den Mittelfinger.

Ich kann mir ein grinsen nicht verkneifen.

Das hast du verdient, Ethan!

Mein Bad Boy & seine Liebste *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt