Kapitel 30

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Mein Kopf dröhnte als ich langsam wieder zu mir kam.  Es fühlte sich an als hätte jemand meinen Kopf mit einem Presslufthammer aufgelockert.  Allerdings nur Chaos hinterlassen und unglaubliche Kopfschmerzen.
Ich öffnete langsam die Augen und sah mich fragend um.  Der Raum war weiß.  Gegenüber ein Fernseher,  links ein Badezimmer und ein Fenster. 

Bin ich im Krankenhaus? Mein Hals war vollkommen trocken.

Mein Blick wanderte zu der Person die direkt neben mir lag. Schwarze zerzauste Haare. Verweinte Augen. Er sah aus als hätte er sich in den Schlaf geweint. 
Mein Ethan. Er hat mich nicht im Stich gelassen. Er war für mich da. Ich kann mich dran erinnern. Kurz war ich nochmal da. Die Flammen. Die Explosion. Johnny. 
Und dann Ethan. Ihm sind die Tränen von der Wange geflossen und die Angst stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Er war da und hat mich geholt. Er hat gewacht, gehofft und nicht locker gelassen. 

Meinen Augen füllten sich mit Tränen und ich sah zu Ethan, der immer noch schlief. Ich schätze mal man nennt es wahre Liebe. Liebe die für immer hält und nie zu Ende geht. Bis in die Ewigkeit. 

Ich strich ihm langsam über die Wange, während ich ihn musterte. Im Schlaf lief ihm eine Tränen über die Wange und ich küsste sie einfach weg. 
Er muss Angst gehabt haben. Höllische Angst und ich denke wäre ich an seiner Stelle gewesen, dann wäre ich außer mir gewesen. Ich hätte geschrien. Geweint. Um mich geschlagen und wäre am liebsten gar nicht von seiner Seite gewichen. 
Hätte der Tod ihn mir genommen, so wäre ich wohl seelisch mit ihm mit gestorben. Das ist es doch. Genau das nennt man Liebe. Vollkommenes Vertrauen. Das man eins ist und nicht ohne einander kann. 
Weinend mit einem Lächeln auf den Lippen kuschelte ich mich an ihn. Ich habe ihm vertraut. Als ich dort in diesem Wagen saß war ich in Gedanken nur bei Ethan, wie er mir folgt und mich finden wird. Er hat mich gerettet. Zum Teil hab ich mich wohl selbst gerettet, aber er war es wohl der mich dann hier gehalten hat.
Ich wollte nicht gehen. Ich wollte bleiben. Bei Ethan, für den Rest meines Lebens und wenn ich ihn nicht habe, dann hat mein Leben auch keinen Sinn mehr.

"Dawn", sagt eine Stimme von der Tür aus und ich öffne die Augen. Kylie steht in der Tür mit verweinten Augen, aber mit einem erleichterten, strahlenden Lächeln als sie sieht das ich wach bin. Sie kommt grinsend auf mich zu gerannt. Zieht sich einen Stuhl ans Bett auf die andere Seite, wo nicht ihr Bruder schläft und lächelt mich an.

"Wir wussten das du es schaffst. Alle haben fest daran geglaubt und siehe da. Wir hatten Recht. Es ist wunderbar das du noch lebst. Ich weis gar nicht was ich gemacht hätte wärest du wirklich gestorben. Aber eines stand fest, wärest du gestorben dann wäre Ethan mit dir gegangen. Ich hab noch nie meinen Bruder so weinen sehen, der war ja ein glattes Häufchen Elend, aber was rede ich hier so viel. Du hast sicherlich Kopfschmerzen. Ich erzähle dir alles, wenn es dir wieder besser geht", sagt sie und streicht mir über die Hand. 
Ihr Gesicht sieht familiär aus und sie zu sehen macht mich glücklich. Es fühlt sich schon besser an, als wenn ich alleine in diesem leisen, totenstillen Raum bin. Zwar mit einem Ethan, aber der schläft. 

Die Tür schwenkt wieder auf und ich sehe mehrere vertraute Köpfe, die ins Zimmer herein schauen. Als sie mich erblicken grinsen sie alle und kommen mit einem erleichterten Lächeln rein. 
Mein Blick fällt auf meinen Bruder der ans Bett gestürtzt kommt und mir einen Kuss auf die Stirn drückt.

"Was machst du nur für Sachen, Schwesterherz", sagt er und ich muss lächeln. Joanna und Atlanta tragen einen riesigen Blumenstrauß herein und Jake einen riesigen Teddybären. 
Alle haben sie kleine Geschenke dabei, die sie auf den Tisch gegenüber abstellen.

"Du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt, aber am meisten hat wohl unser kleiner Ethan gelitten", sagt Joanna, die plötzlich ein Megaphon hinterm Rücken hervorzieht. Atlanta reicht mir Ohrstöpsel und ich mach sie rein. Ich hab sie noch nicht ganz drinne, da höre ich auch schon Joannas Stimme durch das Megaphon: "Ethan! Du verschläfst die Rückkehr deiner Freundin."

Mein Bad Boy & seine Liebste *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt