Kapitel 4

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"Fertig. Ich werde allerdings noch ein paar Tage kontrollieren müssen, ob alles gut verheilt." gab Aron von sich. "Okay, dann muss die gute Shannon wohl in der Zwischenzeit herhalten", entgegnete Jack und konnte sich ein kurzes Auflachen scheinbar nicht verkneifen. Gab es hier noch weitere Mädchen, die genauso leiden mussten wie ich? Kurzerhand öffnete Aron die Gurte um meine Füße, sodass ich schnell meine Beine schließen konnte.

"Als würde dir das noch etwas helfen, Ava", raunte Jack, wieder mit verflucht bedrohlichem Unterton, in mein Ohr. Seine Worte gingen mir unter die Haut, bis ins Mark, sodass sich eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper ausbreitete. Erst jetzt löste er sich von meinen Armen, kam jedoch umgehend um den Stuhl herum, damit er direkt vor mir stehen konnte. "Wir zwei Süßen gehen jetzt mal etwas essen", sagte er, als sei es das normalste der Welt.

Er zog seinen Hoodie aus, um ihn mir dann glücklicherweise überzuziehen. Jetzt war ich nicht mehr ganz so Nackt und meine Intimstellen waren bedeckt. Dann warf er mich mal wieder über die Schulter und ging mit mir die Treppe nach oben, durch das Wohnzimmer, auf welches ich am Vortag bereits einen kurzen Blick werfen konnte, bis hin zu einem mir zunächst unbekannten Raum. Eine Küche in dunklem Holz mit integriertem Essbereich.

Am Tisch, welcher auf die Farbe der Küchentheke abgestimmt war, saßen sowohl Jorel, der heute Morgen noch so nett mit Jack über die beschissenen Views gesprochen hatte, Paolo, der mir ja scheinbar so liebevoll das Badewasser eingelassen hatte, wie ein weiterer Kerl, dessen Name ich nicht kannte. Von seiner Statur her war mir aber sofort klar, auch er war letzten Abend an der Aktion beteiligt. Er war wahnsinnig groß und breit gebaut, verdammt, den würde ich immer wieder erkennen. Immerhin hatte er überall Tattoos, sogar an seinen Fingerknöcheln. Auch er trug, wie Jorel, eine Cappy, jedoch konnte ich darunter keine Haare erkennen, sondern nur weitere Tattoos, die hinter seinen Ohren hervorstachen. Das war dann wohl Nummer fünf, dachte ich mir. Ja, klar. Vier Kerle hatten mich vergewaltigt, während einer, Aron, das ganze gefilmt hatte. Jack, Jorel, Paolo und... dieser Typ.

Jack zog mich auf einen Stuhl am Esstisch und wieder Mal schaffte ich es nicht, meine Angst zu verbergen, sodass meine Augen ganz feucht wurden. "Bleib einfach sitzen, dann tut dir hier keiner was." Als hättet ihr mir nicht schon genug angetan. Jorel, Paolo und der andere aßen scheinbar genüsslich irgendeine Suppe. 

"Hast du gekocht Jorel?" fragte Jack in die Runde und fing an, völlig überzogen zu lachen. "Nein, George war's", antwortete Jorel mit gespielter Gereiztheit. Da brachen sie allesamt in lautem Gelächter aus, so als wäre das alles total lustig hier. Wie krank war das hier bitte alles?

"Hier Sonnenschein, iss das", Jack stellte mir eine Schale, ebenfalls gefüllt mit Suppe, auf den Tisch. Ich konnte aber jetzt nichts essen, sonst müsste ich mich garantiert bald übergeben. "Ich...ich kann nicht", gab ich kleinlaut zu. Ich wollte niemanden hier provozieren, das könnte ganz stark nach hinten losgehen. "Wag es ja nicht mit mir zu diskutieren. Entweder du isst das jetzt, oder ich stopfe es dir, Löffel für Löffel, in dein kleines, süßes Maul. Wird dann aber garantiert nicht das letzte sein, was ich dir gewaltsam darein schiebe", blaffte Jack mich genervt an.

Keiner der anderen wagte sich, irgendeinen Kommentar dazu loszulassen. Es wirkte eher so, als hätten sie Respekt vor diesem Psycho. "Bin sofort wieder da, passt auf, dass sie keine Scheiße macht." Jack verließ den Raum. Erst jetzt meldete Jorel sich zu Wort. "Du solltest tun, was er sagt, Kleines. Die letzte, die das nicht tat, hat nicht lange überlebt."
"Da hatte er sich aber auch 'ne anstrengende, kleine Nutte ins Haus geholt. Die hätte ich auch eher früher als später umgelegt", ergänzte ihn Paolo.
"Ernsthaft? Kein Wort mehr von Veronica!", gereizt kam Jack zurück in die Küche. Augenblicklich zuckte ich zusammen, und begann schnell, meine Suppe zu Löffeln. Keiner sagte mehr irgendwas, bis ich fertig war. Das Essen war zwar nicht eklig oder so, aber ich war wirklich froh, dass ich mich nicht von diesem Fraß übergeben musste.

"So, du kommst jetzt mit mir. Du musst noch deine Pille nehmen, sonst gibts hier bald ein Baby und wir wüssten nicht mal, wer der Vater wäre", sagte Jack nun wieder ein wenig amüsierter und es fiel mir immer schwerer, ihm nicht vor die Füße zu brechen.

Jack zog mich am Arm vom Stuhl und drückte mich geradewegs wieder in Richtung Obergeschoss, wo sein Zimmer war. Dort angekommen, traute ich meinen Augen nicht. Ein geöffneter Koffer lag auf dem Boden, gefüllt mit einiger meiner Klamotten sowie meiner Antibabypille. Das war doch komplett krank! 

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