Kapitel 34

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[Spoiler: Dieses Kapitel könnte Spuren von sexuellen Handlungen enthalten! Der Typ vom GIF ist übrigens der Aron aus meinem Kopf  (Aron Piper aus Elite) - natürlich darf er bei euch auch ein ganz anderer sein :)]


"Ich denke, du solltest heute besser Mal nichts trinken, Ava", hörte ich Aron sagen, als ich mir gerade ein Schnapsglas bereitstellte. "Und ich denke, anders ertrage ich euch nicht", entgegnete ich ihm schnippisch. 

Eine Woche war vergangen, seit Samantha dieses grausame Spiel ins Leben gerufen hatte, bei welchem zwei Unschuldige ihr Leben ließen. Vor vier Tagen verließen wir dann das Motel. Wir fuhren die ganze Nacht über quer durch den Bundesstaat, nur um am Schluss wieder in einem weiteren abgelegenen Motel unterkommen zu können. 

Seit wir hier waren, lief jeder Tag exakt gleich ab. Glücklicherweise mussten wir keiner dringenden Forderung nachkommen - es genügte Samantha anscheinend, hin und wieder mit Jack oder Aron zu sprechen. Mittlerweile war ich mir nicht Mal mehr so sicher, ob sie nicht doch was für mindestens einen der beiden übrig hatte. Jack und Aron allerdings waren froh über jede Minute, in welcher sie Ruhe vor ihr hatten. Somit verbrachten sie ihre Tage hier, neben den vielen Kontaktaufnahmen von Samantha, ziemlich still. Sie schauten viel Football oder irgendwelche öden Dokus im TV, tranken dabei ihr Bier und unterhielten sich den guten langen Tag miteinander. 

Ich hingegen vegetierte einfach so vor mich hin. Meistens lag ich dabei im Bett herum oder verlor mich mal wieder unter der Dusche. Mein Kopf war voll und seltsamerweise doch so leer, ich erkannte kaum noch ob es hell oder dunkel um mich herum war. Um dieses ekelhafte Gefühl ein wenig zu betäuben, trank ich täglich irgendwelchen Alkohol, der auf der Küchenablage eben gerade greifbar stand. 

Wenn ich mich nicht irrte, unterhielt ich mich sogar relativ oft mit meinen beiden Peinigern. Teilweise sogar über fast schon normale, belanglose Dinge. Doch wirklich etwas davon wiedergeben könnte ich heute schon nicht mehr. Ich schätze, das war irgendein automatischer Schutzmechanismus meines Verstands. Die vielen Blackouts und Filmrisse der letzten Tage hatten bestimmt einen Sinn. Oder hab ich mich immer so mit Alkohol zugeschüttet, dass es gar nichts mit meiner Psyche zutun hatte? Keine Ahnung, aber es war mir auch egal. Gleichgültigkeit ist so viel angenehmer als seelischer Schmerz. 

Auch jetzt saßen Jack und Aron auf dem Bett und starrten auf den kleinen Fernseher, bis ich aus dem anderen vier Quadratmeter großen Räumchen kam um mir eben einen Schnaps einschenken zu gehen. Ich hatte lediglich ein Handtuch vom Duschen um meinen Körper gebunden, doch das beachteten sie zum Glück schon länger nicht mehr. 

"Komm her, meinetwegen auch mit dem Suff", rief Jack mir zu und ich bewegte mich in seine Richtung. "Du solltest wirklich langsam machen mit dem Zeug", fügte er noch an und zog mich langsam an der Hand ins Bett. 

"Was kümmert dich das?", fragte ich bissig. Ich wollte eigentlich gar nicht mit den beiden in einem Bett rumliegen. Ich wollte mein Glas nehmen und wieder in das andere Bett steigen, alleine. 

"Du gefällst mir besser wenn du bei Verstand bist."  Mit diesem Satz brachte er mich tatsächlich zum Lachen. "Welchen verfickten Verstand meinst du, Jack? Den, den du mir unter anderem geraubt hast?" Ich hörte mich gerade wirklich ziemlich verrückt an. Aber es war mir so viel lieber, als dieses heulende Wrack zu sein, dass Jack sonst immer in mir sah. 

"Genau den", sagte er fast schon provokant. "Ich bin mir nicht sicher, ob du in diesem Zustand eine weitere Forderung überstehst. Was meinst du, warum ich Samantha immer wieder vertröste? Bis jetzt klappt es noch ganz gut, aber ich werde sie nicht ewig bei Laune halten können." 

Psycholove - Deal with the darknet |✔️ [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt