Als Harry und seine Freunde am Abend die großen Halle betraten, sah der Junge ängstlich zu Boden. „Ron? Wäre es für dich okay, wenn ich mich neben Hermine hinsetze? Ich hab Angst wenn ich Malfoy nicht im Auge habe." Es war ihm peinlich. Doch nur der Gedanke Malfoy im Rücken zu haben, machte ihn nervös.
„Klar, Harry!" Bevor er sich setzte, traf sein Blick auf Draco. Dieser zeigte ein schmerzerfüllten Gesicht kurz nachdem er die Bank unter sich hatte. Noch bevor er jedoch lachen konnte, lag plötzlich eine Hand auf seinem Mund.
„Auch wenn du dich noch so sehr darüber freust. Vielleicht hat er durch seine Strafe jetzt gemerkt, dass er falsch gehandelt hat und wie Voldemort wirklich ist. Wenn du ihn jetzt auslachst, dann wird er sich erst recht in seine Hände begeben. Willst du wirklich mit dieser Schuld leben?", mahnte sie.
Ron schüttelte mit dem Kopf, worauf Hermine ihre Hand aus seinem Gesicht entfernte.
Harry stocherte dabei gedankenversunken in seinem Essen herum. Seine Angst war zu groß, dass er keinen Bissen herunter bekam. „Was ist nur los mit mir? In den ganzen Jahren habe ich der Gefahr getrotzt und der Angst keine Macht gegeben. All die Jahre habe ich mich immer wieder Voldemort gestellt und jetzt? Wie kann ich mehr Angst vor Draco haben, als vor Voldemort? Ich verstehe es einfach nicht-"
„Harry du musst etwas Essen!", die Worte kamen so plötzlich, dass er erschrocken zusammenfuhr. Hermine legte besorgt ihre Hand auf seine Schulter. „Entschuldige Harry. Ich wollte dich nicht erschrecken!"
„Ich kann nicht Hermine. Ich-" Plötzlich sah der Junge, wie sich Draco seinem Tisch näherte und versuchte den Klos in seiner Kehle hinunterzuschlucken. Hilflos blickte der Junge zu seinem Vater, der ihm beruhigt zunickte.
Die Gryffindorschüler, die unmittelbar um Harry saßen, wurden im Nu still und besahen den Schüler Slytherins misstrauisch entgegen. Draco schluckte: „Harry. Könnte ich mit dir sprechen? Wir können es gerne gemeinsam mit deinem Vater, meiner Mutter und deinen Freunden tun!", er hoffte die richtigen Worte zu finden und schaute dabei unsicher zu den anderen Gryffindors, die sich nun wild unterhielten.
Hermine und Ron warteten gebannt auf die Reaktion ihres Freundes. Harry nickte missmutig.
„Sag Professor Snape Bescheid, ich warte hier!", versicherte Draco
Severus sah die zittrigen Knie seines Sohnes, während dieser auf ihn zu kam und rückte mit seinem Stuhl zurück.
„Papa, Draco will mit mir sprechen!", flüsterte der Junge, während er sich auf dem Schoß seines Vaters setzte. Einen Moment sah er sich um, wie seine Professoren reagierten, doch sie aßen oder unterhielten sich und bemerkten gar nicht sein Erscheinen.
Severus merkte Harrys Unsicherheit. "Harry, wenn es mir unangenehm wäre oder gegen irgendeine Hausregel verstoßen würde, hätte ich dir meinen Schoß nicht angeboten. Es scheint für alle vollkommen Legitim zu sein. Daher kann es das auch für uns!", strich er seinem Jungen beruhigend über die Wange und schob dessen Kinn zu seinen Augen.
"Ja scheint wirklich so!", lächelte dieser kurz auf und erinnerte sich wieder daran, warum er zu sein Vater kam. "Draco. Er machte mir das Angebot, dass du, seine Mutter, Ron und Hermine, dabei sein können. Ich würde dem zu gerne nachgehen. Ich habe Angst mit ihm alleine zu sein!", sagte Harry mit zitternder Stimme.
„Klar mein Sohn. Ich bin froh, dass Draco es dir angeboten hat. Komm wir sagen Narzissa kurz Bescheid und gehen in mein Büro!"
„Danke,Papa!"
„Nicht dafür mein Sohn! Das ist nach all dem nur verständlich, dass du Angst vor ihm hast!", Dabei nahm er Harry an die Hand und ging mit ihm zu Mrs. Malfoy ging.
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Harry Potter und das Geheimnis des Halbblutprinzen Teil 2
FanfictionDies ist der 2. Teil meiner HP-Fanfiction-Reihe Harry und sein Vater kommen aus den Ferien zurück nach Hogwarts. Wie entwickelt sich die Vater-Sohn-Bindung? Wird Harrys Leben sich bessern oder erwartet sie in Hogwarts eine böse Überraschung?