•°Six°•

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Den restlichen Tag war ich wirklich zu nichts fähig. Ich lag den ganzen Tag nur rum und tat nichts. Selbst die Anrufe meines Managers ignorierte ich gekonnte, dafür hatte ich einfach keine Nerven.

Mein Blick nach draußen verriet mir, dass es schon längst dunkel ist und auch als ich auf die Uhr sah, stellte ich fest, dass es nach 10 ist.

Obwohl ich mich schon reichlich vollgefressen hatte, beschwerte sich mein Magen dennoch und ich bekam lust auf Kekse oder ähnliches. Da ich wusste das es hier in der Nähe ein kleinen Laden gab, der so gut wie alles hatte, zog ich mir kurzerhand eine Jacke über, schlüpfte in meine Schuhe und verließ das Zimmer in Jogginghose und einem bekleckerten Shirt.

Draußen strahlte das sanfte Licht des Mondes auf mich nieder, während der kühle Wind für Erfrischung sorgte und ich zugeben musste, dass die frische Luft gerade wirklich gut tat.

Gerade als ich an der Ampel warten musste, schloss ich kurz die Augen und atmete tief ein. Alles um mich herum blendete ich aus, aber dies wohl etwas zu lange, denn erschrocken riss ich die Augen wieder auf, als man ein Hupen hörte, welches an mich gerichtet war. Leicht entschuldigend ging ich über die Straße und nickte dem Kerl zu, welcher in seinem Auto saß und mir kopfschüttelnd hinterher sah.

Zügig lief ich die beleuchtete Straße runter, bis ich an dem Laden ankam, welcher ehrlicher Weise wirklich etwas heruntergekommen aussah. Dennoch betrat ich ihn und ging etwas verlor in den Laden. Der Besitzer sah mich brummig hinter seiner Zeitung versteckt an, was ich aber gekonnt ignorierte.

Außer mir, war nur noch ein weiterer Mann im Lade, welcher allerdings schon zur Kasse ging. Ich hingegen, lief auf die regale zu, in welchen die Ware vollkommen unsortiert und zerstreut lag. Es dauerte etwas bis ich irgendwas fand was mich ansprach und von dem ich hoffte, dass ich es mag.

Noch während ich das Bargeld rausholte, ging ich auf die Kasse zu und hörte das laute Lachen des Inhabers, welcher sich prächtig mit einem jungen Mädchen unterhielt, welches sich eine Schachtel Zigaretten einsteckte und kurz zu mir rüber sah, als ich mich anstellte.

Ein leichtes Lächeln formte ihre Lippen, als sie mich begrüßte und ich sie leicht irritiert musterte. Erst beim zweitem Blick erkannte ich sie. Sie war die Dame, welche bei meiner Ankunft am Empfang stand und mir ihre Nummer zustecke. Und direkt als ich sie erkannte, begann ich leicht beschämt zu lächeln.

Sie sah mich kurz noch verschmitzt an, bevor sie sich von dem Inhaber verabschiedete und raus ging. Ich sah ihr leicht hinterher und bezahlte nebenbei meine Süßigkeiten.

"Bye", nuschelte ich dem alten Mann zu und ging raus, wo ich erstmal wieder frei atmen konnte. Die sollten sich mal um die Lüftung darin kümmern...

Mit dem Blick auf mein Handy ging ich zurück zum Hotel, oder hatte es zumindest vor, denn leider lief ich beinahe in eine Person rein. Als ich die Person entschuldigend ansah, erkannte ich, dass es wieder das Mädchen von gerade war, die vor dem Laden eine am rauchen war und mit wieder mit diesem verschmitzten Blick musterte.

"Salut", sagte sie mit einer sanften Stimme und sah mich schmunzelnd von oben bis unten an, dass ich tatsächlich etwas beschämt wurde. Denn während ich hier in Gammelsachen stand, war sie wirklich gut gestylt.

Die trug eine lässige Jeansjacke über ihr schwarzes Crop Top, dazu eine kurze schwarze Hose und einfache weiße Turnschuhe. Mir fiel jetzt erst auf, dass sie wirklich erstaunlich schön war, mit ihrer leicht gebräunten Haut, den welligen braunen Haare, welche ihr bis zur Schulter ging. Dazu noch dieser verstohlene Blick, welche mich musterte.

Plötzlich kam sie auch noch ein Schritt auf mich zu und stand direkt vor mir, als sie den unerträglichen Rauch zur Seite ausstieß und mich fragte:"Why didn't you write me?"

Ich brauchte etwas bevor ich verstand was sie wollte und nervös lachte ich auf, als ich unauffällig wieder Abstand nahm und sagte:"I l-lost your number."

"Ah really?", fragte sie mich mit einer hochgezogenen Augenbraue, verlor ihr Lächeln dabei aber keine Sekunde und ich brachte nicht mehr zustande als ein unsicheres Nicken.

"Then can I have your number?"

"M-my number?!", brachte ich leicht perplex raus und bekam von ihr ein Nicken, während sie den Rauch wieder auspustete und die Zigarette achtlos zu Boden fallen ließ, bevor sie darauf trat.

Eigentlich wollte ich ihr meine Nummer nicht gegeben, aber wie so oft konnte ich nicht nein sagen, da ich einfach zu unsicher war und sie schnell loswerden wollte. Somit gab ich ihr unwohl meine Nummer, welche sie sofort einspeicherte und ich mich schnellstmöglich aus dem Staub machen wollte. Allerdings hielt sie mich noch kurz auf und legte ihre Arme um mich, zum verabschieden.

"S-salut!", hauchte ich tonlos und befreite mich von ihr, um fast rennend von ihr zu fliehen. Erst als ich aus ihrem Blickfeld war, ging ich wieder normal und atmete angestrengt aus. Mein Herz raste dennoch vor Aufregung und leicht begann ich zu zittern. Gott, ich muss dringend lernen nein zu sagen...

𝐁𝐫𝐨𝐤𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭[ᵛᵏᵒᵒᵏ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt