"Wenn du so weiter machst, bist du bei deinem Auftritt vollkommen betrunken!", nörgelte Taehyung und nahm mir das Sektglas weg, doch schon im nächsten Moment schnappte ich mir ein Neues und murrte:"Was glaubst du, will ich erreichen!?"
Auch wenn Tae ziemlich genervt von mir schien, ließ er mich ab da in Ruhe und sah zu Namjoon rüber, welcher gerade vor mehreren Fotografen stand und sich von diesen ablitzen ließ.
Ich lehnte mich genervt an eine Wand und sah ebenfalls zu ihm, wie er dastand, mit seinem maßgeschneiderten Anzug, den schmierigen Lächeln auf den Lippen und dazu die protzige Rolex, welche wahrscheinlich nur ganz zufällig so präsentiert wurde...
Ich verdrehte bloß die Augen, als er endlich fertig war und Taehyung wie ein Hund auf den Schwarzhaarigen wartete.
"Ich will nach Hause!", murrte ich unzufrieden und lief Taehyung nach, welcher sich gerade mit Namjoon unterhielt und ich bei dem Lächeln, was er auf seine Lippen trug, bloß schnauben konnte.
"Leute, wollen wir dann mal weiter?", fragte ich mit einem gespielten Grinsen und drängte mich ganz unauffällig zwischen die beiden.
Namjoon lächelte mich bloß an und stimmte meiner Idee zu, doch leider ging er vor und in wenigen Sekunden hing Taehyung wieder neben ihm und ich schlenderte bloß finster hinter den beiden her, während ich überlegte, ob ich Namjoon in die Hacken laufen soll, damit er sich schön auf die Fresse legen kann.
Doch ich ließ es bleiben und setzte mich neben Taehyung, als wir zu einem runden Tisch geführt wurden.
In dem Saal waren noch mehrere Tische und viele andere Leute in ihren eleganter Kleidung, wie sie mit ihrem gefälschten Lächeln Komplimente verteilten und doch nur alle darauf aus waren, gut bei den anderen dazustehen. Ich konnte mir niemanden hier was anfangen und fragte mich, wie Taehyung es schaffte, das ganze hier zu genießen.
Aber er hatte sowieso nur Augen für Namjoon und ich bekam das Gefühl, es würde ihn nicht mal interessieren, wie es mir geht. Er nahm mich gar nicht mehr war, ich war wie Luft für ihn...
Traurig stopfte ich mir die kleinen Snacks rein, welche hier rumstanden und kippte mir das nächste Glas Sekt runter, um meine Aufregung loszuwerden. Ich war tierisch angespannt, da es mir nicht gut geht und ich mich dennoch zusammenreißen musste, vor allem weil ich gleich auch noch, für all diese elendigen Menschen, singen soll.
Alle Gäste wurden dazu aufgefordert sich zu setzen, als die Lichter etwas gedämmt wurden und eine junge Dame auf die Tribüne trat. Sie trug ein enges glitzerndes Kleid und wahr wirklich unglaublich hübsch, doch als sie begann zu reden, zog es mich nur weiter runter. Sie verkündete die ganzen Spenden und dankte jedem, wobei auch immer ein großer Applaus ertönte.
Ich hing nur wie ein nasser Sack am Tisch und schlief halb ein, da es komplett uninteressant war, wie viel diese reichen Menschen gespendet haben. Gerade als Namjoons Spende verkündet wurde, wollte ich einfach taub werden und mir blieb die Spucke weg, bei der großen Zahl, welche er gespendet hatte und bis jetzt, war es auch das meiste, was ein einzelner hier gespendet hat, weswegen alle im Saal nur anerkennend zu Namjoon sahen, welcher diese Aufmerksamkeit mehr als genoss. Dazu kam auch noch Taehyung, welcher den Älteren in den Himmel lobte...
Es tat einfach so unglaublich weh, es war nicht nur Schmerz oder Trauer in mir, sondern auch unendlicher Hass und Wut. Ich spürte, wie sich alles immer weiter in mir aufbaute, während ich versuchte, es immer wieder runterzuschlucken, da ich einfach nicht wusste wohin damit.
Ich war wirklich kurz davor einfach zu gehen, da wurde mein Name erwähnt und erschrocken blickte ich auf, als mich die Blicke der anderen Gäste trafen.
"Los Jungkook, zeig ihnen was in dir steckt!", schlug mir Taehyung leicht gegen die Schulter und drängte mich dazu aufzustehen.
Ich sah ihn unsicher an, doch er hielt nur seinen Daumen hoch und wünschte mir fiel Glück wünschte. Seufzend richtete ich meinen ungemütlichen Anzug und ging träge auf die Tribüne zu. Die junge Dame lächelte mich sanft an, bevor sie mir das Mikrofon reichte und die Scheinwerfer allein auf mich gerichtet wurden.
Ich schloss meine Augen, als die Musik begann und fest umschloss ich das Mikrofon mit meinen Händen, damit sie aufhören zu zittern.
Ich versuchte einfach alles auszublenden und genau bei meinem Einsatz, begann ich zu singen. Es war eine langsame Nummer, nichts aufregendes und es kann schnell langweilig werden. Dennoch versuchte ich so viel Gefühl, wie nur ging, in dieses Lied zu stecken, ich ließ einfach alles raus, was sich in mir aufgestaut hatte und leider merkte ich, wie meine Augen mit jeder Sekunde feuchter wurden, bis schließlich heiße Tränen über meine Wange liefen.
Als ich die Augen wieder halb öffnete und die gefesselten Blicke der Gäste sah, interessierte es mich nicht, ich wollte allein die Reaktion von einer bestimmten Person sehen und als ich Taehyung ansah spürte ich, wie er es realisierte. Sein Lächeln war vollkommen verblasst, er sah mich vollkommen gefesselt an und hatte seinen Mund zu einem schmalen Schlitz geöffnet. Ich erkannte, wie er schwer schluckte und ich nur weiter weinte, während ich aber keine Sekunde aufhörte zu singen. Er sollte endlich merken, wie es in mir aussieht, mich endlich wieder wahrnehmen, das alles legte ich in meine Stimme und es schien zu klappen.
Er sah es in meinen Augen, las es von meinem Gesicht ab, doch am stärksten hörte er es in meiner Stimme...der bittersüße Geschmack eines gebrochenen Herzens...
DU LIEST GERADE
𝐁𝐫𝐨𝐤𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭[ᵛᵏᵒᵒᵏ]
Fanfictionᵃᵇᵍᵉˢᶜʰˡᵒˢˢᵉᶰ! „Habe erstmal selber ein gebrochenes Herz, bevor du über welche singst!" Jeongguks Traum ist geplatzt. Nachdem ihm nun die siebte Agentur mitteilt, dass auch sie ihn aufgeben, hält er es nicht mehr aus. Verzweifelt fliegt er kurzerhan...