•°Vingt-sept°•

95 11 0
                                    

Nach meinem Auftritt wurde ich mit einem lauten Applaus gefeiert, doch ich konnte mich nicht darüber freuen. Während ich mir noch die Tränen aus dem Gesicht wischte, ging ich auf meinen Tisch zu und sah Taehyung an, welcher aufstand bevor ich mich überhaupt setzen konnte und im nächsten Moment wurde ich schon am Arm gepackt und aus dem Saal gezerrt. 

Taehyung zog mich raus in den Flur, wo kein anderer war und erst musterte er mich bloß sprachlos, während ich mir die endlosen Tränen aus dem Gesicht wischte. 

"Wow, Jungkook, du hast wirklich fantastisch gesungen!", lobte mich Taehyung unsicher und ich konnte nur schwach darüber Lächeln. 

"Habe ich dich mit meinem Gesang berührt?", fragte ich heiser und Taehyungs Blick gab mir eigentlich schon die Antwort, doch ich wollte es aus seinem Mund hören.

"Ja, es war unglaublich. Ich war, wie die anderen, verzauber von dir, ich habe sogar eine Gänsehaut bekommen! Deine Stimme hat sich unglaublich gefühlvoll angehö-"

"Konnte man den Schmerz daraus hören?", unterbrach ich ihn und zischte beinahe," hast du meine Hass gehört, die Wut, Trauer?!"

Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er mich beinahe gequält an und schien mit sich zu hapern, nach der richtigen Antwort zu suchen, als ich bloß humorlos auflachte und leise fragte:"Willst du wissen, wer mir mein Herz gebrochen hat?"

Sofort schüttelte er seinen Kopf, ahnte schon was ich sagen würde, weswegen ich bloß verletzt in sein Gesicht sah und bitter raunte:"Stimmt, spätestens jetzt, solltest du es wissen!"

"Jungkook, es-"

"Ist in Ordnung. Ich komme klar. Weiß du, ich wollte dir nur sagen, dass ich heute Nacht zurück fliege."

"Was, heute noch?! Warum hast du mir nicht früher was gesagt?!", fragte er aufgebracht und kam eine Schritt auf mich zu, während ich nur einen zurück ging und wieder spürte, wie die Tränen hochkamen.

Mit verschwommener Sicht sah ich hoch, in sein so wunderschönes Gesicht und alles kam wieder hoch. Um nicht noch alles schlimmer zu machen, sagte ich bloß:"Ich wünsche dir aus tiefsten Herzen, alles Gute, du sollst jeden Tag glücklich sein können, auch wenn es an der Seite von diesem Idioten ist! Wenigstens einer von uns soll es sein..."

Damit reichte es, ich hielt es nicht mehr aus. Hätte ich noch eine Sekunde vor ihm gestanden, wäre ich vollkommen zusammengebrochen, es tat einfach zu sehr weh, ihn zu sehen. Ich rannte einfach feige davon. Rannte vor ihm und meinen Gefühlen weg und ignorierte, wie er mir verzweifelt hinterher rief. 

Angekommen im Hotel, schnappte ich mir meine gepackten Koffer und checkte so schnell es ging aus. Vollkommen aufgelöst nahm ich mir ein Taxi und ließ mich zum Flughafen fahren.

Doch ich konnte mich nicht länger zusammenreißen, ich weinte erbarmungslos und dachte wirklich jeden Moment wegen diesen unerträglichen Schmerzen sterben zu müssen. Es war alles einfach zu fiel, es gab niemanden, der mir gerade diese Schmerzen nehmen konnte und ich wollte doch bloß, dass er aus meinem Kopf verschwindet! Ich wollte nicht mehr daran denken, wie viel Spaß wir zusammen hatte, was wir alles erlebten und wie viel er mir in so kurzer Zeit beigebracht hat. Ich wollte ihn einfach vergessen, doch es schien ummöglich...

Erschöpft und völlig neben der Spurt, wartete ich am Flughafen, dass mein Flugzeug bereit ist und als einer der ersten, stieg ich in die Maschine ein. Ich hatte ein Platz am Rand und saß halb tot in dem Sitz, während ich meine geschwollenen Augen schloss und stumm weiter vor mich her weinte.

"Sorry, ich muss da durch!", nahm ich eine unfreundliche Stimme war und sah müde auf. 

Vor mir stand ein Kerl. Seine dunklen Haare standen in alle Richtungen ab, er trug allein die Farbe schwarz und sah mich mit seinen dunklen Augen ungeduldig an, während er seine Sonnenbrille abnahm.

Seufzend schnallte ich mich wieder ab und stand auf, damit der Typ sich setzen konnte und ich mich ebenfalls wieder in den Sitz fallen ließ. Mir war nicht mal aufgefallen, dass der Kerl koreanisch mit mir gesprochen hatte, erst als er mich ein weiteres Mal ansprach und spaßend fragte:"Liebeskummer oder was ist los mit dir?"

Er sah mich schief grinsend an, hielt es für ein Spaß, was er da von sich gab, doch leider hatte er mitten in Schwarze getroffen und ich konnte nur wimmernd nicken, als es aus mir brach und ich es nicht mehr aushielt so stumm vor mich hinzuweinen.

Ich schluchzte hemmungslos vor mich hin, rotzte in mein aufgeweichtes Taschentuch und wimmerte, wie sehr es doch wehtun würde, weswegen mich der Kerl erst überrascht ansah, doch dann schmunzelnd meinte:" Dann erzähl mal, wir haben genau 14 Stunden zeit, für deine Lovestory!"

𝐁𝐫𝐨𝐤𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭[ᵛᵏᵒᵒᵏ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt