•°Vingt°•

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Gespannt stütze ich meinen Kopf auf meine Hände an und beobachte genau, was Taehyung trieb.

Er ging geradezu auf die Bühne und umarmte die anderen erst mal alle. Mit fiel erst jetzt auf, dass es auch die Gruppe war, welche ich schon gesehen habe, als sie auf der Straße musiziert haben.

Und damals ist Taehyung auch aufgetaucht und hat mich in seinen Bann gezogen. Mal schauen wie Taehyung es diesmal anstellt, um mich zu verzaubern.

Augenverdrehe sah ich zu, wie sich Taehyung erst mal ein Shot runter spülte und gleich danach nach dem Mikrofon griff.

Die Masse jubelte ihm jetzt schon zu und man sah, wie sehr er es genoss, im Mittelpunkt zu stehen und sein Blick schweifte genießerisch über die Masse, bis er bei mir hengen blieb und spielerisch mit seinen Augenbrauen wackelte.

"Idiot!", murmelte ich bloß, was Taehyung zum Glück nicht hörte und einfach mit seiner Show begann. 

Seine Freunde im Hintergrund, begannen eine willkürliche Melodie, mit einem recht schneller Takt zu spielen, wozu Tae schwunghaft begann, mit seinen Hüften zu kreisen.

"Pour mon petit lapin!", sagte Tae ins Mikrofon und zeigte dabei auf mich, weswegen auch die Blicke der anderen auf mich fiel und ich einfach dasaß und begann verlegen zu lächeln, da ich auch nicht wusste, was er da gerader gesagt hat. 

Schnell hatte er aber wieder die ganze Aufmerksamkeit, spätestens nachdem der erste Ton seiner Stimme fiel und er voll in seinem Element aufblühte. Mit seiner tiefen Stimme, hauchte er irgendwas auf Französisch und ein lobendes Klatschen drang von der Masse. 

Ich war sofort von ihm verzauber, wie er dastand, genau wusste wie er seine Körper bewegen musste und dabei eine Eleganz besaß, die wirklich schön zu betrachten war. Dazu noch seine gefühlvolle Stimme, die mir eine Gänsehaut am ganzen Körper gab. Mein Blick war gefesselt und es war so typisch für ihn, als er begann, mit dem Publikum zu spielen, mit seinem Blick ausdrückte was er dachte und seine ganze Ausstrahlung begann den ganzen Laden hier einzunehmen. 

So wie Tae dastand, wie er es genoss von den anderen gefeiert zu werden, so wollte ich auch werden. Ich möchte es auch schaffen, so viel Gefühl zu vermitteln und es dabei wie etwas ganz Natürliches wirken zu lassen und es komplett ohne Zwang geschieht.

Er ist der Sänge, der ich gerne werden möchte, wurde mir wieder bewusst und es machte mich leicht neidisch. Denn bei Tae sah es so leicht aus, wie er auf der Bühne stand und es genoss so unbeschwert zu sein.

Wenn ich singe, wirkt es immer gezwungen, ich will es einfach zu sehr und ich wusste warum Tae mich hierhin mitgenommen hat. Ich verstand was er mir zeigen wollte und ich werde mein Bestes geben, daraus zu lernen!

Nachdem Taehyung seine Show abgezogen hat, kam er auch wieder auf mich zu und setzte sich zu mir. Wir verbrachten die ganze Nacht in diesem Laden, feierten, tranken und lachten viel, bis tief in die Nacht.

Angetrunken schlenderten wir zu Taes Auto, doch da er schon zu betrunken waren, setzten wir uns einfach in das Auto und lachten unbegründet.

Er machte das Radio an und summte zu der Musik, während ich sein Profil musterte und nur wieder dachte, wie schön dieser Mann war, er sah einfach so unglaublich perfekt aus...

"Tae, du kannst wirklich gut singen", nuschelte ich und lehnte mein Kopf nach hinten an die Scheibe. 

"Ich weiß!", gab der Schwarzhaarige bloß von sich, weswegen ich leicht den Kopf schüttelte und meinte:"Wirklich, immer wenn du singst, kann ich mich nur noch allein auf dich konzentrieren. Du verzauberst jeden mit deiner Stimme und schaffst es so leicht, die ganzen Emotionen in diese zu verpacken..."

Mit geschlossenen Augen grinste Tae schief, wegen meinen Komplimente, doch sein Grinsen erstarrte schlagartig, als ich fragte:"Wer hat dir dein Herz gebrochen?"

Ich dachte kurz, er wäre einfach eingeschlafen, da wirklich keine Reaktion von ihm kam und ich richtete mich leicht auf, als er dann schließlich bloß tief Luft hol und wieder die Augen öffnete, welche verträumt in die Ferne sah.

"Damals hatte ich gerade mit meinem Studium begonnen", begann er und interessiert hörte ich zu,"ich hatte mich mit meinen Eltern zerstritten und war zum ersten Mal ausgezogen. Ich arbeitete in einer Eisdiele, als Kellner, um über die Runden zu kommen und ich war recht beliebt, bei Kunden und Kollegen. Öfters war ich mit Freunden draußen, habe viel gefeiert, war aber noch grün hinter den Ohren."

Ein raues Lachen drang aus dem Älteren, als er seufzte und weiter erzählte:"Es war ein langer Abend, als ich ihn zum ersten Mal traf. Er ist nicht der Typ Mann, welcher sich an Orten aufhält, die in meiner Lieger damals gespielt haben, aber ich weiß noch genau, wie er dasaß. In dem beliebtesten Club der Stadt, wahrscheinlich um einfach mal runter zu kommen. Ich hatte mich wieder mit Freuden verabredet, doch alles sagten mir kurz vorher hab, weswegen ich frustriert alleine an der Bar hockte und mir mehrere Drinks runterkippte. Neben mir saß er, hatte mich schon den ganzen Abend mit einem amüsierten Grinsen gemustert, bis sich unsere Blicke trafen und ich dachte meine Welt würde stillstehen. Ich glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick, doch bei ihm war es so. Ich fühlte mich sofort zu ihm hingezogen und auch er hatte Interesse an mir. Er setzte sich zu mir und obwohl er ziemlich offensichtlich mit mir geflirtet hat, kam er mir eine Sekunde unverschämt vor. Ich gab ihm noch an den Abend meine Nummer und wir trafen uns weitere Male. Mit jedem Treffen wurde mir bewusste, dass er ein reicher Mann war, welcher trotz seines jungen Alter, schon eine hohe Position hatte. Er protzte immer wieder mit seinem ganzen Besitz, wollte mich damit locke, doch mich interessierten seine ganzen Geschenke nicht, er war es, der mich interessierte!"

Stumm nickte ich, als ich sah wie Tae schwer schluckte und ich wurde das Gefühl nicht los, dass in seinen Worten zu viel Sehnsucht steckte, als es eigentlich sollte...

"Wir verbrachten viel Zeit zusammen, ich war überglücklich, da ich bis dahin noch nie mit jemanden so intim wurde und ich dachte die ganzen Geschenke von ihm machte er mir, um mich zu beeindrucken. Erst nach mehreren Monaten, erfuhr ich, dass sie als Bezahlung für meine Dienste dienten... Er sah mich nicht als seinen Freund, so wie ich es tat. Für ihn war ich ein Spielzeug, eines von vielen anderen, doch mit meiner rosaroten Brille erkannte ich dies erst, als er abreiste und mich mit gebrochenen Herz zurück ließ..."

𝐁𝐫𝐨𝐤𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭[ᵛᵏᵒᵒᵏ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt