35.Kapitel Zwei Wochen

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Der süße Duft von Blumen weckte mich aus der Dunkelheit. Langsam blinzelte ich gegen das Licht an und sah mich vorsichtig um. Ich lag in einem weichen Bett, in einem weißen Zimmer. Ein Fenster zeigte mir das strahlende Wetter außerhalb. Neben meinem Bett stand ein weißer Nachttisch, darauf stand eine Vase mit schönen, gelben Rosen darin. Ich zog ihren feinen Duft ein. Aber ich fühlte mich seltsam in diesem Zimmer. Es wirkte alles so friedlich und still, das ich es kaum glauben konnte. So unberührt von der Außenwelt. Doch vorallem wirkte dieses weiße Zimmer unecht und es jagte mir einen Schreck über den Rücken. Aber nicht etwa, wegen der weißen Wände, oder der weichen Matraze, sondern wegen dem Mann der hier stand und der hier eigentlich nicht stehen sollte. ,,Ah Mary, du bist erwacht, schön.", sprach er mit feiner Stimme. Ich blinzelte mehrmals und ich begann in Betracht zu ziehen, das ich tot sei. Vielleicht ging mir die Luft aus? Ich erinnerte mich, wie ich in den Armen Clintchs schrie, doch schnell schüttelte ich die Erinnerung an diesen Tag von mir. Schließlich wandte ich mich zu dem Mann. Er wirkte so echt, so lebendig. Er trug noch immer einen schwarzen Mantel. Seine behandschuhten Händen hatte er sorgfältig auf seinen Gehstock gelegt, so wie er es stets zu tun pflegte. Sein schwarzer Schnurbart, unterhalb seiner Nase, zuckte merklich, als ich nicht aufhörte ihn anzustarren. ,,Monroe.", brachte ich schließlich ungläubig hervor, ,,Bin ich etwa tot?" Ein schwerer Seufzer entfuhr dem feinen Herrn aus dem Mund. Er warf mir einen leicht tadelnden Blick zu und entgegnete:,, Nein, Mary. Du lebst und ich lebe, das hier ist alles Wirklichkeit." Er schien es schon oft gesagt zu haben, denn er wirkte leicht gereizt, als er es auch mir erklären musste. ,,Aber, wie kann das sein..? Du warst doch..", murmelte ich verwirrt und erinnerte mich zurück, als Monroes gerade Gestalt hinter den Körpern der Kopfgeldjäger verschwand. Der schwarzgekleidete Mann breitete fragend die Arme aus und antwortete:,, Was war ich denn? Ich wurde umringt von einigen Kopfgeldjägern und das war es." ,, Aber was ist denn mit den Schüssen? Wir haben Schüsse gehört!", protestierte ich, immer noch verblüfft. Monroe entfuhr ein kurzes Lachen. ,,Ihr besitzt eine blühende Fantasie, euren Kopf habt ihr aber nicht eingeschalten. Dieser hätte euch nämlich mitgeteilt, das ich im Hofe eines Hauses stande, der voll war, mit meinen bewaffneten Leuten und diese bewaffneten Leute brachten die Kopfgeldjäger kurzerhand zur Flucht.", erklärte er und senkte dabei leicht den Kopf, ,,Enttäuschend das ihr tatsächlich dachtet, meine Wenigkeit sei tot. Nur weil ihr ein, zwei Schüsse gehört habt." Beschämt senkte ich die Augen und murmelte:,,Verzeih, Monroe, ich werde nicht mehr an dir zweifeln." Ein weiches Lächeln bog den Schnurrbart nach oben und ich freute mich den edlen Herrn doch noch wiederzusehen. Nun jagte er mir keinen Schauder über den Rücken, nun schenkte er mir ein Stück Ruhe und Geborgenheit. Mit einigen Schritten trat er an mein Bettende, als ich ihn fragte:,, Wie geht es dir denn?" ,,Nun, der Tatsache nach das ich nun offenbar doch nicht tot bin, geht es mir wohl fabelhaft.", berichtete er und ein Lächeln umspielte meine Lippen. Er scheint bestens gelaunt. ,,Wie geht es denn den anderen?", fragte ich weiter. ,,Sie machen sich.", nickte Monroe, ,,Sie werden sich besser fühlen, wenn sie hören das du wach bist." ,,Und Gustav?", ich konnte die Fragerei nicht lassen, es gribbelte mir unter den Zehen. Monroe begegnete kurz meinem Blick und sein Gesicht wurde ernst, als er mir antwortete:,, Er ist wohl auf dem besten Weg der Genesung, so versicherte es mir Ruth. Er besitzt einen kräftigen und starken Geist, er wird durch kommen." Ich nickte erleichtert. Vor meinen Augen blitzte das Spektakel erneut auf. Als sich Gustav schwer atmend am Boden want, so hatte ich ihn noch nie gesehen. Er kam mir immer wie ein herzloser Grobian vor, der den Leuten gerne den Tag versaute und Spaß am töten hatte. Vielleicht steckte bei ihm ebenfalls mehr dahinter, als man auf den ersten Blick ahnen könnte, wie es bei Clintch der Fall war. Vielleicht trug er einfach zwei Gesichter. Ich schauderte, bei dem Gedanken, das er die Sklaverei hautnah miterlebte. Kein Wunder das er so ist wie er ist. Wenn ich die Brutalität der Menschheit am eigenen Leib miterlebt hätte, wäre ich wohl genauso. Schließlich schüttelte ich Gustav aus meinem Kopf und wandte mich wieder Monroe zu. ,,Was ist mit Clintch?", fragte ich endlich und sah Monroe erwartungsvoll ins Gesicht. Doch dieser schwieg eine Weile, oder war es ein unsicheres Zögern? Jedenfalls wimmelte er meine Frage ab und antwortete stattdessen mit einer Gegenfrage:,, Wie geht es denn dir, Mary?" Diese Frage kam überraschend und ich starrte ihn, für einige Sekunden, mit großen Augen an. Wie es mir geht? Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht. Ich fühlte ein großes Nichts in meinem Körper. Nach einigem langen zögern antwortete ich dann:,,I-ich weiß nicht, ich weiß nicht wie es mir geht." Monroe zog die Augenbrauen nach oben und sah mich mit zögernder Mitleidigkeit an. ,,Tatsächlich..", murmelte er und für ein paar Sekunden sah er traurig aus, ,,Nun denn, wenn dem so ist, dann berichte ich dir nun weshalb ich eigentlich zu dir gekommen bin. Bitte Verzeih, das ich dieses Thema so kurz nach den Geschehnissen anspreche. Aber es muss gesagt werden." Ich schüttelte beschwichtigend den Kopf und entgegnete:,, Nein, ist schon gut. Erzähle einfach was du zu sagen hast." Monroe sah mich eine Weile schweigend an und sein Blick brachte mich innerlich zum schlottern. War etwas schlimmes passiert? Warum macht er es denn so spannend? Ist irgendwas mit Clintch? Auf meiner Haut gribbelte es unangenehm vor Angst und ich sah Monroe erwartungsvoll an. Dieser nickte schließlich. ,,Nun gut.", begann er, ,,Nachdem wir euch in dem Canyon aufgesammelt haben, suchte ich den Kontakt zu deinen beiden Brüdern. Es war eine Herausforderung, sie waren distanziert, man konnte nur schwer mit ihnen reden. Aber zumindest hörten sie mich an. Ich konnte mit ihnen aushandeln, das die Beerdigung um zwei Wochen verschoben wird, damit du an der Beerdigung deines Vaters teilhaben kannst, sobald du dein Bett verlassen darfst." Ach das war es. Die Beerdigung. Ich spürte sofort wie mir die Schultern herabsackten, als er es sagte. Wie mir kaltes Blut durch die Adern floß. Ich schluckte schwer, doch meine Kehle war plötzlich ausgetrocknet. Und aufeinmal hatte ich den Geschmack des Staubs wieder in meinem Mund, aufeinmal brannte mein Körper, als verbrenne ich am lebendigem Leib, aufeinmal sah ich Clintch wieder vor mir. Sein dunkelbrauner, staubiger Mantel, der hinter ihm her wallte, das Gesicht gesenkt sodass ein Schatten ihn bedeckte, doch die dunklen Augen grausam, so grausam das man zu Eis erstarrte. Und dann sah ich meinen Vater. Meinen kleinen Vater, der plötzlich vor etwas grausameren stand, als er es war. Der mit der Situation vollkommen überfordert war, der hektisch, mit zitternden Händen nach einem neuen Magazin suchte. Der Vater, der wusste das es zu Ende war und der, der mir, seiner einzigen Tochter, die Hand tätschelte, um ihr zu sagen, es wird alles gut.
Ein Schauder zog sich über meinen Körper, doch ich zwang mich zu einem Lächeln. ,,Danke Monroe, das bedeutet mir viel." ,,Es war das mindeste das ich für dich tun konnte, Mary.", entgegnete er und wollte soeben auf dem Absatz kehrt machen, doch da setzte ich mich ruckartig auf und der Schmerz zuckte mir die Wirbelsäule hinauf. Ich zog scharf die Luft ein, ignorierte es aber und hielt Monroe auf. ,,Monroe!", rief ich und er drehte sich noch einmal zu mir um, ,,Wenn es keine Umstände macht, ich würde dich gerne um einen Gefallen bitten." Ich wartete nicht auf seine Antwort, sondern fuhr direkt fort, ,,Könntest du Clintch sagen, das ich ihn sehen möchte?" Monroes Gesichtsausdruck war mir ein Rätsel. Ich konnte es nicht deuten. Er schien von dieser Idee wenig überzeugt, doch er nickt und antwortete:,, Ich werde mein bestes geben und schicke Francis zu dir. Erhole dich gut."
Ich werde mein bestes geben, seine Worte blieben mir noch den ganzen Tag im Kopf hängen. Was hat er denn da mit gemeint? Doch jehmehr ich darüber nachdachte, desto mehr brummte mir der Kopf und ich gab es auf. Stattdessen wartete ich, ich wartete auf Clintch.
Und ich wartete eine Woche.
Und ich wartete zwei Wochen.
Und es kam kein Clintch.
Aber es kamen viele andere.
Ruth besuchte mich jeden Tag, um nachzusehen wie es mir geht. Sie war eine temperamentvolle und strenge alte Dame, aber ich mochte sie. Ihr dunkles Haar steckte sie stets zu einem Dutt auf. Sie hatte dunklere Haut als meine und trug immer bunte Tücher, mit klimpernden Münzen an den Enden, wie sie es im Orient trugen. Außerdem roch sie angenehm nach Kräutern und ihre kratzend, sanfte Stimme hatte eine ruhige Wirkung auf mich. Mit meiner Pflege war sie sehr streng und erlaubte mir zwei Wochen nicht aufzustehen. Sie sagte, es sei schon ein Wunder gewesen das ich allein den Sturz in den Canyon überlebte, das ich danach aber überhaupt noch stehen, geschweige denn atmen konnte, das übertraf selbst ein Wunder. Ein zweites Mal wollte sie es aber nicht auf ein Wunder ankommen lassen. Darum musste ich im Bett bleiben und durfte mich kaum bewegen. Ruth untersagte Besuch, doch nachdem sie hörten das ich wach bin, waren sie nicht mehr zu stoppen. Schon am zweiten Tag stürmten sie regelrecht in mein Zimmer. ,,Mary!", schrie Amanda, stolperte an mein Bett und warf sich in meine Arme. ,,Dir geht es gut! Oh, welch ein Glück!" Ich drückte sie fest an mich und genoss ihre Wärme. ,,Mir geht es gut.", wiederholte ich und sah sie mit strahlenden Augen an, ,,und dir geht es auch gut, Amanda, ich hatte schon Angst um dich." Schaudernd erinnerte ich mich zurück, als Aaron sie anschoss und sie schreiend zu Boden ging. Ihre zitternden Hände, ihr verzweifelter Blick und ich hatte nichts tun können. ,,Ach was,", mischte sich Frank plötzlich ein und klopfte Amanda fest auf den Rücken, ,,Unsere Amanda kriegt doch keine Waffe auf der Welt klein. Da müssen schon andere Mächte kommen." Amanda verschrenkte die Arme vor der Brust und blitzte Frank böse an. ,,Deine Witze sind echt nicht mehr lustig, denk dir doch mal was neues aus.", tadelte sie ihn ernst und streckte die Nase in die Luft. ,,Du siehst ja wirklich mitgenommen aus, Mary.", bemerkte Sindy, die sich auf meine Bettkante setzte und sah mich besorgt an. Becky nickte und fügte hinzu:,, Die Beule da ist ja echt riesig." Ich sah sie erschrocken an. ,,Was! Eine Beule?", entfuhr es mir und ich betastete hektisch meinen Kopf. Grace nickte bestätigend und berichtete zu meinem Schreck:,,Sie ist ja mindestens so groß wie eine Orange!" Mit den Händen formte sie die geschätzte Größe und ich sah ihr geschockt zu. ,,Keine Sorge, Mary, sie steht dir gut.", mischte sich John mit ein und zwinkerte mir belustigt zu. ,,Clintch wird sie bestimmt gefallen!", lachte Michah und ich warf ihnen mein Kopfkissen ins Gesicht. ,,Ach, er ist mich ja noch nicht mal besuchen gekommen.", murmelte ich und senkte traurig den Kopf. ,,Das stimmt, bei uns lässt er sich auch nur selten blicken.", bemerkte Amanda. Frank zuckte mit den Schultern und fügte hinzu:,,Monroe ist der einzige mit dem er redet." Schon komisch, dachte ich. Da klopfte Karl an mein Bettende, ihm schien es endlich wieder besser zu gehen, er lächelte aufmunternd und verkündete:,, Mach dir keine Sorgen, Mary. Gustav darf bald sein Bett verlassen und dann tritt er Clintch in den Arsch, so hat er es selbst gesagt! Danach kommt er dich aufjedenfall besuchen." Ich lächelte und die Wärme kam in meinen Körper zurück. Grace nickte zustimmend. ,,Gustav ist doch ein sympathischerer Typ, als auf dem ersten Blick vermuten lässt.", meinte sie und ihr Lächeln wirkte verträumt. Auch alle anderen gerieten in ein bedächtiges Schweigen.
Auch in den nächsten Tagen blieb Clintch fern. Nur Monroe betrat ab und zu mein Zimmer und teilte mir jedesmal mit, das Clintch sich weigerte. Und jedesmal schickte ich den Herrn wieder hinaus, mit der Aufgabe Clintch, wenn es denn sein müsste, am Ohr herein zu schleifen.
Aber als die zweite Woche antrat und Monroe immer noch mit leeren Händen zu mir kam und bedächtig mit dem Kopf schüttelte, da versagte meine stetige Geduld und meine Beherrschung verließ mich. Ich brach in Tränen aus.
,,Warum will er mich denn nicht sehen, Monroe.", schluchzte ich und Tränen rollten mir die Wangen hinab. Ich hatte eigentlich nicht vor dem guten Herrn weinen wollen, doch meine Gefühle hatten mich einfach übermannt. Ich blickte ihn unter einem Schleier aus Tränen an, der Frust hatte sich tief in meinen Magen gegraben. ,,Ich liebe ihn doch.", wimmerte ich, ,,Liebt er mich denn nicht auch..?" Meine Worte gingen in einen erneuten bitterlichen Schluchzer unter. Monroe antwortete mir nicht, doch schließlich lehnte er seinen Stock gegen meine Bettkante. Schweigend zog er sich die schwarzen Handschuhe von den Händen und nahm mich in den Arm, ohne ein Wort zu sagen. Meinen Körper schüttelten die Schluchzer, während meine Tränen den schwarzen Mantel Monroes benetzten und ich leise heulte:,, Warum weicht er mir denn so aus, Monroe? Ich hab doch niemanden mehr außer ihn, warum lässt er mich dann so allein..?" Der Gentleman strich mit der Hand über mein Haar und murmelte beruhigend:,, Ich weiß. Lass ihm Zeit, Mary. Die letzten Tage waren für uns alle nicht leicht." ,,Ich hab ihm Zeit gegeben.", entgegnete ich mit zitternder Stimme, ,,Ich brauche ihn, ich kann nicht länger warten." ,,Ich weiß.", seufzte Monroe, ,,Wunden verheilen nur mit der Zeit. Er wird dir wieder gegenüber treten können, wenn er sich bereit für dich fühlt. Lass ihm die Erholung und glaube mir das er auch an dich denkt."
Da klopfte es plötzlich an die Tür. Monroe ließ von mir ab, als die Tür sich öffnete. Die schöne Barbara stand im Eingang und blickte von einem zum anderen. In diesem Moment kramte Monroe soeben in der Innentasche seines Mantels und zog ein violettes Taschentuch heraus, das er mir reichte, ohne mich anzusehen. Währenddessen fragte er:,,Was möchtest du?" Ich nahm sein Taschentuch dankbar entgegen und wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht. Als ich wieder aufblickte, antwortete Barbara ihm gerade:,,Jemand möchte mit dir sprechen, Monroe." Ihre grün-gelben Augen trafen das grau in dem Blick Monroes und sie tauschten etwas aus das ich nicht erwartet hatte. Der Herr zog sich seine Handschuhe wieder über und ich senkte leicht den Blick. Ja, nur die Zeit heilt Wunden, dachte ich und beobachtete Monroe und Barbara, aber manchmal ist die Zeit zu lang für das kurze Leben.
Monroe nickte mir kurz zum Abschied zu, vertiefte sich noch einmal kurzzeitig in den Augen Barbaras, wandte sich dann aber ab und marschierte hinaus. Ich und Barbara blieben zurück.
Ich hatte bemerkt das ihre Bewegungen unsicher waren. Sie verhielten sich zögernd, achteten auf ihre Wortwahl und sahen sich nicht allzu lang in die Augen. Unbehagen zwickte mich in den Magen. Das ist der beste Beweiß, das ein Leben manchmal zu kurz fürs warten ist, dachte ich und wich Barbaras Blick aus, indem ich mein Taschentuch auf den Nachttisch legte, Ich hoffe das Clintch und ich nicht genauso enden.
,,Was hat er dir gesagt?", fragte Barbara mich plötzlich und beendete damit unser Schweigen. Mit großen Augen blickte ich sie an, ich hatte nicht erwartet das sie mich ansprechen würde. Ich antwortete etwas zurückhaltend:,, Er sagte das ich warten solle. Die Zeit würde jede Wunde heilen." Ein trauriges Lächeln flog über ihr Gesicht. ,,Das ist wieder typisch.", entgegnete sie, ,,Wenn du meinen Rat möchtest, dann sage ich dir das warten nicht immer die beste Lösung ist. Manchmal wartet man zu lang und dann stellt man fest, das man bereits sein halbes Leben damit vergeudet hat.", sie lächelte mich an, ein Lächeln für das jeder Mann getötet hätte. ,,Aber ich glaube nicht das Clintch es soweit kommen lässt.", fügte sie hinzu, ,,Bleib einfach positiv, ich glaube ihr seit füreinander geschaffen. Ihr werdet nicht aneinander vorbei kommen." ,,Danke.", flüsterte ich, dankbar für ihre guten Worte. Die schöne Frau nickte, verließ das Zimmer und ließ mich immer noch verwundert zurück. Barbara war eine graziöse, wunderschöne und starke Frau, das sie von mir überhaupt Notiz nahm, hätte ich nicht gedacht und das sie offenbar Probleme bei Männern hatte, schon gar nicht. Jeder Mann würde sie nehmen, selbst wenn sie ihnen eine Waffe ins Gesicht hielt. Doch sie wollte nur einen. Meine Mundwinkel fielen herab, ich hatte nicht gewusst das sich ein solches Trauerspiel direkt vor meinen Augen abspielte. Ich war nicht die einzige, dessen Herz für jemand andern schlägt.
Auch die zweite Woche verging ohne den Besuch Clintchs. Doch die Worte von Monroe und Barbara hatten mich ein wenig aufgeheitert. Bis Ruth schließlich in mein Zimmer kam, nach meinem Befinden fragte, mich noch einmal gründlich untersuchte und mir schließlich gestattete mein Bett zu verlassen. Es war keine Überraschung, ich hätte an diesem Tag sowieso aufstehen müssen. Denn genau heute waren zwei Wochen vergangen.
Genau heute sollte mein Vater beerdigt werden.

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