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Wir waren nur noch einen Schritt vom Ausgang entfernt, als ich an der Schulter zurück gezogen wurde.

Ich wusste gar nicht wie mir geschah, da packte mich jemand am Arm und drehte ihn mir auf den Rücken. Ich setzte alle meine Kraft ein aber schaffte es nicht mich aus dem Griff zu lösen. Mister Lack tauchte mit hinterm Rücken verschrenkten Arme in meinem Bilckfeld auf.
Ich funkelte ihn sehr böse an, aber er grinste nur und meinte: "Anscheinend sind unsere beiden Gäste hier Werwölfe. Solchen Besuch haben wir nur selten. Das wird ein Festmahl geben."
Mit diesen Worten wurden Emily und ich unsanft durch ein paar Gänge geschoben und letztendlich durch eine Tür. Ich stemmte mich mit aller Kraft in die entgegengesetzte Richtung, aber ich hatte einfach keine Chance. Der Raum in den sie uns brachten sah aus wie ein Badezimmer. Die Wände und der Boden waren aus Fliesen und er roch sehr nach Reinigungsmittel. Der Geruch überdeckte fast den Geruch unserer vampirrischen Begleiter. Beide Gerüche verstärckten meine Kopfschmerzen. Was nicht gerade hilfreich war, wenn man sein Gehirn anstrengen musste um einen Weg hier heraus zu find. Aber es gab nur einen. Der Raum hatte keine Fenster und der einzige Weg aus diesem Raum führt durch die Tür. Ich drehte meinen Kopf und schaute zu Emily. Sie wurde wie ich von zwei Vampiren an den Armen festgehalten. Unsere Blicke trafen sich und ich wusste wir dachten das selbe. Wir beide wussten unsere Chancen hier wieder heraus zu kommen waren so gut wie Null. Mit uns waren insgesamt sieben Vampire im Raum und jeder von uns würde von zwei festgehalten. Es müsste ein Wunder geschehen. Mister Lack trat in den Raum und er hatte immer noch dieses Grinsen im Gesicht. Er wusste genau wie wir, dass wir keine Chance hatten zu entkommen. "Eigentlich wollte ich ja erst heute Abend etwas essen, aber so was leckeres kann man nicht einfach stehen lassen.", sagte er und seine Reißezähne blitzten hervor. Wut brannte in mir auf, dieser Typ war einfach nur abscheulich. Er sah ihn uns so etwas wie einen leckeren Burger oder eine Pizza.
Wütend zischte ich: "Fuck you!"
Zu mehr war ich nicht imstande, weil die Angst meine Wut verdrängte. Mister Lack grinste nur noch mehr über meine Bemerkungen und trat auf mich zu.
Er wollte gerade ansetzen mich zu beißen da sagte eine Stimme hinter ihm verwundert und erschrocken: "Was zum Teufel ist das?"
Mister Lack drehte sich wütend um, er möchte es anscheinend gar nicht gestört zu werden. Dabei trat er einen Schritt zur Seite und ich konnte sehen was den Vampir so verwunderte. Unter der Tür trat Nebel hervor, der sich nach und nach im Raum verteilte. Schnell sah ich wieder zu Emily. Unsere Blicke trafen sie erneut, ich nickte ihr zu und ich hoffe sie dachte ungefähr das selbe wie ich. Ich warf mich mit aller Kraft nach vorne gleichzeitig begann ich mich zu verwandeln. Die Beiden, die mich festhielten waren so abgelenkt von dem Nebel der immer dichter wurde und leicht verwirrt von meiner plötzlichen Verwandlung, dass sie nicht mehr rechtzeitig reagieren konnten. Ich landete leicht auf vier Pfoten und blickte an die Stelle an der Emily bis eben gestanden hatte. Aber ich konnte sie nicht sehen, der Nebel war inzwischen so dicht, dass man keine 5 cm weit blicken konnte.
"Emily?", fragte ich in das Grau.
Ich bekam eine Mischung aus knurren und heulen als Antwort. Sie hatte also genau richtig gehandelt. Sie war auch ein Wolf geworden, anders hätte sie mich gar nicht verstehen können. Eine Hand packte mich am Fell, aber ich drehte meinen Kopf und biss zu. Die Hand ließ mich los und im selben Moment gab es einen lauten Knall. Dieser Knall kam aus der Richtung in der die Tür war und für einen kurzen Moment lichtete sich der Nebel ein bisschen. Gerade lange genug um zu sehen, dass die Tür offen war. Ich zögerte keinen Moment und sprang auf den Ausgang zu. Ich sah Emilys Schwanzspitze genau vor mir und gemeinsam durchbrachen wir die Nebelwand. Kaum waren wir draußen wären wir beinahe in eine Person hineingerannt. Im ersten Moment dachte ich es wäre ein weiterer Vampir, aber dann könnte ich meinen Augen nicht trauen. Es war Tobi in den wir fast umgerannt hatten.
"Schnell hier entlang.", sagte er und rannte los.
Uns blieb keine andere Möglichkeit als ihm zu folgen, denn hinter uns hörte ich schon die Schritte der Vampire aus dem Raum. Wir rannten durch einen langen Gang auf eine Brandschutztür zu. Tobi der einige Schritte vorraus war, stieß sie auf und dahinter kam ein Hinterhof zum vorscheinen. Wir stürzten hinaus und eilten über den Hof. Der Hof führte in eine sehr enge Gasse, die wir ebenfalls und Sekundenschnelle durchquerten. Kurz vor Ende der Gasse blieb Tobi stehen und schaute uns an.
"Ihr solltet euch schnell zurück verwandeln.", meinte er etwas außeratem.
Kaum standen wir wieder auf zwei Beinen, lief er auch schon, ohne etwas zu sagen, aus der Gasse.

EiswolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt