Hyunjin
Ich war bin dabei mir die Zähne zu putzen, als es plötzlich an der Tür klingelt. Es ist gerade mal halb sieben am Morgen, wer will denn jetzt schon etwas? Meine armen Ohren.
Trotzdem mache ich keine Anstalten mich zur Haustür zu bewegen, denn meine Eltern sind ja auch noch da. Meine Mutter muss sowieso bald zur Arbeit, weshalb sie wahrscheinlich eh schon in der Küche oder so ist. Dann kann sie die Tür ja auch aufmachen.
Als ich mit meiner Morgenroutine fertig bin, verlasse ich das Badezimmer und gehe in mein eigenes, um mich dort umziehen.
"Huh? Was machst du denn schon hier?", frage ich verwirrt, als ich Felix auf meinem nicht gemachten Bett sitzen sehe.
"Hey Hyunjin. Ich muss dir was erzählen und wollte dafür halt ein bisschen Zeit haben.", meint er und sieht mich etwas bedröppelt an.
"Und das ist so dringend, dass du mir das nicht auf dem Weg zur Schule erzählen kannst?", frage ich und gähne leise. Ich bin einfach immernoch viel zu müde, denn in den letzen Tagen war das mit dem Einschlafen meistens echt nicht so einfach.
Felix zuckt mit den Schultern und sieht mich weiterhin an, während ich mich strecke: "Keine Ahnung, aber ich muss das halt loswerden."
"Ugh. Na schön, was ist denn?", ich seufze leise und sehe zu Felix, der etwas nervös mit seinen Fingern spielte. Was hatte er denn jetzt bitte angestellt, dass er es mir jetzt unbedingt erzählen muss?
"Naja, also gestern hab ich mich halt mit Channie Hyung getroffen und ähh ja... Ich dachte, dass er das mit Seungmin weiß, also beziehungsweise, dass Innie das weiß. Aber das scheint irgendwie nicht der Fall zu sein...", murmelt er und senkt seinen Blick etwas zu Boden. "Ich versteh nicht, was da los ist. Wissen Seungmin's Eltern das nicht? Werden sie ja wohl, Eltern werden doch immer informiert. Aber warum weiß Jeongin es dann nicht? Oder sagt er es nur Chan nicht? Das macht alles keinen Sinn."
Es scheint ihn wirklich ganz schön zu belasten und ich muss mich beim Zuhören wirklich anstrengen, um überhaupt alles verstehen zu können.
"Seine Eltern wissen es, aber wollen Jeongin es nicht sagen. Er soll die Zeit in Neuseeland halt noch genießen und so. Ich kann's auch nicht nachvollziehen, aber ändern kann ich's auch nicht...", antworte ich und bin direkt wieder etwas niedergeschlagen. Ich kann einfach nicht verstehen, dass sie es Jeongin verheimlichen. Ob er jetzt im Ausland ist oder nicht.
"Chan will jetzt mit ihnen reden... Ich hoffe, ich durfte ihm das überhaupt sagen- Ich hab halt einfach laut darüber nachgedacht, weil wir gerade eh über Jeongin geredet haben und naja-"
Der Typ hier schien wirklich überfordert zu sein, weshalb ich es für ganz gut hielt ihn erstmal etwas zu beruhigen.
"Felix, jetzt mach mal halb lang und beruhig dich bitte erstmal. Es ist kein Staatsgeheimnis, dass Seungmin im Koma liegt. Was seine Eltern angeht- Sie werden Chan wahrscheinlich das gleiche sagen wie mir."
"Trotzdem... Kannst du nicht vorher nochmal mit ihnen reden?", fragt er mich und sieht mich hoffend an, weshalb ich seufzend nicke. Ein bisschen nervig ist er manchmal schon, aber naja, er will sich halt komplett sicher sein, dass er an nichts schuld ist.
"Mach ich nach der Schule, okay?", diesmal ist es Felix der nickt, weshalb ich mich nun endlich in ruhe umziehen kann.
Als ich fertig bin, gehen wir gemeinsam aus meinem Zimmer. Ich verabschiede mich noch kurz von meiner Mum, dann verlassen wir das Haus und gehen zur Schule.
Dort begrüßt mich Jisung und schließt mich kurz in seine Arme, was ich erwidere. Das gleiche macht er dann bei Felix, wonach wir dann gemeinsam ins Schulgebäude und unsere Klasse gehen.
Der Schultag ist zum Glück nicht allzu lang und geht dementsprechend auch relativ schnell vorbei. Währenddessen denke ich schon die ganze Zeit darüber nach, ob ich nochmal persönlich zu Seungmin's Eltern gehen soll oder sie vielleicht doch besser anrufe. Aber da ich eh schon mit keiner anderen Reaktion als letztes Mal rechne, beschließe ich, sie anzurufen. Eigentlich finde ich seine Eltern so toll, aber das kann ich einfach nicht verstehen. Also klar, schon ein bisschen... Aber es ist trotzdem wichtig, dass sein kleiner Bruder das erfährt.
Ich verabschiede mich noch von Jisung und Felix und dann gehe ich etwas in Gedanken versunken nach Hause. Oh man, sonst denke ich wirklich nie so viel nach, wie in den letzten Tagen. Aber sonst ist auch einfach meistens alles okay...
Zuhause angekommen gehe ich direkt in mein Zimmer. Meine Eltern sind gerade sowieso nicht da, deshalb können sie sich auch nicht beschweren, wenn ich sie nicht begrüße.
Ich setze mich an meinen Schreibtisch und wähle dann langsam die Nummer des Festnetztelefons von Seungmin's Familie. Nach nicht allzu vielen Sekunden nimmt seine Mutter auch schon ab.
Das Gespräch verläuft nicht viel anders als letztes Mal. Ich höre, dass sie verzweifelt klingt und sich auch schlecht fühlt, aber letztendlich wären es ja nur noch ein paar Tage, bla bla bla.
Trotzdem ist sie nicht sauer auf mich und ich versuche nicht zu zeigen, wie enttäuscht ich bin. Ich wünsche ihr noch einen schönen Tag und lege dann auf. Leise seufzend sinke ich etwas auf dem Stuhl zusammen. Ich bin einfach schlecht drauf deswegen.
Es soll einfach endlich wieder alles normal werden, lange halte ich das echt nicht mehr aus...
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poisoned - stray kids
Fanfic𝗽𝗼𝗶𝘀𝗼𝗻 /ˈpɔɪz(ə)n/ noun 𝗮 𝘀𝘂𝗯𝘀𝘁𝗮𝗻𝗰𝗲 𝘁𝗵𝗮𝘁 𝗶𝘀 𝗰𝗮𝗽𝗮𝗯𝗹𝗲 𝗼𝗳 𝗰𝗮𝘂𝘀𝗶𝗻𝗴 𝘁𝗵𝗲 𝗶𝗹𝗹𝗻𝗲𝘀𝘀 𝗼𝗿 𝗱𝗲𝗮𝘁𝗵 𝗼𝗳 𝗮 𝗹𝗶𝘃𝗶𝗻𝗴 𝗼𝗿𝗴𝗮𝗻𝗶𝘀𝗺 𝘄𝗵𝗲𝗻 𝗶𝗻𝘁𝗿𝗼𝗱𝘂𝗰𝗲𝗱 𝗼𝗿 𝗮𝗯𝘀𝗼𝗿𝗯𝗲𝗱. verb 𝗮𝗱𝗺𝗶𝗻𝗶�...