Minho
Ich halte das bald alles nicht mehr aus. Jeder Tag fühlt sich einfach nur noch beschissen an und ich hab das Gefühl mit gar nichts mehr zufrieden zu sein.
Meine Wohnung ist komplett unordentlich, weil ich dauernd irgendwelche Wutanfälle hab und irgendwas umschmeiße, aber das stört mich nicht mehr. Und Lust dazu, das Ganze aufzuräumen hab ich so oder so nicht.
Jeden Tag sehe ich so viele Menschen.
Im Bus.
In der Bahn.
Auf der Straße.
Aber keiner von ihnen ist besonders.Jisung ist besonders.
Und genau deshalb will ich ihn ja auch zurück. Ich liebe seine Art, vor allem wenn er schüchtern ist. Aber leider meinte dieses kleine Miststück ja mich zu verlassen. Weil ich mich nicht unter Kontrolle habe. Lächerlich.
Ich habe alles im Griff und komme super klar. Ein, zwei Mal bin ich vielleicht ein bisschen wütend gewesen, aber danach war wieder alles okay. Wir haben uns vertragen und die Sache war weg vom Tisch.
Safe liegt das an seinem tollen besten Freund. Wie hieß der noch gleich? Hyun- Hyunjin? Glaub schon, keine Ahnung. Ist mir aber eigentlich auch egal. Jisung war derjenige, der es letztendlich gesagt hat und das wird er bereuen.
Wenn ich ihn schon nicht haben kann, dann gar keiner. Und genau dafür werde ich sorgen. Wie genau weiß ich noch nicht, aber ich bin mir sehr sicher, dass ich das schaffen werde.
Gedroht hab ich ihm ja wenigstens schon mal.
Ob er jetzt Angst hat? Wahrscheinlich schon.
Schade, ich hätte in dem Moment wirklich gerne sein Gesicht gesehen. So angsterfüllt und hilfesuchend. Normalerweise wäre er jetzt zu mir gekommen und hätte Schutz gesucht. Wie sehr ich das doch vermisse.
Wütend knalle ich meine Hand gegen die kalte Steinwand der Dusche, in der ich gerade stehe. Weil ich so wütend bin, mache ich es noch ein paar mal öfter. Ich ignoriere den Schmerz gekonnt und betrachte nun schon fast etwas fasziniert meine blutende Hand. Durch das laufende Wasser wird es zwar immer wieder weggespült, aber trotzdem kommt ja immer noch etwas nach.
Seufzend lasse ich das Wasser weiter auf mich hinunter prasseln und fahre mir mit beiden Händen durch die Haare. So bleibe ich ein paar Sekunden stehen. Wahrscheinlich sehe ich jetzt aus wie jemand in einem dieser Drama-Filme.
Ein raues Lachen verlässt meine Lippen, während ich darüber nachdenke und gehe dann aus der Dusche. Ich nehme mir ein Handtuch und trockne mich dann langsam ab. Dabei mustere ich immer wieder meinen gut gebauten Körper.
Bis vor kurzem konnte ich noch Jisung's sanfte Lippen darauf spüren. Aber das ist jetzt wohl auch vorbei.
Erneut wütend schmeiße ich das Handtuch zu Boden und ziehe mir dann etwas über, allerdings nur untenrum, da ich sowieso noch trainieren will. Es ist mir wichtig, dass mein Körper gut durchtrainiert ist. Ohne Sport könnte ich so oder so nicht leben.
Also gehe ich in mein Wohnzimmer und fange mit einem einfachen Workout an. Das ist das mindeste, was ich pro Tag mache. Meistens wird es eher etwas mehr. Oder auch viel mehr, kommt immer auf den Tag an.
Und ich bin auch verdammt froh, dass ich alleine wohnen kann. Bei meiner ätzenden Familie hätte ich es sowieso nicht viel länger ausgehalten. Aber die mochten mich anscheinend auch nicht so und deshalb passt es wohl von beiden Seiten ganz gut, dass ich ausgezogen bin.
Sport mache ich circa eine Stunde und stelle mich danach verschwitzt vor den Spiegel. Ich betrachte meine Muskeln und lächle zufrieden. So passt mir das gut. Und diesen Anblick hat Jisung freiwillig aufgeben. Tze. Er vermisst das bestimmt und träumt von mir.
Aber gerade würde ich ihm einfach nur gönnen, dass er Angst hat. Und das hat er mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit. Grinsend denke ich erneut über sein Gesicht nach. Mit großen Augen und einfach nur ängstlich aussehend. Trotzdem süß irgendwie.
Eigentlich könnte ich jetzt schon wieder duschen gehen, aber ich belasse es bei etwas Deo. Dann streife ich mir mein Shirt über den Kopf und gehe in die Küche. Ich laufe durch ein paar Scherben von zersplitterten Gläsern und Tellern, aber es stört mich nicht. Wie meine Füße aussehen ist mir doch egal.
Wie in Zeitlupe koche ich mir etwas zu Essen und sehe dabei immer wieder aus dem Fenster. Sonst saß Jisung oft auf der Fensterbank und hat mir zugeschaut.
Ich bekomme ihn schon zurück.
Und wenn nicht, dann bekommt ihn niemand.
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poisoned - stray kids
Fanfic𝗽𝗼𝗶𝘀𝗼𝗻 /ˈpɔɪz(ə)n/ noun 𝗮 𝘀𝘂𝗯𝘀𝘁𝗮𝗻𝗰𝗲 𝘁𝗵𝗮𝘁 𝗶𝘀 𝗰𝗮𝗽𝗮𝗯𝗹𝗲 𝗼𝗳 𝗰𝗮𝘂𝘀𝗶𝗻𝗴 𝘁𝗵𝗲 𝗶𝗹𝗹𝗻𝗲𝘀𝘀 𝗼𝗿 𝗱𝗲𝗮𝘁𝗵 𝗼𝗳 𝗮 𝗹𝗶𝘃𝗶𝗻𝗴 𝗼𝗿𝗴𝗮𝗻𝗶𝘀𝗺 𝘄𝗵𝗲𝗻 𝗶𝗻𝘁𝗿𝗼𝗱𝘂𝗰𝗲𝗱 𝗼𝗿 𝗮𝗯𝘀𝗼𝗿𝗯𝗲𝗱. verb 𝗮𝗱𝗺𝗶𝗻𝗶�...