poisoned - stray kids

end

Hyunjin

Mittlerweile ist es abends und Seungmin müsste wahrscheinlich bald nach Hause, aber er beschließt, einfach hier zu bleiben. Ist mir auch ziemlich recht so, denn ich will nicht alleine sein.

Und außerdem- Ich hab keine Ahnung, ob ich ihn jetzt schon als meinen Freund betiteln kann, aber der Kuss hat ja eigentlich für sich gesprochen. Und nein, es war nicht nur einer.

Mittlerweile liegen wir beide in meinem Bett. Ich kuschle mich nah an Seungmin, während dieser sanft durch meine Haare streicht. Mehr oder weniger habe ich mich zwar schon beruhigt, aber mich nimmt das einfach alles immernoch viel zu sehr mit. Ich hätte einfach besser aufpassen sollen. Dann würde es jetzt allen gut gehen.

Aber nein, ich kann ja nicht mal auf meinen besten Freund aufpassen.

"Hör auf so viel zu denken. Schlaf lieber.", murmelt Seungmin und sieht mir dabei in die Augen.

"Aber ich hab so viel falsch gemacht..."

"Hast du nicht... Aber wenn du jetzt nicht schläfst, machst du's doch auch nicht besser. Du brauchst mal ein bisschen Ruhe...", erwidert er und letztendlich hat er ja auch irgendwie recht. Vielleicht sollte ich wirklich ein bisschen schlafen.

Also schließe ich meine Augen und kuschle mich noch näher an Seungmin. Tatsächlich drifte ich einige Minuten später auch schon weg und wache erst am nächsten Morgen wieder auf.

"Hey.", flüstert Seungmin leise, als er bemerkt, dass ich aufgewacht bin und ihn müde ansehe.

"Na...", gebe ich murmelnd zurück und gähne dann einmal kurz. Es tut definitiv gut, mal wieder etwas länger geschlafen zu haben, denn die letzten Nächte waren purer Horror. Ich war fast durchgehend wach.

"Besuchen wir heute Jisung? Ich würd auch ganz gerne wissen, wie's ihm so geht.", sagt er dann, weshalb ich mich leicht anspanne, aber trotzdem nicke.

"Ich hoffe so, dass er bald aufwacht und alles gut wird..."

"Das wird es, Hyunjin. Du hast doch selbst gesagt, dass die Ärzte meinten, dass seine Chancen gut stehen. Wir sollten da positiv rangehen, sonst tut es nur weh.", meint er und streicht mir über die Wange.

"Ich bin so unfassbar glücklich, dass du wieder da bist. Und allgemein, dass ich dich hab...", entweicht es mir, aber es ist wirklich so. Seungmin war schon immer ein super toller Freund und das hat sich nicht ansatzweise geändert.

"Ich bin genauso froh, dass ich dich in meinem Leben habe, Jinnie.", und damit liegen seinen Lippen auch schon wieder auf meinen. Dieses Gefühl ist einfach wundervoll und ich merke immer wieder, dass ich mir sicher bin, dass er der richtige ist.

Eine Weile liegen wir noch nah beinander, stehen dann aber irgendwann auf, um uns fertig zu machen. Jisung wollen wir ja so oder so noch besuchen. Auch wenn mir jetzt schon klar ist, dass es wieder ziemlich weh tun wird. Er soll doch einfach nur wieder aufwachen...

"Willst du was frühstücken?", frage ich Seungmin, als wir aus dem Badezimmer zurück in mein Zimmer gehen.

"Schon, ja. Aber sag mal, was ist eigentlich mit Schule? Ich bin ja noch ein paar Tage freigestellt, aber du?", fragt er, aber ich antworte nur mit einem Schulterzucken. Ihm wird schon bewusst sein, dass ich schwänze. Ist mir jetzt aber auch egal, ich mach es ja sonst fast nie.