Kapitel 4 (Ribiselpfote)

35 6 5
                                    

Wie haben die ersten drei Kapitel hinter uns und die Hauptcharakter kennengelernt.
An dieser Stelle bitte ich euch um eine kleine Rückmeldung.
Wie gefällt euch die Geschichte bisher?
Wer ist euer Lieblingscharakter?
Das würde mich sehr interessieren, lasst es mich wissen :)
______________________________________

Die Sammelpatroullie war mit vielen Ästen, Zweigen und Flechten ins Lager zurückgekehrt und sie warfen alles auf einen großen Haufen.

Mit diesen Materialien würden sie später die Baue wieder zusammen bauen und auch die Nester erneuern.

"Die Sonne steht schon ziemlich hoch, findest du nicht?" fragte Ribiselpfote ihren Vater.

Eschenbach antwortete: "Ja, aber sieh nur: Das gesamte Lager ist fast eingerissen. Das alte Material muss nur noch entsorgt werden, dann können wir alle zusammen essen."

Die Schülerin schnurrte. Das mochte sie an diesem Tag am liebsten. Das gemeinsame Festmahl.

Der Beutehaufen war gefüllt und am Abend würden noch mehr Patroullien auf die Jagd gehen damit es für morgen auch noch etwas gab.

Aber sobald die Baue fertig zerstört waren, setzten sich alle in den kühlen, angenehmen Schatten der großen Weide, die in der Mitte des Lagers trohnte und mit ihrem dichten und langen Blätterdach einen gemütlichen Platz spendete.

Dann würden alle, egal wie alt, egal welcher Rang, zusammen liegen, sich die Zunge geben und ihre Beute vernichten. Sie würden ein Clan, eine Familie sein und einfach das Clanleben genießen.

Dieser Gedanke erfüllte Ribiselpfote mit Vorfreude auf das Festmahl. Ihr Magen knurrte bereits bei dem Anblick des vollen Beutehaufens und der wohlgenährten Tiere darauf.

"Noch nicht, Ribiselpfote. Um dir den Hunger zu vertreiben kannst du ja mithelfen die Überreste zu beseitigen. Frag doch...Rostpfote ob er dir hilft" schlug der zweite Anführer vor.

Der großen, bereits muskolöse Schüler mit dem kurzen, rostroten Fell und den stechenden, grünen Augen half gerade einen langen und dicken Ast aus dem Lager zu schleifen. Er machte die hauptsächliche Arbeit während der Krieger nur das andere Ende mit dem Kopf anstupste.

"Wirklich? Er scheint ziemlich beschäftigt zu sein mit seinem...Ast" sprach sie und schüttelte den Kopf.

"Dann hilf eben jemand anderes. Wie wäre es mit...Drosselflug. Er sieht aus als bräuchte er Hilfe" schlug der Kater vor und ging seines Weges.

Ribiselpfote rollte mit den Augen und ging zu dem jungen Krieger.

"Kann ich dir helfen?" fragte sie freundlich. Sie wusste wie man andere manipuliert.

"Klar. Aber du musst nicht so tun als wärst du erfreut darüber etwas mit mir zu machen. Ich habe gesehen das du deine Augen gerollt hast" meinte er ein wenig zerknirscht. Und stemmte dann den Ast auf seine Schulter so wie auch Ribiselpfote.

"Es war nicht wegen dir sondern wegen der Arbeit. Ich sterbe vor Hunger und muss helfen hier alles sauber zu machen" meinte sie entschuldigend. Es kam nicht oft vor das jemand ihren Schwindel durchschaute.

"Ich auch. Ich könnte den ganzen Frischbeutehaufen mit einem Haps vernichten" lachte er leicht.

Auch Ribiselpfote lachte, aber es war nur ein leichtes, eher schüchternes Lachen.

"Du bist also gerade vor zwei Sonnenaufgängen Krieger geworden, hm?" fragte sie um dir Stille, die sich gebildet hatte, zu durchbrechen.

"Ja. Es ist immer noch seltsam mich nicht mehr Drosselpfote zu nennen." meinte er belustigt.

"Und wie ist das so?" fragte sie weiter. Ihre Zeremonie war auch nicht mehr weit entfernt nur mehr ein paar Monde.

"Naja. Ich dachte immer als Krieger wärst du frei aber so ist es nicht. Du bist von Verantwortung umgeben und wenn dann noch ein Schüler dazu kommt..."Erklärte er schukterzuckend und legte den Ast auf den Boden des Schlmutzplatzes. Sie bauten daraus eine kleine Mauer damit die Jungen nicht mehr durch diesen in den Wald fliehen könnten.

"Ich dachte als Krieger hätte man keine Verantwortung, keine Pflichten mehr" miaute sie beim Rückweg.

Sie hoben den nächsten Ast, an dem ein paar Flechten hingen auf und gingen denselben Weg wieder. Neben ihnen trugen weitere Katzen die Äste und sogar die Jungen halfen indem sie die Flechten und Moose hinterher trugen.

"Nein. Ich habe mehr Pflichten und viel mehr Verantwortung. Schließlich muss ich auf euch aufpassen" lachte er "Aber ich will dich nicht verängstigen. Es ist auch ein tolles Gefühl ernst genommen zu werden." miaute er nickend.

Schweigen hatte den Platz zwischen ihnen gefüllt und sie trugen einen Ast nach dem nächsten aus dem Lager zu dem Schmutzplatz.

Die Lichtung leerte sich mit jedem Mal das sie wieder zu der Lichtung kamen.

Sie erzählten sich verrückte und lustige Geschichten, seltsame Vorkommnisse und amüsante Fehler die andere gemacht hatten.

Doch dann war dir Lichtumg geleert. Kein Ast, kein Moos lag mehr dort und alles war so still.
Die Sonne stand nicht mehr besonders hoch, es wurde bald Abend und alle Katzen versammelten sich unter der großen Weide.

Ribiselpfote legte sich zu ihrem neuen Freund, Drosselflug.

"Meine lieben Clankameraden." sprach Finsterstern von einem Ast der Weide herab. "Krieger, Schüler sogar Junge haben heute geholfen den Platz aufzuräumen und die alten Baue abzubauen. Seht euch euer Werk an. Die Lichtung ist leer sowie unsere Bäuche. Ich will keine lange Rede führen, also haut rein und nehmt euch zu essen. Es ist genug da. Danach bitte ich Eschenbach neue Jagdpatroullien zu bilden" beendete sie ihre Rede und sprang von dem Baum herab.

Sie nahm sich als erste vom Beutehaufen und legte sich an die Lichtung.

Danach kamen die Königinnen, die ihren Jungen die Beute brachten und die Ältesten.

Dann die Krieger, Schüler und Heiler.

Für alle war gesorgt, jeder hatte zu essen und der Frischbeutehaufen war nur ein wenig geschrumpft. Es würde zwar noch für den nächsten Tag reichen, aber Eschenbach würde dennoch eine Patrouille schicken. Das fühlte Ribiselpfote.

Sie lag zusammen mit Drosselflug, Distelkralle, Foockenhimmel und Rostpfote auf der Lichtung, fraß ihr Eichhörnchen und sprach mit den Katzen.

Die Sonne wanderte immer weiter und erleuchtete die Lichtung mit einem sanften rot. Sie verschwand hinter den Baumwipfeln und der Wald war in Schwarz gehüllt.

Warrior Cats-Zeit der StilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt