Kapitel 34 (Ribiselpfote)

13 2 0
                                    

(Heute wird es ganze drei Kapitel geben, da ich vergessen habe sie hochzuladen. Sorry :))

Als Laubpfote gehen musste, um die Verwundeten zu versorgen, lag Ribiselpfote allein in ihrem Nest.

Sie hatte seine Nähe eigentlich genossen. Die Wärme die er ausstrahlte, die Sicherheit. In seiner Anwesenheit hatte Ribiselpfote sogar schlafen können ohne Alpträume zu haben.

Die schwarzen Augen des Fuchses verfolgten sie in ihren Träumen und obwohl sie müde war, wollte sie ihre Augen nicht schließen.

Sie sah dann Wacholderbeere, wie sie blutüberströmt da lag und sie anlächelte.

Alles hat einen Grund. Du wirst verstehen wenn der Winter in dir ist...

Das waren ihre letzten Worte gewesen, aber Ribiselpfote verstand, so sehr sie sich auch den Kopf zerbrach, nicht was sie damit gemeint hatte.

Alles hat einen Grund...der Winter...in dir...

Ribiselpfote mochte den Winter nicht. Es war kalt, nass und es gab keine Beute.

Der Winter war gefährlich, es starben viele Katzen wenn er das Land erreicht hatte und den Schnee mit sich brachte.

Ribiselpfotes Kopf dröhnte schon vor den ganzen Gedanken die unaufhörlich durch ihren Kopf flogen und sie durcheinander brachten.

Sie brauchte frische Luft und stand mit wackeligen Beinen auf um auf die Lichtung zu gehen und die Sonne zu genießen.

Wind brachte die Blätter der hohen Bäume zum Rascheln und die dünnen Stämme, hoch oben im Himmel, bogen sich nach seinem Willen.

Es war eher kalt, nicht einmal die Sonne konnte sie wärmen.

Gelbe, rote und orange Blätter tanzten im Wind herum und wurden von Bäumen gerissen.

Sie flogen umher und landeten irgendwann auf dem Boden nur um noch einmal hochgehoben zu werden und zum nächsten Platz zu fliegen.

Ribiselpfotes Fell wollte mit dem Wind gehen, aber zum Glück der Schülerin blieb es an ihr haften.

Sie sah sich um.

Wie hatte sie nicht bemerken können das der Blattfall schon so weit vorran geschritten war?

Die Bäume waren beinahe kahl, der Waldboden war vom knisternden, bunten Blättern bedeckt und das Wetter wurde mild.

Die Sonne konnte keine Wärme mehr hervor locken und es würde nicht mehr lang bis zum ersten Schnee dauern.

Erschrocken sah die Schülerin sich um.

Sie war nun dreizehn Monde alt, bereit eine Kriegerin zu werden.

Doch es war unmoglich das sie so alt war. Sie erinnerte sich an ihre Schülerzeremonie als wäre sie gestern gewesen und an ihre Zeit als Junges.

Sie sah sich um und erblickte Grünblatt, der auf sie zu kam.

"Ribiselpfote. Ich...ich habe Neuigkeiten" miaute der Kater, aber er schrie nicht und sein böser, strenger Blick war ebenso verschwunden.

Im Gegenteil. Er sah müde aus, traurig
Seine Augen waren etwas eingefallen, aber leuchteten immer noch im strahlenden grasgrün. Sein Fell wurde an manchen Stellen bereits grau und er sah nicht mehr aus, wie der Krieger der sie einst trainiert hatte. Grünblatt war alt geworden.

"Schau mich nicht so an! Auch ein Held altert, das ist ganz normal!" miaute er und da war er wieder, der strenge Ton in seiner Stimme, den er nicht einmal zu verstecken versuchte.

"Was sind das für Neuigkeiten?" fragte sie doch tief in ihrem Inneren wusste sie bereits was er sagen würde.

"Du...du bist alt genug. Alt genug eine Kriegerin zu werden" erzählte er und Ribiselpfote konnte schwören seine Augen wurden feucht, bis er mehrere Male hintereinander blinzelte.

"Ich kann es selbst nicht glauben. Schließlich bist du immer noch so klein wie ein Junges und siehst immer noch aus wie eines, aber du wirst erwachsen. Ich bin sehr zufrieden mit deinen Leistungen... und ich bin ein stolzer Mentor." brachte er über die Lippen und Ribiselpfote lächelte ihn an.

"Das ist das netteste was du jemals zu mir gesagt hast" miaute sie und legte ihre Nase auf seine Schulter.

"Ich danke dir, das du mich stark gemacht hast" hauchte sie und der Kater legte seinen Kopf auf den ihren, was nicht besonders schwer war, da er einen Kopf größer war als sie.

"Du warst meine letzte Schülerin und wohl meine beste. Nur Jagen, das solltest du unbedingt trainieren" scherzte er und Ribiselpfote fuhr erschrocken zurück.

Doch Grünblatt lachte nur herzhaft.
"Ja, dein Mentor ist alt. Meine Knochen schmerzen und mein Fell wird grau. Ich gehe in den Ältestenbau  und werde dort auch hoffentlich sterben. Nicht jeder hat das Glück, so alt wie ich zu werden"

Ribiselpfote konnte es immer noch nicht fassen, da so viel Zeit vergangen war. So lange war sie nun schon eine Schülerin, hatte gelernt zu jagen und zu kämpfen. Zu klettern und zu schwimmen. Jetzt sollte sie auf eigenen Pfoten stehen und vielleicht sogar selbst einen Schüler ausbilden...

"Wann...wann ist meine Prüfung?" fragte sie ihren alten Mentor.

"In zwei Tagen. Schmetterlingspfote und Rostpfote werden diese Prüfung auch absolvieren und die Jungen werden zu Schülern. Schließlich kann unser Schülerbau nicht leer stehen" miaute er und ging zum Frischbeutehaufen.

Ribiselpfote setzte sich hin.

Sie war zwar in guter Verfassung, hatte nicht viele Verletzungen im Fuchskampf bekommen, aber sie fühlte sich gerade jetzt so schutzlos wie ein Junges.

Eigentlich hätte sie sich freuen sollen, sie wurde Kriegerin, aber dann dachte sie an Drosselflug.

Sie könnte ihm nicht mehr aus dem Weg gehen. Er musste verschwinden...so schnell wie möglich.

Was es auch kosten würde...

Warrior Cats-Zeit der StilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt