Kapitel 31 (Taubenpfote)

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Ich veröffentliche das Kapitel heute, da ich morgen keine Zeit haben werde.
Ich ändere die Uploadzeiten in !Freitag und Dienstag!

Taubenpfote wachte auf. Alles war noch ruhig, aber die Sonne strahlte sanft seinen grauen Pelz an, das fühlte er.

Auf leisen Pfoten ging er aus dem Heilerbau und setzte sich hin.

Der Duft nach Tod war verzogen, die Ältesten hatten Schneewolkes Leiche wohl aus dem Lager geschafft und sie vergraben.

Doch die Luft war noch leicht süß und Taubenpfote roch, das die Ältesten gerade erst losgegangen waren.

Sie würden an die Grenze gehen müssen, zum Sternensee, dem Versammlungsort der Katze und sie dort begraben wie die Katzen der Clans es schon seit Generantionen machten.

Als Taubenpfote an die Versammlungen der Clans dachte, fiel ihm ein, das sie bald eine Heilerversammlung haben würden und zum See der Ahnen gehen müssten, der am Mondclan-Territorium lag.

Eigentlich war es gar kein See, wie es ihm erzählt wurde. Eher ein großer Teich, aber Teich der Ahnen klang eben nicht so gut.

Er bemerkte einen Geruch neben ihm, es war Minzblatt.

"Wir haben seit einem Mond keine Heilerversammlung gehabt. Bist du aufgeregt?" fragte sie und setzte sich neben den Schüler.

"Nein. Nicht wirklich. Ich kenne Wacholderbeere und Laubpfote schon, sie sind nichts besonderes" antwortete er nur.

Die Heilerversammlung war den letzten Mond ausgefallen, weil Lichterstern ihnen verboten hatte dorthin zu gehen und sich mit den Katzen des Mondclans zu treffen. Sogar Wachen hatte er aufgestellt, so wichtig war es ihm, sie im Lager zu behalten.

"Dieses Mal ist er gütiger, bestimmt und lässt uns gehen. Er hat mir sein Wort gegeben" miaute sie und legte ihren Schweif auf die Schulter des Schülers.

"Erwähne aber nicht das wir geschwächt sind. Ich vertraue Wacholderbeere zwar, aber sie ist ihrer Anführerin zu treu ergeben. Finsterstern hat ihr bestimmt angeordnet das sie ihr erzählen soll, wie es um unsere Krieger steht" miaute sie mit einem leichten Knurren in der Stimme.

"Wieso sind Lichterstern und Finsterstern Anführer? Wenn du mich fragts sind sie nicht besonders gut darin ihren Clan zu leiten" sagte Taubenpfote kopfschüttelnd.

Er spürte dir Sorge in Minzblatts Blick, obwohl er sie nicht sehen konnte.

"Ich weiß es nicht und ich gebe dir recht, aber sag das nicht so laut. Lichterstern wird wütend wenn jemand seinen Posten in Frage stellt" miaute sie mit gedämpfter Stimme.

"Ist mir egal. Will er mich umbringen? Schön. Dann wird der ganze Clan gegen ihn sein und ihn töten. Sie hättet keinen Respekt mehr vor ihm und Brandsturm wäre Anführer. Er ist sowieso besser als diese beiden Mäusehirne" knurrte er ohne auf die Lautstärke seiner Stimme zu achten.

Dann stand er auf und ging weg von seiner Mentorin. Er wollte nicht mehr darüber belehrt werden wie man jemanden Respekt zeigte. Lichterstern hatte diesen Respekt nicht verdient und würde es auch nie, wenn er weiterhin so dumme Entscheidungen träfe.

Stur ging er Richtung Wald. Er wusste zwar, das er im Wald schutzlos und nicht vor Bäumen behütet wäre, aber das war ihm nun egal. Er wollte dieses Lager nicht mehr spüren, nicht mehr hören und nicht mehr riechen.
Zu diesem Moment war er froh, nichts sehen zu können.

Es war ein Wunder, als Taubenpfote wieder ins Lager kehrte, ohne sich eine Beule geholt zu haben.

Er hatte es geschafft durch den Wald zu gehen, ohne gegen einen Baum zu stoßen und hatte sogar einige Kräuter gefunden.

Als Minzblatt den Kater sah, atmete sie aus.

"Taubenpfote! Wir dachten du würdest bewusstlos im Wald liegen!" rief sie beinahe panisch aber Taubenpfote schüttelte nur den Kopf.

"Ich bin blind, nicht blöd" miaute er und ging ohne weitere Worte in den Heilerbau wo er die gefundenen Kräuter einsortierte.

Doch kurz nachdem er alles fertig gelagert hatte, näherte sich ein Kater.
Farnschatten.

Ohne sich umzudrehen, fragte der Schüler:
"Was kann ich für dich tun, Farnschatten?"

"Ich habe wieder Schmerzen am Bauch und brauche deine Hilfe" knurrte er vor Schmerzen.

Nun war Taubenpfote aufmerksam.

Der dunkle Kater hatte einem tiefen Schnitt am Bauch abbekommen, als sie gekämpft hatten und Taubenpfote hatte eigentlich gedacht es wäre schon besser geworden, aber jetzt stieg ihm der ekelhaft Geruch von Eiter und Blut in die Nase.

Er rümpfte angeekelt die Nase und auf seiner Zunge lag wieder der metallische Geschmack des Blutes, obwohl er es nur roch.

"Folge mir" befahl er und ging aus dem Kräuterlager in den Verletztenbau bei dem er  Farnschatten ein Nest zeigte, in das er sich legen sollte.

Der Kater hörte das Rascheln der trockenen Zweige und des weichen Mooses als der Kater sich vorsichtig auf das Nest senkte.

"Ich brauche deine Hilfe jetzt. Beschreib mir wie die Wunde aussieht" miaute er bestimmt und beugte sich etwas hinunter um die Wunde genauer untersuchen zu können.

Farnschatten begann ihm die Wunde zu erklären:
"Sie ist aufgeplatzt, hat dieselbe Größe wie zuvor und irgendetwas gelben vermischt sich mit dem Blut. Eine braune Kruste ist drum herum, die juckt"

Taubenpfote nickte. In seinem Kopf hatte sich bereits ein Bild dazu entwickelt und er sagte:
"Das gelbe da ist Eiter. Es bedeutet nichts Gutes. Deine Wunde hat sich entzündet. Irgendwie ist Dreck hinein gelangt und hat alles schlimmer gemacht. Ich muss sofort die nötigen Dinge besorgen, das kann gefährlich werden"

Als er die nötigen Kräuter, Mutterkraut, Brennesseln und Gänsefingerkraut, geholt hatte und sie auf ein getrocknetes Eichenblatt gelegte hatte, begann er mithilfe seiner Zähne und Pfoten die Blätter der Brennessel herunter zuzupfen.

Er spürte das brennen an seinen Pfoten, als er das Kraut anfassen, aber das interessierte ihn jetzt nicht.

Er zerkaute die Blätter und nahm auch das Gänsefingerkraut in den Mund.

Er legte es zerkaut auf die Wunde und rieb die Wunde damit ein.

Farnschatten versteifte sich und biss die Zähne zusammen, doch Taubenpfote hörte nicht auf die Salbe zu verschmieren.

Dann legte er das Mutterkraut vor den Kater und miaute streng:
"Iss das."

Zögernd nahm der verletzte Kater das Kraut in den Mund und kaute es angewiedert hinunter.

"Ich muss nur mehr die Spinnenweben um deine Wunde binden, dann kann die Wunde wieder heilen" meinte der Kater, nahm die Spinnenweben und legte sie auf den Riss im Bauch.

"Du warst zu wild unterwegs. Ich habe dich gewarnt das das passieren kann, aber du wolltest nicht hören" zeterte der Heilerschüler und roch an der Wunde.

Der Geruch nach Eiter und Blut war verschwunden und jetzt stieg ihm nur mehr der Duft der zerkauten Kräuter im die Nase.

Sein Mund brannte sowie seine Pfoten, dadurch das er mit dem frischen Brennessel gearbeitet hatte und er leckte seine Pfoten sauber.

"Sollte es weitere Probleme geben, melde dich frühzeitig bei mir oder Minzblatt" wies er an und ging aus dem Lager um seinen Mund auszuwaschen.

Sein Maul brannte schrecklich und er hatte das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben aber er wusste nicht was.

Warrior Cats-Zeit der StilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt