Mit hoffnungsvollem Blick wandte ich mich nun dem Rinnegan-Träger zu, dieser war jedoch schlicht und einfach verwirrt. Vielleicht weil ich ihn so ansah? Könnte aber auch an den alten Narben auf meinem Arm liegen, die er sich da gerade ganz genau ansah. Hmm, wer weiß das schon so genau? Ist ja auch egal, so entzog ich ihm mein Arm, war doch etwas unangenehm, weil seine Hand abnormal kalt war. Wie so 'n richtiger Kühlschrank eben... dabei musste ich dann an zwei ganz gewisse fiktive Personen denken, die solche Kühlschränke waren. Leise kichernd stand ich nun mit beiden Beinen auf dem Balkon. Meine Halluzinationen sind echt nicht von schlechten Eltern, so echt wie der aussah. Aber wäre es eine Halluzinati- "Du bildest dir das nicht ein. Ich bin wirklich da. Und ja die zwei Personen, an die du gerade gedacht hast, sind wirklich unterkühlt. Deinen hoffnungsvollen Blick kannst du dir sparen, ich werde dich nicht töten."
Beleidigt zog ich ne Schnute und setzte mich auf meinen Stuhl. Und ja, mir sehr wohl bewusst, dass der Typ Gedanken lesen konnte, aber schließlich bildete sich mein Hirn das ja nur ein. Haha, ich sollte wohl mal wieder in die Klinik, mein Hirn ist nicht mehr funktionsfähig, war aber irgendwie absehbar.
Der Typ vor mir seufzte genervt auf, packte meine Schultern und zwang mich dazu, mich aus meinem Sitz zu erheben, ließ mich aber nicht los. Schulter zuckend wank ich ihm ab, mir beweisen zu müssen, dass er da ist, ist schließlich nicht das erste Mal, dass mein wundervolles Gehirn Leute projiziert, die nicht da waren. War mir recht schnuppe, der Typ jedoch ließ mich nicht aus den Augen. Dann verlor ich den Boden unter meinen Füßen, ich flog direkt über dem Kindergarten, wo sich zum Glück, kein Kind befand. Wie ich Kinder hasse...
Bevor ich dann aber realisierte, dass ich in der VERDAMMTEN LUFT stand, hielt mir der Typ irgendwie den Mund und ließ mich nicht fallen. Dann fragte er mich, ob ich leise bleiben würde, sobald er die Hand weg nahm. Ich nickte zögerlich, er nahm die Hand weg. "Wie machst du das? Mein Hirn ist nicht kreativ genug für sowas... Und diese Rinnegan, dann noch die weißen Haare... Bist du ein Ootsutsuki?" also manchmal muss ich mich für meine Neugier echt schämen. Ich, eine Normalsterbliche, die eigentlich ihr ganzes Leben bereut, steht hier, IN DER LUFT und befragt erstmal den Mann, der sie umbringen könnte. Puh, zum Glück habe ich ja einen Todeswunsch, also nahm ich das mit einem Achselzucken hin. Der Typ währenddessen hatte nur mein Minenspiel beobachtet, verkniff sich dabei jedoch nur schwer ein Lachen. Ja, ich bin eine komische Person, das gebe ich ja zu, aber soooooo...
Geknickt ließ ich den Kopf hängen, irgendwie hatte ich auf einmal schlechte Laune. Was zum Jashin stimmt eigentlich nicht mit mir? Seit Tagen hatte ich wieder so krasse Stimmungs-Schwankungen. Und die vom feinsten... Und wehe einer glaubt, dass ich schwanger bin, denn ich hatte bereits einen Test gemacht und der war negativ! Ok, jetzt geht das schon wieder los, ich muss doch komplett geisteskrank auf den Typen wirken.
...
Naja, irgendwie bin ich das ja auch. "Könnten wir das endlich hinter uns bringen und du bringst mich um? Ich habe echt kein Bock mehr auf dieses verfickte Leben. Bitteeeee, bring mich um!" schon flehend habe ich zu ihm hochgeblickt, dem Typen schien das aber irgendwie egal zu sein, was ich sagte. Ach langsam kann mich mein Karma mal, jetzt ist da jemand, der mich ohne mit der Wimper zu zucken, umbringen könnte. Und dann macht der das nicht. Mit einem Schlag meinerseits, verschwand seine Hand von meiner Schulter, sowie meine Fähigkeit zu fliegen. Erschrocken drehte ich mich dem Boden zu, der mir endlich mein Ende bereiten würde, wenn ich richtig (also mit Kopf, Rippen oder mit meinem Rücken auf den Steinen landete) landen würde. Ein breites Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, ich würde endlich zu meiner Schwester gelangen!
Dann kam mein Körper auf dem Boden auf, ich spürte wie meine Rippen brachen und sich in meine Lunge und andere Organe stachen. Ein Schwall Blut kämpfte sich durch meine Luft- und Speiseröhre, welches ich ausspuckte. Der Typ von gerade landete neben mir und schien komplett entsetzt darüber, dass ich im Sterben lag. "...noch nicht so weit...-ber... weiß nichts... falsche Welt..." verstand ich, jedoch bildete sich immer mehr schwarze Punkte in meinem Sichtfeld. Ich konnte ihn kaum noch hören, das Rauschen war einfach zu laut.
Wie alle immer in den Romanen beschrieben, war es, als würde mein ganzes Sein nur durch ein Tunnel mit der Außenwelt verbunden sein. Ziemlich krass, aber ich ließ es zu. Auch diese kalte Taubheit, die sich in meine Gelenke ausbreitete und mir den wahrhaftigen Tod versprachen. Endlich, endlich konnte ich wieder zu ihr zurückkehren, meinem kleinen Engel, meinem viel zu großen Teil meines Herzens. Zu ihr, der ich so viel angetan habe, ohne zu wissen, wie schlecht es ihr eigentlich ging. Ich war so verdammt egoistisch...
Ich war unfair und ungerecht zu ihr, obwohl sie für mich wie eine Erlöserin war. Tränen liefen mir übers Gesicht, mein Blick richtete sich in den Himmel, in dem ich zartrosa Flügel erkennen konnte. Mein Körper hauchte ihren Namen, während mein Geist ihr zuschrie vor Freude. Ich hatte sie so sehr geliebt. Dann färbte sich meine Welt in tiefes Schwarz, die Geräusche, der Wind und auch die Schmerzen verschwanden. So fühlte es sich also an, zu sterben...
Ich hoffe für dich, mein Engel, dass es auch für dich eine Erleichterung gewesen war. "Ich möchte nicht mehr kämpfen... darf ich gehen, bitte?" es war ein leises Hauchen, welches an meinem Ohr kitzelte, vor meinen Augen bildete sich eine Szene. Meine Mutter, direkt neben meiner todkranken Schwester. Ihre rechte Gesichtshälfte aufgeplatzt und blutig, komische dunkle Bollen fraßen sich durch ihr Gesicht. Das eine Auge zu geschwollen, das andere tränte stark. Ein Schluchzen drang aus meinem Mund, ich spürte die ersten Tränen hinunter laufen. Meine Mutter neigte ihren Kopf zu ihr und gab meiner Schwester einen Kuss auf die Stirn. Sie waren beide komplett abgemagert, meine Schwesterbleich und keinerlei Lebensfreude mehr in ihrem Blick. Sie war abgehetzt, man sah ihr die Schmerzen an, meiner Mutter jedoch auch. Sie hatte immerhin ihren Engel verloren, das wusste sie bereits. Wir alle wussten, auch ich, dass Chiara nur für meine Mutter gelebt hatte. "Ja, mein Schatz. Du kannst gehen, musst nicht mehr weiter kämpfen. Du kannst zu dem Engel werde, der du schon immer warst..." man sah meiner Mutter an, das sie litt, sich aber nur für Chiara zusammen riss, um ihr die letzte Hürde zu nehmen. Ein Lächeln, wenn auch kaum sichtbar durch die Wunden, bewegte sich auf die Lippen meines kleinen Engels, sie seufzte. "Ich hab euch alle lieb. Sei bitte für die anderen da und lebe weiter." hauchte dieser wundervolle Engel noch, schloss das andere Auge und machte ihren letzten Atemzug. Dann huschten ganz viele Bilder von uns allen vor mir, von unseren älteren Schwestern, die mit meinem Engel spielten und malten, dann mein Bruder, der mit ihr spazieren ging, unsere kleine Schwester, wie sie in den Armen von ihr schlief... Und dann war ich vor ihr.
Es war der Tag, an dem einer aus meiner Klasse mir einen Fingernagel raus gerissen hatte, mir ein blaues Auge gab und mich dann beleidigt hatte. Ich lag den ganzen Tag im Bett und weinte, fühlte mich so alleine. Dann kam sie rein, zu mir ans Bett und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ein Lächeln zog an meinen Mundwinkeln, während ich dieses tolle Kind auf mein Bett hob und mit ihr kuschelte. Das war einer der wenigen Augenblicke, wo ich ihr zeigte, dass ich sie liebte. Auch wenn wir uns immer gestritten hatten...
Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ihre sanfte Stimme erklang. "Manchmal denke ich zurück und frage mich, ob ich weiter hätte kämpfen sollen. Mama leidet nur und wünscht sich nichts sehnlicher als zu sterben, unsere Schwestern haben sich verändert, unser Bruder hat sich komplett ausgeklinkt. Die einzigen, die diese Familie zusammen gehalten haben, waren du und die kleine Nathalie. Da du jetzt nicht mehr lebst, wird unsere kleine Schwester diese Bürde übernehmen müssen. Ja, Minata, ich weiß auch, wie sehr du unter all dem gelitten hast... Aber glaube mir, ich nehme dir nichts übel, dazu habe ich dich einfach zu sehr geliebt. Du warst mein großes Vorbild und bist es immer noch." meinte sie lächelnd und lehnte sich an mich. Ich weinte immer noch, legte aber meinen Arm um sie. "Der Weg, der nun vor dir liegt mag zwar seltsam und zu steinig erscheinen, aber es war dir von Anfang an vorherbestimmt, die Welten zu verändern. Mutter wird deinen Tod nicht verkraften und auch so ziemlich keiner aus unserer kaputten Familie. Ich werde mich aber darum kümmern, dass sie sich weiterhin um Nathalie kümmert." versicherte sie mir und wandte sich von mir weg. Ich wollte noch etwas sagen, jedoch löste sich alles um mich herum in Luft auf, mal wieder wurde alles schwarz. Mein letzter Gedanke war, dass ich meinen Engel einfach nur liebe.
"Ich dich auch, meine Beschützerin"
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Warum hasst mich mein Schicksal?
FanfictionEs war zum schreien. Das einzige, das ich wollte, aber nicht konnte, war, zu sterben. Weder war es geplant, noch beabsichtigt. Aber da ich mein Pech gut kannte, starb ich nicht einfach so. Nein, ich starb aus einem guten Grund. Und das nervt mich. ...