Mein Herz raste, die Stimmen der Bijus verwischten, mein Atem ging nur stoßweise. Meine eben noch schwarzen Haare verloren an Farbe, sie glätteten sich von selbst. Mein Kopf dröhnte, mein Körper brannte schier vor Schmerz. Blaue Flammen umhüllten mich, als ich schmerzverzerrt aufschrie.
Diese Schmerzen waren stark, aber mir war das klar, das es soweit kommen würde. In meinen Ohren rauschte es, meine Sicht verschwamm, die Gerüche verschwanden. Es schien, als würde ich wieder sterben, ohne es wirklich zu tun. Mein ganzes selbst löste sich auf, nur um sich wieder neu zu formen. Die Erinnerungen meines früheren Ich's strömten auf mich ein, jedoch zu schnell, um sie wirklich zu greifen.
Denn ich war Hagoromo's drittes Kind, welches Kaguya stark ähnelte. Doch im Gegensatz zu ihr hatte ich, wie Indra auch, das Sharingan, obwohl ich das Byakugan ebenfalls beherrschte. Und gerade in dem Moment, wo sich die Schwärze auf mich nieder legte, erblickte ich ein weites Meer, doch anstatt den blauen Himmel erkennen zu können, war da nur die weiße Unendlichkeit. Langsam ließ ich meinen Blick gleiten, meine innere Ruhe war eingekehrt.
"Es ist lange her... mein Kind." ertönte auch schon die tiefe Stimme, die ich überall wieder erkennen würde. Mit einer schnellen Drehung hatte ich mich dem alten zugewandt, jedoch lag mein Blick nicht auf ihm. Denn dort stand, genau neben ihm, mein kleiner Engel.
"Ch-Chiara..." hauchte ich nur, einzelne Tränen lösten sich auf meinen Augen, als ich auf sie zu rannte. Grinsend breitete sie die Arme aus, als ich mich auch schon in diese warf. Sanft streifte sie über meine Haare, welche wieder kurz und lila waren. "I-ich h-hab d-dich s-so v-vermisst!" rief ich schon schluchzend, weswegen sie mich noch etwas stärker drückte. "Minata, du musst jetzt stark sein. Du hast so lange ausgehalten, bitte schaff es auch weiterhin, ok?" meinte der kleine Engel, weswegen ich mich etwas von ihr löste, um ihr in die Augen zu sehen. In diesen fand ich nur Wärme, ein kleines Lächeln zierte mein Gesicht. Und da spürte ich sie, die Präsenz, die ich eigentlich nicht spüren wollte.
"Mutter." meinte ich nur kalt, erhob mich und drehte mich langsam um. "Wo bin ich hier, Minata?" fragte diese nur verunsichert und blickte mir in die Augen. "Ich weiß selbst nicht wo wir sind. Jedoch will ich dich hier nicht sehen. Denn-" innerhalb einer Sekunde hatte ich mich vor sie gestellt, ihren Hals gepackt und hoch gehoben. "-du hast Nathalie, unsere Familie im Stich gelassen. Wie. Konntest. Du. Nur?" knurrte ich und blickte ihr in die Augen. Und da warf mich meine Mutter völlig aus der Bahn, in dem sie anfing zu weinen. Wie, als hätte mich der Schlag getroffen, ließ ich meine Mutter los und blickte diese ungläubig an. "I-ich habe das alles nicht mehr ertragen... erst Chiara, dann du... Ich wollte diesen Schmerz nicht mehr spüren..." flüsterte sie, trocken begann ich zu lachen. "Ich bin nicht tot. Leider lebe ich noch. Dank dem-" dabei zeigte ich auf Hagoromo, welcher mir ruhig mit seinem Blick folgte. "- und meinem kleinen Engel. Ich bin so enttäuscht von dir. Jahre lang hast du mir nur gezeigt, wie unwichtig ich dir war. Und nun, wo ich endlich weg bin, nimmst du dir also das Leben?" meine Stimme war ruhig, keinerlei Emotionen lagen in ihnen. Meine Mutter weinte noch mehr, mein kleiner Engel lief zu ihr und bedachte mich mit einem wütendem Blick. Achsel zuckend drehte ich mich dem Rikudo zu, legte meinen Kopf schief und beobachtete ihn. "Nun zu dir, Hagoromo. Was möchtest du von mir? Immerhin bin ich schon lange nicht mehr deine Tochter." meinte ich, mit der gleichen Tonlage wie eben und blendete die Schluchzer aus. Seine Augen nahmen einen traurigen Blick an, als ich ihn so kalt betrachtete.
"Doch, du wirst immer meine Tochter bleiben. Denn du bist, auch wenn du das nicht wahr haben willst, ein teil von mir, der mir genauso wichtig ist, wie deine Brüder. Und ich bin stolz auf dich..." erwiderte er nur, überrascht hob ich eine Augenbraue, jedoch näherte sich meine Mutter, ich spürte ihren Blick, der abwechselnd auf mich und dann auf dem alten landete. "Wer ist das Minata?" fragte sie nur, ich drehte meinen Kopf etwas zu ihr, mein Blick blieb weiterhin leer. "Nun ja, er ist der Vater meiner Seele." antwortete ich gelangweilt, meine Mutter riss die Augen auf. Ihr gegenüber spürte ich nichts mehr, genauso wie bei meinem Vater. "Hagoromo, ich kenne Kaguya's Geschichte und weiß auch, wer die Träger meiner Brüder sind. Doch mit meinem Auftreten hat sich der Lauf der Geschichte geändert, warum also? Warum habt ihr mich nicht einfach sterben lassen?" fragte ich stumpf, dabei spürte ich, wie sich ein Widerstand in mir aufbaute. "Weil du den Tod nicht verdient hast. Außerdem war das Leben in deiner alten Welt nicht dein vorher bestimmtes." eine klare Antwort, wie ich es von ihm gewohnt war. Eine Hand legte sich auf meine Schulter, stumm blickte ich meine Mutter an. Diese schien mit sich zu ringen, mit den Worten, die sie zu wählen versuchte. "Minata, ich habe dich immer geliebt. Und ich weiß, das mein Verhalten dir gegenüber nicht gerade das beste war, kannst du mir bitte verzeihen?" fragte sie aufrichtig, ohne das ich es wollte, sammelten sich erneute Tränen in meinen Augen. Schmerz, Trauer, aber auch Liebe stürmten in meinem Inneren, als ich meine Mutter so ansah.
Nach einigen Minuten kitzelte ein Lächeln an meinem Mundwinkel, es war, als wären meine Ketten gefallen. Ketten, die meine Gefühle verschlossen hatten. Die Gefühle stürmten nur so auf mich ein, als ich mich zu meiner Mutter umdrehte und sie in die Arme schloss. "Ich habe dir längst verziehen. Und ich danke dir. Für alles." flüsterte ich ihr ins Ohr, ihre Arme legten sich sanft um mich. Und schon löste ich mich von ihr, schritt zu Hagoromo und schloss auch diesen in meine Arme. Dieser versteifte erst, legte aber dann nach wenigen Sekunden seine Arme um mich und strich mir sanft über den Kopf. "Tochter, du bist besonders. Niemand war je so stark wie du. Und du bist so herzensgut, wie kein anderer. Behalte diese Eigenschaft stets bei dir, nur so kannst du diese Welt ändern." hauchte er nun, ich nickte bedacht und löste mich nun auch aus dieser Umarmung. "Ich werde weiterhin Sasuke's Platz einnehmen und ihn vor seinem Schicksal schützen. Denn all diese Menschen sind mir wichtig geworden. All jene, die ein Teil dieser Welt sind, möchte ich schützen. Auch wenn es mir das Leben kosten wird." schwor ich feierlich, Hagoromo nahm meine Hand und strich sanft über diese. Dabei blickte er mir tief in die Augen, ein wissender Blick war das. "Ich habe in meinem Leben viele Fehler gemacht. Ich hätte euch dreien zusammen diese Kraft geben sollen, denn ihr hättet zusammen eine Welt des Friedens schaffen können. In dem ich auch dir einen Teil meiner Macht geben werde, zusammen könnt ihr das Juubi aufhalten und meiner Mutter einhalt gebieten." meinte dieser nur, als mich auch schon ein warmes Gefühl durch strömte. Mein Blick wanderte zu meiner Mutter und meinem Engel, welche mir aufmunternd zu lächelten. "Du schaffst das, wir sind stolz auf dich." sagten sie gleichzeitig, als der Raum begann, sich aufzulösen.
Ich werde euch nicht enttäuschen...
Keuchend riss ich meine Augen auf, mein Blick so klar wie noch nie. Ich fühlte mich stärker, stärker als jemals zuvor. Schnell erhob ich mich, blickte mich kurz um und begutachtete das Chaos. 'Endlich bist du wieder da!' riss mich da auch Kurama aus meinen Gedanken, zustimmendes Gemurmel konnte ich vernehmen. 'Wir hatten uns schon Sorgen gemacht, Kleine!' rief da auch schon Shukaku aus, ein Lachen ertönte, woraufhin ein belustigtes Schnauben antwortete. Matatabi schnurrte nur kurz und kicherte dann auch. 'Das sich der liebe Shukaku noch Sorgen um jemanden macht... aber er hat recht.' meldete sich da auch schon Gyuki. Gott, diese ganzen Stimmen in meinem Kopf, die machen mich ja ganz wahnsinnig, trotzdem konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. 'Du hast dich verändert.' das war Saiken, ich nickte nur gedanklich und zeigte ihnen mein Gespräch mit dem alten. Daraufhin waren sie still, doch es war eine angenehme Stille. 'Wollt ihr mich unterstützen?' fragte ich daher an die Biju gewandt, welche mir zu nickten, ein breites Grinsen erschien auf meinem Gesicht, meine glatten, weißen Haare begannen zu zu schweben, ebenso mein Körper. "Dann kann es ja los gehen!" rief ich lachend, als sich die Chakren miteinander verbanden und sich die Kraft Rikudo's in mir verteilte.
Auf einen guten Kampf!
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Warum hasst mich mein Schicksal?
FanfictionEs war zum schreien. Das einzige, das ich wollte, aber nicht konnte, war, zu sterben. Weder war es geplant, noch beabsichtigt. Aber da ich mein Pech gut kannte, starb ich nicht einfach so. Nein, ich starb aus einem guten Grund. Und das nervt mich. ...