Chapter 17

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Jisung pov
Ich musste wieder zur Schule. Ich konnte wirklich nicht länger zu Hause bleiben. Es gab eh schon genügend Getratsche über mich. Rasch überschminkte ich noch meine Augenringe, nachdem ich mich für die Schule fertig gemacht hatte, und ging in den Flur, wo ich meine Schuhe und Jacke anzog. Anschließend verließ ich das Haus und machte mich auf den Weg - währenddessen hörte ich Musik. Und ich schaltete die Musik erst wieder aus, als ich den Schulhof betrat und meine Freunde sah. Minho lief auf mich zu, sobald er mich sah, küsste mich und schloss mich in eine Umarmung. Obwohl wir uns über das ganze Wochenende gesehen hatten, hatte ich ihn unendlich vermisst.
"Nimmt euch ein Zimmer", scherzte Hyunjin und lachte. Wir lösten uns voneinander. Nun begrüßte ich die anderen mit einer lockeren Umarmung. Gemeinsam gingen wir ins Schulgebäude. Nacheinander verabschiedeten wir uns und verabredeten uns in der Cafeteria für die Mittagspause. Als letztes verabschiedete ich mich von Hyunjin, der mir aufmunternd auf die Schulter klopfte. Dann betrat ich meine Klasse. Ich zwang mich, mein Kinn hochzuheben und ging zu meinem Platz. Dennoch hörte ich das Getuschel um mich herum.
"Na, Psycho, wieder gesund, hm?", hörte ich die höhnende Stimme von Tae. Seine Freunde kicherten. Ich verdrehte meine Augen. Ich hatte es langsam satt, mich von anderen herumschubsen zu lassen. Also stand ich auf und sah Tae in die Augen.
"Hör mal zu, du aufgeblasenes Miststück, lass mich und meine Freunde gefälligst in Ruhe", erwiderte ich. Tae lachte höhnisch und nickte seinen zwei Kumpels zu, die mich plötzlich an den Armen packten.
"Es ist dein Pech, dass Mr Kim noch nicht da ist", sagte er und verpasste mir Eine. Und noch eine, und noch eine. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass sich die anderen Schüler um uns versammelt hatten. Ich wurde wütend. Ich war noch nie so wütend gewesen. Ich riss mich los und schlug mit all meiner Kraft in Taes Gesicht.

Tae und ich landeten beim Schulleiter, Mr Ahn. Dieser sah uns abwechselnd missmutig an.
"Was ist passiert?", fragte er. Tae wollte schon ansetzen zum Reden, aber Mr Ahn kam ihm zuvor: "Mr Han, bitte schildern Sie, was passiert ist." Ich war perplex, dass er mich dazu aufforderte.
"Um, Tae hat mich als Psycho beschimpft und das schon seit ich auf diese Schule gehe", fing ich an und wollte fortsetzen, doch Tae kam mir dazwischen.
"Er ist ja auch Psycho, der hat drei Mal versucht, sich umzubringen", meinte Tae.
"Das ist aber kein Grund, ihn zu beschimpfen und zu schlagen, Tae!", donnerte Mr Ahn, woraufhin Tae seine Augen verdrehte. "Fahren Sie fort, Mr Han." Ich nickte.
"Also habe ich mich heute zuerst mit Worten gewehrt, dann hat Tae mich geschlagen und den Rest kennen Sie ja", beendete ich die Erzählung, woraufhin Mr Ahn nickte.
"Ihr beide müsst nachsitzen, die Schulordnung abschreiben und einen Entschuldigungsbrief schreiben." Wir beide nickten und wir wurden entlassen. Als wir beide das Büro verlassen hatten, wandte sich Tae mir zu.
"Das ist alles deine Schuld, Psycho", motzte er mich an und ging dann davon.

Mein Nachsitzen fing erst in 20 Minuten an, also leistete mir Minho Gesellschaft. Er versorgte meine Wunden im Gesicht.
"Irgendwie bin ich schon stolz auf dich, dass du dich gewehrt hast", grinste Minho und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen, als er fertig war. Seine Hände legte er an meinen Nacken und zog mich näher zu sich heran. Ich lächelte in den Kuss herein. Doch dieser romantische Moment wurde kurzerhand von Tae unterbrochen.
"Müsst ihr das in der Öffentlichkeit machen? Ist ja widerlich", machte er uns blöd an. Minho stierte ihn finster an. Tae murmelte ein Schimpfwort und stapfte davon.
"Ich muss jetzt auch los", sagte ich und küsste Minho nochmals.
"Schreib mir, wenn du dann zu Hause bist, Baby", sagte Minho und ließ mich widerwillig gehen. Ich nickte und ging zum Nachsitzen. Als ich dort ankam, setzte ich mich auf irgendeinen Platz, einfach so weit weg von Tae wie möglich.
Nach paar Minuten kam Mr Jung ins Klassenzimmer und händigte uns allen Zettel aus, auf die wir die Schulordnung aufschreiben sollten. Ich hatte darauf keine Lust. Auf meiner alten Schule musste ich das auch schon öfter tun.
"Also, Jungs und Mädels, ihr werdet so lange hier sitzen, bis ihr die Schulordnung geschrieben habt", sagte Mr Jung, "und seid gefälligst still. Ich komme in einer Stunde wieder." Dann ging er. Wie ich es nicht anders erwartet hatte, redeten nun alle wild durcheinander. Ich verdrehte meine Augen und fing an zu schreiben.

Far Too Young To DieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt